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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Jones, »dass das nicht unsere Leute sind, die mit dem Bohrer die Tür öffnen wollen?«
    Warch wartete einen Augenblick und unterdrückte das Verlangen, die Stabschefin des Präsidenten mit einer scharfen Bemerkung zurechtzuweisen. Er hatte das Thema bereits eingehend mit ihnen diskutiert. »Das sind nicht unsere Leute.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Valerie Jones fast flehend.
    Warch seufzte müde und sagte: »Es gefällt mir genauso wenig wie Ihnen, aber es ergibt einfach keinen Sinn, dass unsere Leute die Tür mit dem Bohrer öffnen würden. Sie haben ja den Code. Sie könnten die Tür ganz leicht aufmachen.«
    »Was ist, wenn die Terroristen den Öffnungsmechanismus an der Tür beschädigt haben?«, fragte Valerie Jones verzweifelt.
    Warch zwang sich, geduldig zu bleiben. Er hatte ihnen das alles längst erklärt, beschloss aber, es noch ein letztes Mal zu wiederholen. »Draußen vor dieser Tür ist ein zweiter Raum. Dieser Raum hat zwei massive Stahltüren. Die eine führt in den Tunnel, die andere in das dritte Kellergeschoss des Weißen Hauses. Meine Leute haben den Code für jede der Türen. Es gäbe also keinen Grund, mit dem Bohrer zu kommen.«
    »Nein«, erwiderte Valerie Jones kopfschüttelnd. »Sie hören mir nicht richtig zu. Ich habe gefragt, was wäre, wenn die Terroristen irgendeine der Türen aufgesprengt und dabei die Schalttafel für diese Tür beschädigt hätten?«
    »Mrs. Jones, Sie hören nicht richtig zu«, entgegnete Warch mit ruhiger, aber fester Stimme. »Wenn das unsere Leute wären, die da draußen bohren, dann hätten sie uns angerufen und es uns gesagt.« Warch zeigte auf den Tisch, auf dem jede Menge Funkgeräte und Telefone lagen. »Sie würden nicht unsere Kommunikation mit Störfunk überlagern und gleichzeitig bohren.« Warch sah es als seine Pflicht an, seinen Job zu erfüllen, unabhängig davon, ob er die Leute im Weißen Haus mochte oder nicht – aber diese Valerie Jones ging ihm doch mächtig auf die Nerven.
    Die Stabschefin wollte etwas erwidern, doch Präsident Hayes legte eine Hand auf ihr Knie, um sie daran zu hindern. »Ich finde, Jack hat Recht. Anders würde es keinen Sinn ergeben.«
    »Wer sagt denn, dass es einen Sinn ergeben muss?«
    »Valerie«, murmelte Hayes vorwurfsvoll.
    Sie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Tut mir Leid, ich mache mir ja nur Gedanken, wie wir aus dem Schlamassel herauskommen können.«
    Hayes ignorierte ihre Bemerkung und wandte sich Warch zu. »Was können wir noch tun?«
    Warch war wirklich versucht, Mrs. Jones in aller Deutlichkeit zu sagen, dass sie nicht in diesem Schlamassel stecken würden, wenn sie nicht die Sicherheitsvorkehrungen des Secret Service umgangen hätte – aber dafür war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Darüber würden sie später diskutieren, falls sie je lebend hier herauskamen.
    Während er kurz über die Frage des Präsidenten nachdachte, blickte er zu der scheinbar undurchdringlichen Bunkertür hinüber und fragte sich, wie lange die Terroristen wohl brauchen würden, um sie zu öffnen.
    Er wusste, dass er irgendetwas Positives sagen musste. »Das Hostage Rescue Team des FBI weiß, was in einer solchen Situation zu tun ist. Ich bin sicher, dass sie längst an einem Plan arbeiten, wie sie das Haus zurückerobern können.«
     
     
    Rafik Aziz verfolgte lächelnd, wie das Geld auf das Schweizer Konto floss. Seine Leute im Iran würden sofort damit beginnen, es auf verschiedene Konten zu verteilen. Er hatte sein Ziel erreicht, doch die Freude darüber wurde durch die Tatsache getrübt, dass sein Mentor Fara Harut in der Hand des Feindes war. Aziz fragte sich, was der Feind aus ihm herausbekam – falls er überhaupt noch lebte. Harut war ein zäher alter Mann – doch niemand war zäh genug, um der Folter standzuhalten.
    Aziz überlegte kurz, ob er vielleicht von seinem Plan abweichen und die Freigabe von Harut verlangen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Es konnte ja sein, dass ihn gar nicht die Amerikaner hatten. Außerdem würde er mit dieser Forderung möglicherweise einen sofortigen Angriff provozieren – und dafür war Aziz noch nicht bereit. Er musste erst den Präsidenten in seiner Gewalt haben – ansonsten waren seine Überlebenschancen gleich null.
    Nein, er würde fürs Erste bei seinem Plan bleiben. Es war Zeit, mit dem FBI zu sprechen. Aziz hatte sich schon darauf vorbereitet, um zehn Uhr eine weitere Geisel zu töten, doch das Geld hatte zu fließen begonnen und floss

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