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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Aziz drehte sich zu ihm um.
    »Nehmen Sie doch Platz, Prinz Kalib.«
    Aziz blickte noch einmal zum Präsidenten und der Frau hinüber und setzte sich schließlich. Der Schweiß lief ihm über die Stirn, und er wischte ihn sich mit dem Handrücken ab.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Piper. »Sie sehen aus, als wäre Ihnen sehr warm.«
    Aziz wandte sich ihm lächelnd zu. »Ja, es ist ein wenig warm hier drin, aber das ist nichts im Vergleich zu meiner Heimat.«
    »Da haben Sie auch wieder Recht.«
    Langsam kam Aziz wieder zur Ruhe. Er rief sich in Erinnerung, wie weit er schon gekommen war und wie nahe er davor stand, all das zu erreichen, was er sich vorgenommen hatte. Er musste darauf warten, dass sich der Präsident ihm näherte. Jetzt galt es, geduldig zu sein. Aziz hatte so lange auf diesen Moment gewartet; eine Minute mehr spielte keine Rolle. Wenn der Präsident kam, um ihm die Hand zu schütteln, würde die Aktion starten.
    Secret Service Agent Warch betrat das Büro der Sekretärin des Präsidenten, das zwischen dem Cabinet Room und dem Oval Office lag.
    »Sally, ich muss ihn sofort sprechen.«
    Sally Burke schrieb noch etwas fertig und blickte dann lächelnd zu ihm auf. »Guten Morgen, Jack.« Die Sekretärin des Präsidenten erkannte sehr wohl, dass Warch es eilig hatte, doch er konnte genauso warten wie all die anderen Leute, die täglich in ihr Büro kamen, weil sie gern persönlich mit Amerikas höchstem politischem Repräsentanten sprechen wollten. »Er hat gerade Besuch. Es wird wahrscheinlich zwanzig bis dreißig Minuten dauern.«
    Warch schüttelte den Kopf. »So lange kann ich nicht warten. Ich muss ihn sofort sprechen.«
    Sally Burke hatte in den letzten Monaten sehr oft mit Warch zu tun gehabt – doch sie hatte ihn noch nie so besorgt gesehen.
    »Was erwarten Sie von mir, Jack? Er spricht gerade mit einem hohen ausländischen Gast. Wir können da nicht einfach so hineinplatzen.«
    »Er spricht mit wem?«, fragte Warch zunehmend verärgert. »Ich habe nichts dergleichen auf dem Terminplan gesehen.«
    Sally Burke richtete sich auf – etwas überrascht über den verärgerten Ton, in dem Warch mit ihr sprach. »Es. hat sich eine kurzfristige Änderung ergeben.«
    »Wer ist dieser Besucher?«
    »Russ Piper und … äh … «, begann sie und blickte auf ihre Unterlagen hinunter. »Prinz Kalib.«
    Warch runzelte die Stirn. »Ich kann mich an keinen Prinz Kalib auf der WHAVS-Liste erinnern.« WHAVS (wie das Wort »waves« ausgesprochen) stand für White House Access Visitor System. Dieses System wurde angewendet, um die Gäste des Präsidenten auf eine eventuelle kriminelle Vergangenheit oder eine Geisteskrankheit hin zu überprüfen, um jede Bedrohung für den Präsidenten auszuschalten.
    Sally Burke blickte verlegen auf. »Na ja, das DNC hat ihn gestern spät abends noch auf die Liste gesetzt.«
    »Verdammt«, presste Warch zwischen den Zähnen hervor. »Wie oft soll ich euch noch sagen, dass keiner zu ihm darf, bevor wir nicht einen kompletten Check durchgeführt haben?« Warch trat vom Schreibtisch zurück und überlegte, welche Möglichkeiten ihm blieben. Wenn er ein Treffen mit einem hohen ausländischen Gast störte und das Ganze sich als falscher Alarm herausstellte, dann würde Hayes nicht sehr erfreut sein. Warch wandte sich wieder der Sekretärin zu. »Woher kommt dieser Prinz Kalib?«
    »Oman, glaube ich«, antwortete Sally und sah auf ihrem Kalender nach. Warch benahm sich wirklich ziemlich ungewöhnlich. »Ja, er kommt aus Oman.«
    Warchs Misstrauen stieg angesichts dieser Tatsache. »War er schon mal im Weißen Haus?«, fragte er in scharfem Ton.
    »Nein«, antwortete Sally Burke. »Nicht dass ich wüsste.«
    Warch musste eine Entscheidung treffen, und das rasch. Während er überlegte, was er tun sollte, dachte er ständig an sein Gespräch mit Irene Kennedy und ging unruhig vor Sally Burkes Schreibtisch auf und ab, ehe sich schließlich sein Instinkt durchsetzte. Er wandte sich der Tür zu, vor der Special Agent Ellen Morton stand. Es war ihm bewusst, dass er im Begriff war, die beste oder die schlechteste Entscheidung seiner Karriere zu treffen. Im nächsten Augenblick gab der Mann, der die Hauptverantwortung für die Sicherheit des Präsidenten trug, den Befehl: »Warch an Sonderkommando. Alarm beim Oval Office!«
     
     
    Präsident Hayes brachte noch rasch eine Notiz zu Papier und sagte dann: »Ich weiß es zu schätzen, dass du mir hilfst, Harry. Danke noch mal.« Hayes legte den

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