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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Glauben Sie, dass er ihm gehört hat?«
    »Nein, das ist ein Police Special. Er gehört mir. Lee hatte zwar einen .38er, aber das Modell Victory. Wenn er ihn nicht bei sich hatte, müsste er in seiner Unterkunft zu finden sein.«
    Fritz und Hosty wechselten einen überraschten Blick, dann sahen sie wieder mich an.
    »Sie geben also zu, Oswald gekannt zu haben«, sagte Fritz.
    »Ja, allerdings nicht gut. Ich weiß nicht, wo er gewohnt hat, sonst wäre ich dort hingefahren.«
    »Wie’s aussieht, hatte er ein Zimmer in der Beckley Street«, sagte Hosty. »Dort hat er sich unter dem Namen O. H. Lee eingemietet. Außerdem hat er anscheinend einen weiteren Decknamen benutzt. Alek Hidell. Damit hat er postlagernde Sendungen abgeholt.«
    »Frau und Kindchen nicht bei ihm?«, fragte ich.
    Hosty lächelte. Dabei wurden seine Hängebacken ungefähr eine Meile breit. »Wer stellt hier die Fragen, Mr. Amberson?«
    »Wir beide«, sagte ich. »Ich habe mein Leben riskiert, um den Präsidenten zu retten, und meine Verlobte hat ihres geopfert, also fühle ich mich berechtigt, Fragen zu stellen.«
    Dann wartete ich ab, wie hart sie mich anfassen würden. Mit echt harten Bandagen würde bedeuten, dass sie mich tatsächlich für einen Mittäter hielten. Echt locker hieße, dass sie es nicht taten, sich aber vergewissern wollten. Wie sich zeigte, war ihr Verhalten etwa in der Mitte zwischen diesen Extremen einzuordnen.
    Fritz benutzte seinen dicken Zeigefinger, um den Plastikbeutel mit dem Revolver kreisen zu lassen. »Ich will Ihnen erzählen, was passiert sein könnte, Mr. Amberson. Ich behaupte nicht, dass es so war, aber Sie müssten uns vom Gegenteil überzeugen.«
    »Mhm. Haben Sie Sadies Eltern verständigt? Sie leben in Savan nah. Außerdem sollten Sie Deacon Simmons und Ellen Dockerty in Jodie anrufen. Die beiden waren sozusagen ihre Ersatzeltern.« Ich überlegte. »Eigentlich sogar unser beider. Ich wollte Deke bitten, mein Trauzeuge zu sein.«
    Fritz ignorierte, was ich sagte. »Was passiert sein könnte, ist, dass Sie und Ihr Mädchen mit Oswald unter einer Decke gesteckt haben. Und zuletzt haben Sie vielleicht kalte Füße bekommen.«
    Die allseits beliebte Verschwörungstheorie. Jeder Haushalt sollte eine haben.
    »Vielleicht ist Ihnen in letzter Minute bewusst geworden, dass Sie den mächtigsten Mann der Welt erschießen wollten«, sagte Hosty. »Sie hatten einen lichten Augenblick. Also haben Sie ihn daran gehindert, die Tat auszuführen. Wenn es so war, könnten Sie mit viel Milde rechnen.«
    Klar. Milde würde bedeuten, dass ich vierzig, vielleicht sogar fünfzig Jahre lang in Leavenworth Gefängnisfraß aß, statt in Texas auf dem elektrischen Stuhl zu sterben.
    »Wieso waren wir dann nicht bei ihm, Agent Hosty? Statt an die Eingangstür zu hämmern, um eingelassen zu werden?«
    Hosty zuckte die Achseln. Erzählen Sie’s mir.
    »Und wenn wir das Attentat gemeinsam geplant hätten, müssten Sie mich mit ihm gesehen haben. Ich weiß nämlich, dass Sie ihn zumindest teilweise überwacht haben.« Ich beugte mich vor. »Wieso haben Sie ihn nicht aufgehalten, Hosty? Das wäre Ihr Job gewesen.«
    Er wich zurück, als hätte ich die Faust gegen ihn erhoben. Seine Hängebacken liefen rot an.
    Zumindest einige Augenblicke lang verhärtete meine Trauer sich zu einer Art boshaftem Vergnügen. »Das FBI hat ihn im Auge behalten, weil er nach Russland übergelaufen ist, in die Vereinigten Staaten zurückflüchtete und dann nach Kuba überlaufen wollte. Vor dieser Horrorshow von heute hat er monatelang an Straßenecken Pro-Fidel-Handzettel verteilt.«
    »Woher wissen Sie das alles?«, blaffte Hosty.
    »Weil er’s mir erzählt hat. Und was passiert dann? Der Präsident, der nichts unversucht gelassen hat, um Castro zu stürzen, kommt nach Dallas. An seinem Arbeitsplatz im Schulbuchlager hatte Lee einen Logenplatz für die Vorbeifahrt der Autokolonne. Das wussten Sie, aber Sie haben nichts getan.«
    Fritz starrte den FBI -Agenten mit unverhohlenem Entsetzen an. Hosty bedauerte sicher, dass der Polizist aus Dallas überhaupt anwesend war, aber was hätte er dagegen tun können? Dies war Fritz’ Revier.
    »Wir hielten ihn nicht für gefährlich«, antwortete Hosty steif.
    »Tja, das war ein klarer Fehler. Was stand in seiner Mitteilung an Sie, Hosty? Ich weiß, dass Lee in Ihrer Dienststelle war und dass er eine Nachricht abgegeben hat, als man ihm sagte, Sie wären nicht da, aber er wollte mir nicht erzählen, was darin gestanden

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