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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Blier.«
    »Ja.«
    »Ich bin ihm mal begegnet«, sagte Hayes ein wenig stolz. »Er ist nicht nur ein Football-Star, sondern auch ein großartiger Mensch.«
    »Ja, er hat wirklich einiges durchgemacht. Aber das Beste an ihm ist, dass ihm der Erfolg nie zu Kopf gestiegen ist. Er tut eine Menge für die Gemeinde.«
    »Das finde ich toll.«
    Hayes sah eine Weile auf den Boden hinunter. Die nette Plauderei schien vorüber zu sein. Die Ellbogen auf die Knie gestützt, saß er auf der Bettkante und starrte den hässlichen braunen Teppich an. Schließlich lehnte er sich zurück und sah Warch an.
    »Jack, das alles tut mir sehr Leid. Ich weiß es wirklich zu schätzen, was Sie und Ihre Leute für mich und meine Familie tun.« Hayes hielt inne und blickte zur Seite.
    »Danke, Sir«, sagte Warch.
    Sie schwiegen ein wenig verlegen, und Hayes sah kurz auf die Uhr. Es war fast Mitternacht. »Na ja«, sagte er schließlich, »noch sechs Stunden oder so, dann wissen wir, ob unsere Leute kommen und uns hier rausholen.«
    Warch nickte. »Glauben Sie, dass sie heute Nacht aktiv werden?«
    Hayes lehnte sich zurück. »Nun, so wie ich General Flood und Direktor Stansfield kenne, werden sie sich sehr darum bemühen.« Hayes’ Gedanken schienen abzuschweifen, und er schüttelte nachdenklich den Kopf.
    »Was denken Sie, Sir?«
    »Ich bin mir nicht so sicher, was den Vizepräsidenten betrifft.«
    »Wie meinen Sie das, Sir?«
    Der Präsident sah Warch in die Augen. »Jack, es bleibt doch unter uns, was ich Ihnen jetzt sage, nicht wahr?«
    »Das versteht sich von selbst, Sir.«
    »Gut.« Hayes blickte vor sich hin und sagte halblaut: »Ich habe kein großes Vertrauen zu Baxter. Er war nicht meine erste Wahl … Verdammt, er war nicht mal unter den Top ten. Die Wahrheit ist, dass die Partei ihn mir aufgezwungen hat. Sie meinten, dass er mir Kalifornien und das große Geld aus Hollywood bringen würde. Und dass man das brauchte, um das Rennen zu machen. So kam es, dass er Vizepräsident wurde. Erfahrung und Charakter waren dabei jedenfalls nicht ausschlaggebend.«
    »Haben Sie ihn deshalb etwas ins Abseits gestellt?«
    Die Bemerkung überraschte Hayes ein wenig. »Ist Ihnen das aufgefallen?«
    »Sie sind nicht der erste Präsident, für den ich arbeite, Sir. Es ist unsere Pflicht, den Mund zu halten – aber das heißt nicht, dass wir nicht alles sehen und hören, was um uns herum vorgeht.«
    Hayes nickte zustimmend. »Nun, Baxter ist der große Unsicherheitsfaktor. Er und Justizministerin Tutwiler. Ich wollte auch mit ihr nichts zu tun haben – aber es ließ sich nun einmal nicht vermeiden.«
    »Was ist mit Direktor Roach? Er ist ein guter Mann.«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Hayes. »Er ist einer der Besten, aber leider untersteht er der Justizministerin.«
    Warch blickte zur Tür hinüber und dann zu seinem Chef zurück. »Sir, wenn das Hostage Rescue Team nicht rechtzeitig kommt, dann müssen wir einige Vorkehrungen treffen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Warch berichtete in Kürze, was seiner Meinung nach passieren würde. Hayes hörte aufmerksam zu, als Warch ihm seinen Plan darlegte.
     
     
    Anna Rielly schreckte jäh aus dem Schlaf hoch. Als sie die Augen öffnete, spürte sie, wie sie von groben Händen an den Schultern gepackt wurde. Im nächsten Augenblick war sie auf den Beinen und stand dem Terroristen gegenüber, der zuvor verhindert hatte, dass sie in die Freiheit entlassen wurde. Anna versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.
    Der Mann packte sie mit der rechten Hand grob am Hals. Die junge Journalistin schlug mit den Armen um sich, während sie verzweifelt nach Luft rang. Sie sah schon weiße Punkte vor sich auf und ab tanzen, und in einem letzten verzweifelten Versuch, sich zu befreien, rammte sie dem Mann das Knie zwischen die Beine. Der Schlag hätte wohl die meisten Männer zu Boden gehen lassen, doch Abu Hasan trat nur stöhnend einen halben Schritt zurück. Dann schoss seine Rechte nach vorn und traf Anna gegen den Kiefer. Sie wurde zurückgeschleudert und stürzte zu Boden.
    In den folgenden Sekunden war es absolut still im Raum. Keine der Geiseln gab einen Laut von sich, und die anderen Terroristen verfolgten interessiert, was als Nächstes passieren würde. Schließlich krümmte sich Hasan doch noch vor Schmerz und stöhnte laut auf, was unter den übrigen drei Arabern für Heiterkeit sorgte. Einige der Frauen unter den Geiseln krochen auf Anna zu, um ihr zu helfen, doch bevor sie zu ihr gelangten, riefen ihnen

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