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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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vorhatte.
    Aziz bog nach links ab und blieb stehen. Im nächsten Augenblick versetzte er der Frau einen rechten Haken, der sie zu Boden schickte. Er legte seine MP-5 nieder und riss sich den grünen Kampfanzug herunter, den er in den vergangenen drei Tagen getragen hatte.
    Rapp durchsuchte den Raum in aller Eile, ohne jedoch etwas zu finden. Dann zog er den insgesamt neun Geiseln nacheinander die Stoffsäcke von den Köpfen herunter. Es roch im ganzen Raum penetrant nach Urin.
    »Whiskey Four, wie ist eure Lage?«
    »Alles bestens. Drei Tangos außer Gefecht und alle Geiseln heil.«
    Rapp blickte zu der Bombe an der Wand hinüber. Das rote Licht blinkte. »Wir haben es aber noch nicht hinter uns. Nehmt euch so schnell wie möglich die Bomben vor.«
    Er wandte sich wieder den Geiseln zu. »Keine Angst«, sagte er, »es wird schon gut gehen.« Er nahm sein Messer und schnitt die Fesseln von zwei der uniformierten Secret-Service-Leuten durch. Dann gab er ihnen sein Messer und forderte sie auf, auch die anderen loszumachen. »Zentrale«, sprach er in sein Mikrofon, »wie geht es weiter?«
    Es war Irene Kennedy, die ihm antwortete. »Bring die Geiseln in den Tunnel. Wenn es keinen anderen sicheren Weg hinaus gibt, werden wir sie mit dem Helikopter vom Dach abtransportieren.«
    »Roger.« Rapp wandte sich wieder den Geiseln zu, die Mühe hatten, aufzustehen. »Könnt ihr euch bewegen, Leute?« Einige von ihnen nickten. »Okay«, sagte Rapp, »dann folgt mir, aber seht zu, dass ihr nichts berührt. Die, die sich nicht bewegen können, hole ich sofort ab.«
    Rapp führte die ersten drei der Männer hinaus und auf die verborgene Treppe zu. »Zentrale, wie sieht es bei Aziz aus?« Rapp wartete, bekam aber keine Antwort. Er wiederholte die Frage, während er zurückkehrte, um weitere Geiseln hinauszubringen. Auf dem Flur vor dem Roosevelt Room blieb er plötzlich wie angewurzelt stehen. Er hatte einen Piepton gehört und sah nach der Bombe, die unten an der Wand angebracht war. Das rote Licht hatte aufgehört zu blinken; stattdessen war jetzt ein grünes Licht zu sehen. Darunter erschienen zwei rote Ziffern.
    »Scheiße! Wir haben echte Probleme! Diese Bomben sind im Countdown! Zentrale, habt ihr gehört? Whiskey Four, hast du mich verstanden?« Rapp lief zum Roosevelt Room zurück. »Leute, wir müssen schnell weg hier. Wer braucht noch Hilfe?« Einer der sechs Männer gab ein Handzeichen. Rapp hob den Mann, der sich gemeldet hatte, wie eine Puppe hoch und schwang ihn sich über die Schulter.
    »Sagen Sie das noch mal«, meldete sich General Campbell.
    »Die Bomben sind im Countdown. Irgendwas ist schief gelaufen. Holt das Alpha-Team auf das Dach zurück.« Rapp eilte aus dem Raum hinaus. »Los, Leute, mir nach! Nichts wie weg hier!« Rapp lief zum Esszimmer des Präsidenten hinüber. »Harry!«, rief er über Funk. »Bring alle so schnell es geht in den Tunnel! Das ist unsere einzige Chance.«
    Rapp eilte die steile Treppe hinunter. Als er unten ankam, übergab er den verwundeten Secret-Service-Mann einer Gruppe von Geiseln, die sich um ihn kümmerten. Dann forderte er Anna und Milt auf, zusammen mit den Geiseln so schnell wie möglich den Tunnel aufzusuchen. Er selbst rannte in die Horsepower-Zentrale zurück, wo ihm die Secret-Service-Leute bereits auf wackeligen Beinen entgegenkamen. »Schnell, Leute! Das ganze Haus ist voller Bomben, die jeden Moment losgehen!«
    Die Männer setzten sich rasch in Bewegung. Rapp blickte auf die Uhr. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit ihnen blieb, aber viel konnte es nicht sein. Schließlich tauchte Harris mit seinen drei SEALs auf, die einige der entkräfteten Geiseln stützten.
    »Ist noch jemand in der Messe?«, fragte Rapp.
    »Nein«, antwortete Harris. »Beweg deinen Arsch in den Tunnel«, fügte er hinzu.
    Rapp hätte die Aufforderung nicht gebraucht. Er folgte Harris und schlug die schwere Stahltür hinter sich zu. »Milt«, rief er über Funk, »sieh zu, dass die Tür am anderen Ende geschlossen ist!«
     
     
    Aziz blickte zurück, um zu sehen, ob Bengazi schon kam. Der Schusswechsel hatte aufgehört, was er als schlechtes Zeichen deutete. Die Amerikaner hatten bestimmt schallgedämpfte Waffen, und wenn keine Schüsse mehr zu hören waren, so hieß das, dass Ragib und Bengazi der Übermacht nicht länger standhalten konnten. Die Amerikaner würden bald hier sein.
    Aziz blickte auf seinen Pager und lächelte. Gleich würden die Amerikaner eine unliebsame Überraschung erleben. Der

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