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Der Angstmacher

Der Angstmacher

Titel: Der Angstmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe. Ich reagierte nicht sofort, quälte mich mit meinem schlechten Gewissen herum, bis ich Sarah Goldwyn Bescheid gab. Durch Sie wußte ich etwas von Ihnen. Werden Sie mir jetzt einen Vorwurf machen, Mr. Sinclair?«
    »Nein, wie könnte ich das? Ich selbst habe ja viel zu spät gehandelt. Wäre ich nach dem Besuch bei Ihnen sofort zu den Salers gefahren, hätte ich vielleicht ein Leben retten können. So muß ich der Tochter hinterher, die verschwunden ist, mitsamt ihrer Harfe.«
    Der Trödler kam ins Schwitzen. »Das ist schlecht«, flüsterte er, »wenn es ihr gelingt, das Instrument zu beherrschen, dann schafft sie es auch, die Kräfte in der Harfe zu kontrollieren. Das Böse wird über sie kommen und ihr gehorchen.«
    »Deshalb muß ich sie finden. Wie ich hörte, soll sie das Land verlassen haben. Sie befindet sich jetzt in Germany, in der Nähe von Köln, wo ein Festival stattfindet. Sie kennen nicht zufällig den genauen Ort, Mr. Archer?«
    »Leider nein, Mr. Sinclair. Mit dem Verkauf der Harfe war für mich die Sache erledigt.«
    »Und für mich fängt sie an!«
    Er hob die Schultern. »Das ist Ihr Problem, Mr. Sinclair. Mir tut es leid, daß jemand sterben mußte. Wenn ich Ihnen sonst noch helfen kann, Sie können stets auf mich zurückgreifen.«
    »Nein, Mr. Archer, das glaube ich nicht.« Ich schaute auf die Uhr. »Der lag ist kurz, ich habe noch einiges zu tun. Wir hören noch voneinander.«
    Ich war schon an der Tür, als er noch eine Frage stellte. »Sagen Sie, werden Sie nach Germany fahren?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Viel Glück!«
    »Danke.«
    Ich verließ den Laden und war froh, daß es aufgehört hatte zu regnen. Das Wasser war auf den noch warmen Boden gefallen. Dunstwolken stiegen hoch, die über den grauen Asphalt trieben. Bevor ich die Straße überquerte, schaute ich mich noch einmal um. Samuel Archer hatte seinen Platz hinter der Kasse verlassen und schaute durch die Schaufensterscheibe. Sein Gesicht wirkte auf mich wie ein Klumpen. Es lag am Glas der Scheibe.
    Hatte er mir alles gesagt? Wußte er mehr? Ich traute dem Mann nicht, der einen so harmlosen und gemütlichen Eindruck machte. Denn ich glaubte fest daran, daß es sich bei ihm um einen gewieften Geschäftsmann handelte, der sein eigenes Süppchen kochte. Im Rover war es noch warm. Ich kurbelte die rechte Scheibe nach unten, ließ frische Luft hinein und gondelte in Richtung Yard, wo Suko im Büro auf mich wartete.
    »Du kommst spät«, empfing er mich.
    Ich warf das Jackett über die Stuhllehne. »Das hat auch seinen Grund gehabt.«
    »Und welchen?«
    Da er so grinste, hatte ich das Gefühl, ihm nichts Neues mehr erzählen zu können. »Weißt du nicht schon längst Bescheid?«
    »Ja, es hat sich bereits herumgesprochen, daß du mal wieder über eine Leiche gestolpert bist.«
    »Genau.«
    »Und?«
    Ich hob die Schultern. »Ich war leider zu spät. Vielleicht hätte ich noch etwas machen können, so aber ist die Spur bereits erkaltet. Ich muß sie erneut aufnehmen.«
    »Wo denn?«
    »Wahrscheinlich in Germany.«
    »Dann erzähl mal.« Suko drückte sich auf seinen Schreibtischstuhl, doch ich schüttelte den Kopf.
    »Später. Erst möchte ich mit Will Mallmann telefonieren. Der könnte uns weiterbringen.«
    Die Nummer unseres deutschen Freundes hatte ich im Kopf. Mallmann war auch da. Als er mich hörte, drang mir sein hart gesprochenes
    »Hach« an das Ohr.
    »Was ist los, Will?«
    »Ich wollte gerade gehen.«
    »Jetzt schon?«
    »Hör auf, Geisterjäger. Ich möchte mal einige Überstunden abfeiern.«
    »Aber nicht heute.«
    Will seufzte. »Du hast ein Problem.«
    »So sieht es aus. Hör zu, es ist nicht viel. Ich brauche nur eine kleine Auskunft von dir. Für dich wird es eine der leichtesten Übungen sein, kann ich mir vorstellen.« Ich erklärte dem Kommissar, um was es ging, und hörte sein Stöhnen.
    »Ausgerechnet so etwas.«
    »Du schaffst es doch.«
    »Wann willst du Bescheid haben?«
    »Gestern.«
    »Um Festivals habe ich mich bisher nicht gekümmert, aber ich rufe dich zurück.«
    »Tu das.«
    Da ich Glenda nicht gesehen hatte, bekam ich auch keinen Kaffee. Suko ließ nicht locker, er wollte genau wissen, was geschehen war. Ich gab ihm einen knappen, aber sehr informativen Bericht. Er hörte konzentriert zu und gab seine Meinung kund.
    »Ob die Spur nach Germany tatsächlich heiß ist?«
    »Das werden wir von Will erfahren.«
    »Glaubst du die Sache mit der Harfe?«
    »Nicht alles, aber denk daran, was wir schon erlebt

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