Der Angriff
öffnete die Augen und blickte auf seine beiden Waffen hinunter. Er schoss mit beiden Händen gleich gut, doch mit dem Messer war er mit der linken Hand besser. Rapp beschloss, dass er, wenn er nahe genug herankam, das Messer nehmen würde. Er griff nach der Tür und öffnete sie vorsichtig.
Anna Rielly schluchzte, als sie den Mann über sich sah. Er lachte, und sein stinkender Zigarettenatem schlug ihr entgegen. Er hielt sein steifes Glied in einer Hand und griff ihr mit der anderen zwischen die Beine. Die junge Frau schrie verzweifelt auf. Der Terrorist riss ihr die Beine auseinander und schlug ihr ins Gesicht. Anna Rielly versuchte noch einmal, sich zu wehren, doch sie spürte keine Kraft mehr in sich. Sie konnte nur noch weinen, als er sich auf sie warf.
Die Tür ging ganz langsam auf. Rapp spähte durch den Spalt und sah, dass vom Flur her Licht in das Schlafzimmer hereindrang. Von seinem Blickwinkel aus sah er einen Mann, der mit dem Rücken zu ihm am Fußende des Bettes stand und sich auszog. Schließlich stieg der Mann auf das Bett. Jetzt war es Zeit zu handeln. Mit dem Messer in der linken und der Pistole in der rechten Hand schlich Rapp langsam heraus. Nach dem ersten Schritt blickte er rasch nach links und rechts, um sicherzugehen, dass niemand sonst im Zimmer war. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen, ohne das leiseste Geräusch oder die geringste Erschütterung zu verursachen.
Als er die Hälfte der Distanz zurückgelegt hatte, steckte er die Pistole in den Holster zurück. Der Terrorist hielt die Hände der schluchzenden Frau über ihrem Kopf fest und versuchte in sie einzudringen.
Rapp eilte mit lautlosen Schritten zum Bett, die rechte Hand ausgestreckt und offen, während er in der linken das Messer hielt. Er packte den Mann an den Haaren und riss seinen Kopf zurück. Mit der linken Hand stieß er ihm das Messer in den Hals und riss es nach oben. Die scharfe Klinge durchschnitt zuerst die Halsmuskeln und durchtrennte anschließend den Nervenstrang zum Hirn. Abu Hasan bekam nicht mehr mit, was in der letzten Sekunde seines Lebens passierte.
Rapp hielt den Mann immer noch an den Haaren fest, als er ihn von der Frau herunterzog und seinen leblosen Körper so geräuschlos wie möglich auf den Boden sinken ließ. Er schob das blutige Messer in die Scheide zurück und streckte der nackten Frau auf dem Bett die Hände entgegen.
»Nicht schreien. Wir müssen jetzt schnell sein.« Die Frau sah schockiert zu ihm auf und versuchte ihre Brüste mit den Armen zu bedecken. Rapp zog das Laken, auf dem sie lag, sanft unter ihr hervor und bedeckte sie damit.
Er wusste, dass er nicht viel Zeit hatte. Man konnte nicht wissen, wann der Nächste der Terroristen hierher kam. Er blickte der Frau in die Augen und sagte: »Hören Sie, ich bringe Sie jetzt an einen Platz, wo Sie in Sicherheit sind.«
Rapp stützte sich mit einem Knie auf das Bett, und Anna Rielly zuckte zusammen wie ein verängstigter, geprügelter Hund. »Es könnten jeden Moment mehr von den Kerlen kommen«, sagte er. »Darum muss ich Sie schnell von hier wegschaffen.« Er ließ ihr einige Augenblicke Zeit, um sich der Situation bewusst zu werden, bevor er eine Hand unter ihre Beine schob und die andere unter ihren Rücken. Sanft hob er sie hoch und flüsterte: »Es wird alles gut, keine Angst.« Dann durchquerte er rasch das Schlafzimmer und trat in den begehbaren Schrank. »Milt, schalt das Licht ein«, sagte er leise. Fast augenblicklich ging das Licht in dem kleinen Zimmer an, und die verborgene Tür öffnete sich.
Rapp trug die Frau hinein und legte sie auf den Boden. Dann öffnete er seinen Rucksack und zog eine kleine Schachtel Tylenol 3 heraus. Er reichte sie Adams und sagte: »Gib ihr etwas Wasser und zwei von denen da. Ich muss noch mal zurück und mir überlegen, was ich mit der Leiche machen soll.«
Ragib Quasar blickte zu den zusammengekauert dasitzenden Geiseln hinüber und sah auf die Uhr. Es war fast Mitternacht; das bedeutete, dass er Abu Hasan bald oben im Schlafzimmer ablösen durfte. Es waren noch zwei andere Terroristen im Raum, und Ragib sah einen von ihnen fragend an. Der Mann nickte und signalisierte Ragib damit, dass er gehen solle. Sie konnten es kaum erwarten, bis sie selbst an der Reihe waren, und je früher Ragib mit der Frau fertig war, umso schneller kamen sie dran.
Ragib grinste und sagte seinem Kameraden, dass er fünfzehn Minuten brauchen würde. Aufgeregt verließ er den Raum und
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