Der Angriff
dröhnten von der Detonation, und der Rauch und Staub machten es unmöglich, irgendetwas zu erkennen. Als er wieder aufrecht im Sitz saß, waren die beiden Männer schon wieder auf das Fahrzeug aufgesprungen. Bengazi drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch, der Motor brüllte auf, und der Stapler setzte sich mit einem jähen Ruck in Bewegung.
Das schwere Fahrzeug rollte durch den dichten Rauch den Hauptkorridor des Kellers entlang, als es plötzlich gegen eine weitere Tür krachte, die durch die Wucht des Anpralls weggefegt wurde, als wäre sie aus dünnem Blech. Sekunden später kamen drei uniformierte Secret-Service-Leute herbeigeeilt, und Bengazis Männer eröffneten sogleich mit ihren AK-74-Gewehren das Feuer. Die drei Männer fielen in dem Kugelhagel und wurden von dem vorwärts stürmenden Stapler überrollt.
IM WEISSEN HAUS
Warch ging rückwärts, um den Präsidenten zu decken. Die Pistole immer noch auf den Mann am anderen Ende des Zimmers gerichtet, lauschte er den aufgeregten Meldungen, die er über den Knopf im Ohr hereinbekam, und überlegte fieberhaft, wohin er den Präsidenten bringen sollte. Es galt zu entscheiden, ob er ihn mit Hilfe der Limousine fortschaffen sollte oder ob es besser wäre, ihn in den neuen Bunker zu bringen. Gerade als Warch die Tür erreichte, wurde das Gebäude von einer schweren Explosion erschüttert.
Aziz hatte auf dieses Signal gewartet. Er sprang rasch zur Seite, packte Piper und umklammerte mit einem Arm dessen Hals, während er mit der anderen Hand sein Messer zog, es Piper an den Hals setzte und ihm einen Schnitt zufügte. Er achtete darauf, seinen Kopf hinter dem von Piper zu verbergen und rief Warch zu: »Befehlen Sie Ihren Männern, die Evakuierung zu stoppen, sonst töte ich ihn!«
Die Forderung erreichte taube Ohren. Warch ging es einzig und allein um das Leben des Präsidenten. Er würde sich durch nichts von dieser Aufgabe abbringen lassen – schon gar nicht, um jenen Politiker zu schützen, der diesen Verbrecher ins Weiße Haus gebracht hatte. Warch trat rückwärts ins Arbeitszimmer des Präsidenten und schloss die Tür zum Oval Office.
Einige Sekunden davor hatte Special Agent Ellen Morton bereits einen verborgenen Knopf auf dem engen Flur gedrückt. Es folgte ein zischendes Geräusch, und ein Teil der Wand schob sich nach innen und legte eine verborgene Treppe frei. Ellen Morton betrat die steile Treppe als Erste, gefolgt von zwei anderen Agenten, die den Präsidenten in ihre Mitte nahmen. Valerie Jones wurde von einem der nachfolgenden Agenten gepackt und weitergeschoben.
Als Warch die Treppe erreichte, rief er seinen Leuten zu: »ZUM BUNKER! BRINGT IHN IN DEN BUNKER!« Er trat in den verborgenen Durchgang und schloss die Wand hinter sich. Als er die Treppe hinunterlief, wandte er sich an die Kommandozentrale: »Horsepower, hier Warch. Wir bringen Woody in den Bunker! Ich wiederhole, wir bringen Woody in den Bunker!«
Die Gruppe stieg zum ersten Treppenabsatz hinunter. Dort warteten zwei Sicherheitsbeamte, die von Horsepower gekommen waren. Sie hatten bereits die schwere Stahltür geöffnet, die in den Tunnel führte, der unter dem Rose Garden bis zum Haupthaus verlief. Einer der beiden übernahm die Führung und stieg die nächste Treppe hinab, während der andere nach hinten absicherte.
Die mittlerweile elfköpfige Gruppe erreichte den Tunnel und bewegte sich im Laufschritt weiter, wobei die Agenten den Präsidenten fast schon trugen. Am Ende des Tunnels gab es zwei Möglichkeiten: Man konnte entweder eine Treppe hochsteigen, über die man in das erste Kellergeschoss des Haupthauses gelangte, oder eine andere Treppe nehmen, die weiter nach unten führte. Der Mann, der die Gruppe anführte, schlug den zweiten Weg ein und stürmte die Treppe hinab. Vor einer schweren Stahltür blieb er abrupt stehen und gab an der Schalttafel einen Zugangscode ein. Als er hörte, wie sich das Schloss öffnete, warf er sich gegen die Tür und kam in einen großen Vorraum. Die ersten beiden Agenten eilten sofort zu einer anderen Tür weiter, die ebenfalls in den sechs mal drei Meter großen Vorraum führte, um sie zu sichern. Nachdem der letzte Mann den Tunnel verlassen hatte, wurde die Tür geschlossen und versperrt.
Jack Warch drängte sich zwischen seinen Leuten zum Präsidenten durch, den er fest am Oberarm packte. Präsident Hayes sah Warch ziemlich verdutzt an. »Was zum Teufel ist denn hier los?«, fragte er.
Warch schwieg, nachdem die
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