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Der Angstmacher

Der Angstmacher

Titel: Der Angstmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lakonisch und hob die Schultern. »Die Frau hat einen Herzschlag bekommen.«
    »Damit wären wir hier nicht richtig«, fügte der Chef der Kommission hinzu.
    Ich strich über mein Haar.
    »Oder sehen Sie das anders, Kollege Sinclair?«
    »Im Prinzip nicht. Ich grüble nur darüber nach, wie es zu diesem Herzschlag kommen konnte.«
    »Sie sind gut. Tausende sterben durch einen Herzschlag. Was sage ich? Millionen. No, Sir, das ist kein Fall für uns. Wahrscheinlich werden Sie sich über die Gründe den Kopfzerbrechen müssen.«
    Ich nickte. »Das scheint wohl so zu sein.«
    Für die Mordkommission gab es nichts mehr zu tun. Ich konnte die Leute bitten, die Tote mitzunehmen, dann verließ ich das Haus und blieb auf dem Weg stehen.
    Natürlich war die Ankunft der Mordkommission nicht verborgen geblieben. Die Nachbarn hatten ihre Häuser verlassen und sich auf den Gehsteigen versammelt.
    Für mich waren sie wichtig, aber ich wollte sie nicht auf der Straße arisprechen, denn zwei Häuser weiter befand sich der Lebensmittelladen. In diesen kleinen Geschäften blühte der Klatsch und der Tratsch. Möglicherweise bekam ich dort etwas heraus. Die Besitzerin stand vor dem Geschäft. Als ich den Laden betrat, folgte sie mir. Sie war ziemlich korpulent und trug eine weiße Schürze. »Sie sind bestimmt von der Polizei«, sprach sie mich an.
    »Ja, Scotland Yard.«
    »Das habe ich mir gedacht. Was war denn los?«
    »Mrs. Saler ist tot.«
    »Frmordet?« Sie wurde nicht einmal blaß. Vielleicht hatte sie gesehen, wie die Leiche abtransportiert worden war.
    »Nein, sie starb an einem Herzschlag.«
    Die Frau starrte mich aus großen Augen an, so daß ich lachen mußte.
    »Habe ich etwas an mir?«
    »Nein, Sir, nein, aber ich wundere mich nur, daß Rllen an einem Herzschlag gestorben ist.«
    »So sagt es der Arzt.«
    »Dabei hatte sie ein sehr gesundes Herz. Sie hat nie darüber geklagt. Das hätte ich gewußt, denn ich kannte sie gut genug, verstehen Sie?«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Und ihre Tochter?«
    »Das genau ist mein Problem. Ich habe Sally Saler nirgendwo finden können. Ist sie nicht da?«
    »So sieht es aus.«
    »Wissen Sie denn mehr?«
    Die Frau schaute zur Tür, wo Neugierige standen. Sie scheuchte sie weg. »Mehr wissen ist gut«, murmelte sie. »Sally war an sich ein stilles Mädchen, aber auch ein begabtes.«
    »Musisch begabt?«
    »Richtig. Sie spielte zahlreiche Instrumente. Wir nannten sie ein kleines Genie.«
    »Zu ihrem Geburtstag hat sie eine Harfe geschenkt bekommen«, fügte ich noch hinzu.
    »Das stimmt. Ihre Mutter erzählte es mir. Sie war glücklich, das Instrument gefunden zu haben.«
    »Beide sind verschwunden.«
    Die Frau starrte mich an. »Dann weiß das Kind möglicherweise noch nichts vom Tod seiner Mutter.«
    »Das könnte sein, braucht aber nicht.«
    »Hören Sie auf, Mr. Sinclair. Ich bin fest davon überzeugt, daß Sally nichts weiß. Außerdem ist sie nicht da, wie Sie schon sagten. Und ich glaube auch zu wissen, wo sie hin ist.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Sie wollte ins Ausland. Germany. Da ist irgendein Festival oder eine Versammlung von jungen Menschen, die sich der Musik hingegeben haben. FUen hat davon gesprochen. Sie hat ihrer Tochter auch die Reise ermöglicht.«
    »Danke für den Tip. Jetzt müssen Sie mir nur noch sagen, wo das Festival oder das Treffen in Germany stattfindet.«
    »Genau weiß ich das nicht.«
    »Ungefähr.«
    »An einem großen Fluß. In der Nähe von Köln. Ellen hat auch den genauen Ort gesagt, aber den habe ich vergessen, tut mir leid. Jedenfalls nicht weit weg von Köln.«
    »Das läßt sich herausfinden. Jedenfalls danke ich Ihnen sehr für Ihre Ausführungen.«
    »Nichts zu danken. Man hilft ja gern, wenn man kann.« Sie schüttelte den Kopf. »Die arme Ellen. So jung gestorben. Das Schicksal ist manchmal grausam.«
    Da hatte sie etwas Wahres gesagt. Ich verabschiedete mich und ging, verfolgt von zahlreichen Blicken, zu meinem Rover. Nachdenklich blieb ich hinter dem Lenkrad sitzen und überlegte. Germany also. Hatte sich Sally zu einer Flucht entschlossen? Wenn die Harfe tatsächlich das Böse in sich barg, dann bedeutete sie eine große Gefahr, die tödlich für Unschuldige sein konnte.
    Ich beschloß, meinen alten Freund Kommissar Mallmann anzurufen. Erarbeitete beim BKA. Wenn jemand herausbekam, wo das Festival genau stattfand, war er es.
    Den Anruf verschob ich zunächst, weil ich noch mit Samuel Archer reden wollte. Durch ihn war schließlich der Stein

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