Der Angriff
die Terroristen scharfe Warnungen zu.
Abu Hasan beugte sich vor, packte die bewusstlose Anna und warf sie sich über die Schulter. Während er zur Tür ging, warf er seinen immer noch lachenden Kameraden finstere Blicke zu. Bevor er hinausging, sagte er zu einem von ihnen: »Ich gehe mit dieser Hure hinauf. Wenn ich mit ihr fertig bin, kann sie haben, wer will.«
Im Jahr 1948 hatte sich der damalige Präsident Harry Truman Sorgen um den Zustand des 148 Jahre alten Weißen Hauses gemacht. Man ließ das Haus von Ingenieuren untersuchen, die feststellten, dass das Gebäude tatsächlich vom Einsturz bedroht war. Die verunglückte Renovierung von 1902 und der Ausbau des zweiten Stockwerks im Jahr 1927 hatten das Gesamtgefüge des Gebäudes nachteilig beeinflusst. Es wurde empfohlen, dass der Präsident und seine Frau das Haus unverzüglich verlassen und im Blair House gegenüber einziehen sollten, damit man das Weiße Haus einer vier Jahre dauernden Renovierung unterziehen konnte. Zunächst wurden unter dem bestehenden Keller zwei neue Kellergeschosse eingebaut, worauf man die alten Fundamente mit Stahl- und Betonkorsetten versah.
Im neu hinzugekommenen dritten Kellergeschoss, das nur ein Viertel von der Größe der darüber liegenden Geschosse aufwies, sollte der neue Heizungsraum untergebracht werden. In den vergangenen Jahrzehnten war die alte Anlage größtenteils durch die effizienteren Systeme ersetzt worden, die das Gebäude außerdem vor Angriffen mit chemischen und biologischen Waffen schützen sollten.
Als Rapp und Adams in der Tür zum Heizungskeller standen, wies Adams auf die jüngste bauliche Veränderung im Weißen Haus hin. »Den Gang hier entlang und dann links – dort befindet sich der Bunker des Präsidenten. Über einen fünfzehn Meter langen Gang kommst du zu einer massiven Stahltür. Dahinter liegt der Vorraum des Bunkers.«
Rapp nickte. »Wir gehen aber dort die Treppe hinauf … vom Bunker weg, nicht wahr?«
»Stimmt.«
Rapp öffnete mit der MP in der Hand vorsichtig die Tür und trat in den Gang hinaus. Über die Betontreppe stiegen sie in das zweite Kellergeschoss hinauf. Adams schob die winzige Linse unter der nächsten Eisentür hindurch, ohne dahinter etwas Nennenswertes zu erkennen. Sie stiegen eine weitere Treppe nach oben, die sie ins erste Kellergeschoss führte. Auch hier überprüfte Adams mit seinem optischen Hilfsmittel, was sich hinter der Tür befand. Rapp wurde langsam misstrauisch; er hatte eigentlich angenommen, dass Aziz irgendeine Art von Frühwarnsystem installiert hatte.
»Keine Sprengfallen«, flüsterte Adams ins Ohr von Rapp.
Rapp blickte auf den Bildschirm, während Adams die winzige Linse vorschob und wieder zurückzog. »Was ist mit dem Gang?«, fragte er.
Nachdem Adams das Kabel noch kurz hin und her geführt hatte, lieferte er Rapp einen Blick auf den Gang hinaus. »Die Tür ungefähr in der Mitte rechts – das ist unsere Tür.«
»Gut«, flüsterte Rapp. »Wenn ich dir das Signal gebe, machst du die Tür auf und folgst mir. Bleib immer einen Schritt rechts hinter mir, egal was passiert.«
Adams klappte den Bildschirm an seine Brust zurück, rollte das Kabel mit der Linse zusammen und befestigte es an der Hüfte. Rapp hielt die MP-10 fest in beiden Händen, den klappbaren Kolben zwischen Schulter und Wange angelegt, und nickte.
Adams riss die Tür auf. Rapp trat einen Schritt vor und schwenkte die Waffe von links nach rechts. Dann lief er rasch los, und Adams hielt sich dicht hinter ihm. Die Stahlbrandschutztür schloss sich automatisch hinter ihnen. Während sie fast geräuschlos vorwärts kamen, sah sich Rapp immer wieder nervös um, ob nicht doch irgendwo ein Bewegungssensor oder ein Stolperdraht angebracht war. Als sie ein Drittel des Ganges hinter sich hatten, blieb Adams vor einer grauen Stahltür stehen, zog den S-Schlüssel hervor und öffnete die Tür, hinter der sich ein verborgener Aufzug befand.
Rapp murmelte einige Flüche, während sie hier mitten im Gang ohne jede Deckung auf den Aufzug warteten. Als sich die Tür schließlich öffnete, schlüpften sie rasch hinein. Adams betätigte den Knopf, und als sich der Aufzug in Bewegung setzte, drückte Rapp seinem Begleiter die MP in die Hand und setzte den Kopfhörer auf, den er um den Hals getragen hatte.
Nachdem der Aufzug angehalten hatte, sah Adams Rapp beunruhigt an. »Ich gehe zuerst«, sagte Rapp lächelnd, zog das Kehlkopfmikrofon herunter und flüsterte: »Iron Man an
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