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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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und öffnete einen harmlos aussehenden Schrank. Im nächsten Augenblick erschien ein dritter Agent mit gezogener Waffe. Der Mann, der den Schrank geöffnet hatte, holte rasch drei Uzi-Maschinenpistolen heraus und reichte zwei davon seinen beiden Kollegen. Der ganze Vorgang dauerte nicht länger als fünf Sekunden.
    Einen Stock tiefer, in Horsepower, der Kommandozentrale des Secret-Service-Teams, stand der Mann an der Überwachungskonsole auf, schloss rasch die Tür und kehrte schweigend an seinen Platz zurück. Zwei andere Agenten öffneten einen Schrank, der ein geheimes Waffenlager enthielt. Sie nahmen sich jeder eine MP-5-Maschinenpistole und eilten zu der Tür, durch die man über eine verborgene Treppe zum Oval Office gelangte.
    Einen Stock darüber trat Jack Warch mit geöffnetem Anzugjackett in das Oval Office ein. Seine rechte Hand lag auf dem Griff seiner Waffe, die noch im Holster steckte. Warch trat rasch an die Seite des Präsidenten, ohne den Mann aus den Augen zu lassen, der am Kamin stand.
    »Entschuldigen Sie, dass ich einfach so hier eindringe, Mr. President, aber ich muss Sie unbedingt kurz sprechen.« Der Präsident blieb stehen – von dem plötzlichen Eindringen des Sicherheitsbeamten alarmiert. Er sah zuerst Warch und dann seine Stabschefin an.
    Warch beobachtete den ausländischen Besucher aufmerksam, um seine Absichten irgendwie zu erkennen. Da sah er es, das Funkeln in den Augen des Mannes, und zog die Waffe ein kleines Stück aus dem Holster. Der Präsident sagte etwas, doch Warch hörte gar nicht zu. Er wartete nur noch auf ein Zeichen, das ihm verriet, dass der Mann hier im Oval Office nicht der war, als der er sich ausgab.
    In Horsepower beobachtete der junge Mann an der Überwachungskonsole mit höchster Konzentration die verschiedenen Monitore. Er suchte fieberhaft nach irgendetwas, das man als Bedrohung interpretieren konnte. Ein plötzlicher Piepton lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Computerbildschirm. Da leuchteten vier Worte in Großbuchstaben auf. Er griff rasch nach seinem Mikrofon und rief: »HORSEPOWER AN SONDERKOMMANDO! WIR HABEN EIN FEINDLICHES EINDRINGEN IM TREASURY-TUNNEL! ICH WIEDERHOLE: FEINDLICHES EINDRINGEN IM TREASURY-TUNNEL!«
    Oben im Oval Office dröhnten die Worte wie eine Alarmsirene in Warchs rechtem Ohr. Er zog die Pistole aus dem Holster und richtete sie auf den mysteriösen ausländischen Besucher, während er in sein Mikrofon rief: »WARCH AN SONDERKOMMANDO. ALLE MANN SOFORT ZU WOODY!«
    Im nächsten Augenblick flogen drei der vier Türen des Oval Office auf, und vier Agenten stürmten herein und umringten den Präsidenten mit schussbereiten Waffen. Während sich der Schutzwall um Präsident Hayes schloss, bekamen die Agenten über ihre Ohrhörer bereits den nächsten Hinweis auf die drohende Gefahr. »AGENTS DOWN! AGENTS DOWN! HERCULES STEHT UNTER FEUER!«
    Die Pistole auf Aziz’ Stirn gerichtet, brüllte Warch: »SOFORT EVAKUIEREN!«
    Ellen Morton, die direkt hinter dem Präsidenten stand, als der Befehl gegeben wurde, zögerte keinen Augenblick. Sie packte Präsident Hayes am Hemdkragen und riss ihn nach links. Zwei weitere Agenten kamen durch den Haupteingang gestürmt und folgten ihren Kollegen, die sich mit dem Präsidenten in dessen privates Arbeitszimmer zurückzogen. Ellen Morton beförderte mit einem Fußtritt einen Sessel zur Seite, der im Weg stand. Die Stabschefin des Präsidenten, die sich mitten im Getümmel befand, wurde von der Gruppe mitgerissen. Nur Jack Warch blieb zurück, den Blick nicht von Aziz gewandt.
     
     
     
    TREASURY-TUNNEL
     
    Der schwere Gabelstapler donnerte immer schneller durch den betonierten Tunnel. Die beiden Männer, die seitlich auf den Trittbrettern mitfuhren, richteten ihre Granatwerfer auf die Tür vor ihnen. Sie zielten auf die Scharniere und feuerten. Mit einem lauten Zischen sausten die Sprengköpfe los und schlugen in die Eisentür ein.
    Es folgte eine ohrenbetäubende Explosion, die Trümmer, Rauch und Feuer durch den engen Tunnel jagte. Bengazi schloss die Augen, ohne den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Der Stapler brauste mit unverminderter Geschwindigkeit durch den Schutt in die völlige Dunkelheit hinein. Einen Moment lang war es still, dann krachte der Stapler gegen die Eisentür und hob sie aus den Angeln, ehe er schließlich im Keller des Weißen Hauses zum Stillstand kam.
    Durch den Aufprall riss er Bengazi nach vorn, während seine Mitfahrer vom Stapler heruntergeschleudert wurden. Seine Ohren

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