Der Angriff
im Weißen Haus bilden sich ein, dass sie es sind, die den Laden schmeißen. Aber ich sage dir eines: Wenn irgendetwas nicht in Ordnung war, dann haben sie immer mich gerufen.«
»Nichts für ungut, Milt. Ich glaube dir ja. Ich ziehe dich nur ein bisschen auf.«
»Du bist schon ein komischer Kerl, Mr. Secret-Agent-Man«, sagte Adams, holte überraschend schnell aus und gab Rapp einen leichten Stoß in den Magen.
Genau in diesem Moment ging die Tür zu General Floods Büro auf, und Direktor Stansfield trat zusammen mit dem Vorsitzenden der Joint Chiefs ein. Flood hatte das Büro kaum betreten, als er auch schon die Knöpfe seiner Uniformjacke zu öffnen begann. Er schien es immer ziemlich eilig zu haben, aus der beengenden Jacke herauszukommen. Als er den Konferenztisch erreichte, hatte er sie bereits ausgezogen. »Sie müssen Milt Adams sein«, sagte er. Der stattliche General ging auf den deutlich kleineren Adams zu und streckte die Hand aus. »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Milt. Kennen Sie Thomas Stansfield schon?«
Adams schüttelte den Kopf und streckte die Hand aus.
»Nein.«
Stansfield sagte mit dem Hauch eines Lächelns: »Freut mich. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.« Er schüttelte ihm die Hand. »General Flood hat mir gesagt, dass Sie mit den Marines auf Iwo Jima gekämpft haben.«
»Ja. In der Sixth Ammunition Company.«
Der General musterte Adams schweigend und sagte schließlich: »Mitch hat gemeint, Sie hätten eventuell einen Weg ins Weiße Haus gefunden.«
»Ja«, bestätigte Adams und begann Stansfield und Flood seine Pläne zu erläutern.
Adams war bereits mitten in seinen Ausführungen, als den beiden Zuhörern auffiel, dass er ständig das Wort wir verwendete, wenn er von der bevorstehenden Operation sprach. Das lag daran, dass er Rapp zuvor angeboten hatte, ihn als Führer zu begleiten, und Rapp hatte sofort eingesehen, wie wertvoll Adams für ihn sein konnte. Er wusste nur noch nicht, wie er seinen Boss von der Idee überzeugen sollte.
General Flood sprach die Frage schließlich aus. »Warum sagen Sie eigentlich immer wir, wenn Sie davon reden, wie Mitch vorgehen sollte?«
Adams blickte von seinen Plänen auf. »Na, weil ich Mitch begleite.«
»Hmm«, murmelte Flood stirnrunzelnd. »Sind Sie nicht ein bisschen alt für solche Dinge, Milt?«
»Ich bin vielleicht alt, aber ich bin noch gut in Schuss.« Adams wandte sich Rapp zu. »Soll ich’s ihnen zeigen?«
Rapp nickte etwas verlegen. Milt hatte Rapp bereits bewiesen, wie fit er noch war.
Adams warf sich auf den Boden und machte zwanzig schnelle Liegestütze; dann sprang er wieder auf und atmete immer noch kaum schneller als vorher. »Ich mache jeden Morgen hundert Liegestütze und zweihundert Sit-ups, außerdem marschiere ich täglich acht Kilometer. Außer Sonntag … Sonntag nehme ich mir frei.«
General Flood beäugte das kleine Energiebündel – etwas unschlüssig, was er von dem unorthodoxen Auftritt halten sollte, aber auch ein klein wenig neidisch, weil er seine eigene Fitness in den letzten Jahren doch sehr vernachlässigt hatte.
»Ich glaube nicht, dass seine Fitness ein Thema sein wird«, warf Rapp hastig ein. »Wenn es irgendwelche schweren Arbeiten zu tun gibt, mache ich das schon. Entscheidend ist sein Wissen über die Räumlichkeiten im Weißen Haus. Das wäre von unschätzbarem Wert für mich.«
Stansfield wirkte etwas skeptisch. »Warum wollen Sie nicht jemanden vom Secret Service mitnehmen?«
»Die wissen längst nicht alles«, warf Adams kopfschüttelnd ein. »Ich kenne jeden Zentimeter des Hauses.«
Flood musterte Adams aufmerksam und sagte schließlich: »Ihnen ist schon klar, dass es da drin ziemlich brenzlig werden kann?«
Milt Adams blickte mit einem grimmigen Lächeln zu Flood auf. »Wissen Sie, General, ich war fast zwei Monate auf Iwo Jima. Wir haben über sechstausend Marines verloren, und die Verluste der Japaner machten an die zwanzigtausend Mann aus. Ich habe mit angesehen, wie sie Kameraden von mir regelrecht den Kopf weggeschossen haben und wie Männer hilflos verbrannten. Ich habe Menschen sterben sehen, wie man es sich schlimmer nicht vorstellen kann.« Adams schüttelte den Kopf. »Nichts für ungut, Gentlemen, aber verglichen mit der Hölle, durch die ich auf dieser Insel gegangen bin, ist alles andere nur Kinderspiel.«
Flood hatte selbst an einigen Schlachten teilgenommen – aber er hatte nichts erlebt, was sich auch nur annähernd mit der mörderischen Schlacht um Iwo
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