Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
Washington Post, und als Baxters Stabschef war es für King besonders wichtig, gute Kontakte zu den Medien zu unterhalten, um ihnen bei Bedarf Informationen zuspielen zu können.
    Er griff nach ihrer Hand und fragte: »Wie geht’s mit deinem Mann?«
    »Beschissen«, lautete Sheilas knappe Antwort.
    Zärtlich ihre Hand reibend, fragte er: »Wann habt ihr das letzte Mal miteinander geschlafen?«
    Sie zog rasch ihre Hand zurück. »Das geht dich wirklich nichts an, Dallas.«
    »Na schön … du brauchst nicht zu antworten, aber du bist trotzdem eine viel zu schöne Frau, um so einsam zu sein.«
    »Dallas, wechseln wir das Thema.«
    King hatte sie in letzter Zeit immer wieder bearbeitet, und er spürte, dass er bei ihr vorankam. Sheila Dunn zweifelte sehr an ihrer Ehe. Sie wusste, dass King sie wollte, und sie dachte, dass dies womöglich kein schlechter Zeitpunkt wäre, um ihren Trumpf auszuspielen. Was sich im Moment in Washington abspielte, war das spektakulärste Ereignis seit dreißig Jahren, und niemand hatte eine Ahnung, was im Weißen Haus oder in der Kommandozentrale des FBI vor sich ging. Es drang einfach nichts nach außen. Wenn sie dadurch, dass sie mit King schlief, an ein paar echte Informationen herankam, dann war es das wohl wert.
    Die Drinks kamen, und King nahm einen kräftigen Schluck von dem Merlot. »Du würdest es nicht glauben, was für ein Mist da abläuft«, sagte er schließlich.
    Sheila Dunn beugte sich vor und legte die Unterarme auf den Tisch. »Was zum Beispiel?«
    King verdrehte die Augen. »Margaret Tutwiler, diese dumme Zicke. Sie ist schuld, dass Schwartz und seine Sekretärin tot sind. Sie kam auf die blödsinnige Idee, den Irren da drin zu reizen, indem sie nur einen Teil des Geldes herausrückte.« King hielt inne und nahm noch einen Schluck Wein. Er dachte an die Warnung, die dieser Mann von der CIA vor versammelter Runde ausgesprochen hatte; er hatte Aziz’ Reaktion genau vorhergesehen.
    »Ich habe davon abgeraten, aber sie hat sich durchgesetzt. Du weißt ja, wie sie ist. Diese Frau wird von dem schlimmsten Penisneid beeinflusst, der mir je untergekommen ist. Sie wollte sich ganz einfach die Gelegenheit nicht entgehen lassen, es diesen Militärtypen einmal so richtig zu zeigen.« King schüttelte den Kopf. »Und das Schlimmste ist, dass sie nicht mehr da ist, um es auszubaden. Sie hat einen Nervenzusammenbruch bekommen, als Schwartz erschossen wurde, und jetzt liegt sie im Krankenhaus.«
    »Du machst Scherze?«, fragte Sheila Dunn ungläubig.
    »Nein«, erwiderte King mit Nachdruck. »Ich wünschte, es wäre so. Ich wünschte, sie wäre hier, um es auszubaden.« King zeigte auf sich selbst. »Jetzt kann ich die Suppe auslöffeln.«
    Sheila Dunn stellte ihr Weinglas nieder und begann auf die Tasten ihres Laptops einzuhämmern. »Justizministerin Tutwiler ist also aus dem Spiel … Was zum Teufel hat das FBI bloß vor?« King zuckte nur die Schultern und trank noch einen Schluck Wein. Sie würde noch etwas nachhelfen müssen. »Komm schon, Dallas. Gib mir ein paar Hintergrundinformationen. Ich verlange ja nicht, dass du mir irgendwelche Staatsgeheimnisse verrätst.« Sie hielt inne, um ihm Zeit zu geben, darüber nachzudenken, und fragte dann mit leiser Stimme: »Was hat das FBI vor?«
    King sah sie über das Weinglas hinweg an. »Sie bereiten sich auf alle Eventualitäten vor. Sie sammeln Informationen und suchen nach einem Weg aus der Krise. Sherman sagt, dass sie erst etwas unternehmen dürfen, wenn sie garantieren können, dass sie auch die restlichen Geiseln freibekommen.«
    »Und was ist mit dem Präsidenten? Stimmt der ganze Unsinn, den dein Boss da in seiner Rede erzählt hat?«
    »Ja, dem Präsidenten geht es gut, so wie Sherman gesagt hat«, bestätigte King. »Die Leute im Pentagon meinen, dass er wochenlang in dem Bunker überleben könnte.« King nahm noch einen Schluck Wein und beugte sich dann über Sheilas Laptop, sodass er ihr Parfüm einatmen konnte. »Du duftest wunderbar«, sagte er.
    »Danke«, entgegnete Sheila mit einem halbherzigen Lächeln und wechselte sofort wieder das Thema. »Was gibt es sonst noch? Weißt du, wie die nächsten Forderungen lauten?«
    »Nein. Wir werden erst morgen früh wieder etwas von den Kerlen hören.« Kings Aufmerksamkeit verlagerte sich etwas nach unten. An Sheilas Bluse war ein Knopf mehr geöffnet als üblich, sodass viel von ihrer zarten Haut zu sehen war. »Ich möchte so gerne mit dir schlafen«, sagte er.
    Sheila Dunn

Weitere Kostenlose Bücher