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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Finger davon.«
    Adams ging voraus – quer durch das Schlafzimmer zu einem begehbaren Schrank hinüber. Rapp folgte ihm und ließ die Tür offen stehen, so wie sie sie vorgefunden hatten. Auf der linken Seite des Wandschranks befand sich ein großes Regal; in den unteren Fächern standen vor allem Schuhe, weiter oben lagen Hemden und Sweater. Adams blieb in einem Winkel des begehbaren Schrankes stehen und tastete auf der oberen Kante des Regals nach einem Knopf, den er auch rasch fand. Er drückte ihn kurz, worauf sich das Regal an einem Ende mehrere Zentimeter vorschob. Adams zog das Regal etwas weiter heraus, bis sich vor ihnen ein verborgener Raum auftat.
    Sie traten ein und brachten das Regal wieder in seine ursprüngliche Position. Adams schaltete das Licht ein und schob einen schweren Riegel vor die Tür. Die Wände der zweieinhalb mal zwei Meter großen Kammer waren mit kugelsicherem Kevlar sowie außen und innen mit feuerhemmendem Stoff ausgekleidet. Es befanden sich hier drin außerdem vier Schutzanzüge gegen Angriffe mit biologischen Kampfstoffen, komplett mit Sauerstoffflaschen und Gasmasken. Auch Waffen und eine Erste-Hilfe-Ausrüstung waren vorhanden. Das Zimmer war eingerichtet worden, nachdem im Herbst 1994 ein kleines Flugzeug auf dem Gelände des Weißen Hauses abgestürzt war.
     
     
    Die Techniker in der ersten Reihe der Kommandozentrale in Langley hatten Rapps Meldung ganz schwach mitbekommen. Sie bemühten sich seit fünf Minuten fieberhaft, eine Verbindung zustande zu bringen. Irene Kennedy und General Campbell, die aus der Reihe dahinter schweigend zusahen, mischten sich nicht ein und ließen ihre Leute ungestört arbeiten.
    Als sich Rapp mit dem leistungsstärkeren Funkgerät meldete, herrschte in der Kommandozentrale große Erleichterung. »Geben Sie mir einen Lagebericht, Iron Man«, meldete sich General Campbell als Erster.
    Rapp berichtete vom bisherigen Verlauf der Operation und meldete auch den Fund der Sprengfalle.
    Campbell überlegte kurz, welche Anweisung er Rapp geben sollte. »Sehen Sie sich weiter um, und wir überlegen uns inzwischen, wie wir mit den Sprengfallen vorgehen.«
    »Roger«, antwortete Rapp. »Außerdem habe ich Probleme mit dem Handy.«
    Irene Kennedy sah einen der Techniker an, der jedoch nur die Schultern zuckte. »Iron Man«, sagte sie, »wir arbeiten an dem Problem. Schau dich erst einmal im ersten Stock um und melde dich in vielleicht einer halben Stunde wieder.«
    »Roger. Ich fange dann an, die Überwachungskameras zu installieren. Over and out.« Rapp holte fünf der Mini-Überwachungsgeräte aus seinem Rucksack hervor und schob sie in seine Gefechtsweste.
    »Zuerst die Treppen?«, fragte Adams.
    »Ja«, entgegnete Rapp und nahm seine MP zur Hand. »So wie vorhin, Milt. Halt die Augen offen und bleib direkt hinter mir. Okay?« Adams nickte. »Noch Fragen, bevor wir anfangen?«
    »Ja«, sagte Adams etwas verlegen. »Ich muss pinkeln.«
    Rapp grinste. »Kein Problem. Das erledigen wir als Erstes. Also dann, nichts wie raus hier.«
    Adams zog den Riegel zurück, ging zusammen mit Rapp in den Wandschrank hinaus und schob dann das Regal in seine ursprüngliche Position. Rapp stand mit der MP im Anschlag vor dem Badezimmer, während Adams sein Geschäft verrichtete. Rapp nützte die Zeit, um sich in dem Raum umzusehen, und bemerkte dabei etwas, das ihm vorher entgangen war. Das Bett des Präsidenten war seltsamerweise ziemlich zerwühlt. Rapp ging zum Bett hinüber und sah etwas, das ihn betroffen machte. Da war ein großer Blutfleck auf den weißen Laken, und an einer Seite des Bettes hing ein BH herunter.
    Rapp schüttelte angewidert den Kopf. Als Adams wenige Augenblicke später aus dem Badezimmer kam, zeigte Rapp auf das Bett. Keiner der beiden sagte ein Wort. Rapp ging zu einem kleinen Beistelltisch bei der Balkontür hinüber und brachte an der Unterseite des Tisches eine der winzigen Kameras an.
    »Gehen wir«, sagte er schließlich zu Adams. Er ging zur Zimmertür hinüber und blieb stehen. Adams schob das Kabel mit der Linse unter der Tür hindurch.
    Der Flur im ersten Stock des Wohnbereichs war fast fünf Meter breit. Die Wände hatte man mit eingebauten Bücherregalen und Ölgemälden ehemaliger Präsidenten geschmückt. Die Couches, Stühle und Tische, die hier draußen standen, verliehen dem Flur fast den Charakter eines Wohnzimmers.
    Adams ließ das optische Hilfsmittel in alle Richtungen blicken. »Ich glaube, die Luft ist rein«, flüsterte er

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