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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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hat. Er hat mich nur mit seinem dünnen kleinen Du-kannst-mich-mal-Grin sen angesehen. Wir reden von dem Mann, der die Frau, die ich ge liebt habe, erschossen hat, deshalb habe ich ein Recht darauf, das zu erfahren. Hat er geschrieben, dass er etwas tun wird, was die ganze Welt aufhorchen lassen würde? Ich wette, genau das hat er getan.«
    »Es war nichts dergleichen.«
    »Dann zeigen Sie mir die Mitteilung. Aber das trauen Sie sich bestimmt nicht!«
    »Irgendwelche Mitteilungen von Mr. Oswald gehen nur das Bureau etwas an.«
    »Ich glaube nicht, dass Sie sie irgendwem vorzeigen können. Ich wette, dass man sie auf Mr. Hoovers Anweisung auf der Toilette Ihrer Dienststelle zu Asche verbrannt hat.«
    Wenn sie noch nicht Asche war, würde sie es bald sein. So stand es in Als Notizen.
    »Wenn Sie so unschuldig sind, dann erzählen Sie uns jetzt doch mal, woher Sie Oswald kannten und wieso Sie eine Waffe tragen«, sagte Fritz.
    »Und weshalb die Lady ein Fleischermesser hatte, an dem Blut war«, fügte Hosty hinzu.
    Daraufhin sah ich rot. »Die Lady hatte überall Blut!«, brüllte ich. »An ihrer Kleidung, an ihren Schuhen, in ihrer Umhängetasche! Der Hundesohn hat sie in die Brust geschossen, oder ist Ihnen das etwa entgangen?«
    Fritz: »Beruhigen Sie sich, Mr. Amberson. Niemand wirft Ihnen etwas vor.« Zwischen den Zeilen: Bisher.
    Ich holte tief Luft. »Haben Sie mit Dr. Perry gesprochen? Sie haben ihn zu mir geschickt, damit er mich untersucht und mein Knie versorgt, also haben Sie’s wahrscheinlich getan. Dann wissen Sie auch, dass ich im August fast totgeschlagen worden bin. Der Mann, der angeordnet hat, mich zusammenzuschlagen – und der selbst daran teilgenommen hat –, war ein Buchmacher namens Akiva Roth. Ich glaube nicht, dass er mich so schwer verletzen wollte, aber ich war wahrscheinlich frech zu ihm und habe ihn verärgert. Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Seit damals kann ich mich an vieles nicht mehr erinnern.«
    »Warum haben Sie den Überfall nicht angezeigt?«
    »Weil ich im Koma gelegen habe, Detective Fritz. Als ich daraus erwacht bin, konnte ich mich an nichts erinnern. Als die Erinnerung zurückkam – wenigstens teilweise –, habe ich mich daran erinnert, dass Roth erzählt hat, er hätte Verbindungen zu einem Buchmacher in Tampa, bei dem ich schon mal eine Wette abgeschlossen hätte, und zum Mafiapaten Carlos Marcello in New Orleans. Danach war’s mir zu riskant, zur Polizei zu gehen.«
    »Wollen Sie behaupten, das DPD wäre korrupt?« Ich wusste nicht, ob Fritz’ Empörung echt oder gespielt war, aber das war mir ziemlich egal.
    »Ich sage nur, dass ich die Serie Die Unbestechlichen sehe und weiß, dass die Mafia Verräter hasst. Ich habe mir zum persönlichen Schutz eine Waffe gekauft – was laut zweitem Zusatzartikel zur Verfassung mein Recht ist – und sie getragen.« Ich zeigte auf den Plastikbeutel. »Diesen Revolver.«
    »Wo haben Sie die Waffe gekauft?«, fragte Hosty.
    »Daran erinnere ich mich nicht.«
    »So ein Gedächtnisverlust ist schon ziemlich praktisch, was?«, sagte Fritz. »Wie etwas aus The Secret Storm oder Wie das Leben so spielt. «
    »Reden Sie mit Perry«, wiederholte ich. »Und sehen Sie sich noch mal mein Knie an. Ich habe es mir wieder verletzt, als ich fünf Treppen hinaufgestürmt bin, um dem Präsidenten das Leben zu retten. Was ich der Presse erzählen werde. Außerdem werde ich ihr erzählen, dass meine Belohnung dafür, dass ich meine Pflicht als amerikanischer Bürger getan habe, ein Verhör in einem heißen, kleinen Raum war, bei dem es nicht mal ein Glas Wasser gab.«
    »Wollen Sie ein Wasser?«, fragte Fritz, und ich begriff, dass die Sache gut ausgehen könnte, wenn ich nicht strauchelte. Der Präsident war mit knapper Not einem Attentat entgangen. Diese beiden Männer – von Polizeipräsident Jesse Curry ganz zu schweigen – standen unter gewaltigem Druck, einen Helden zu präsentieren. Weil Sadie tot war, mussten sie sich mit mir begnügen.
    »Nein«, sagte ich. »Aber eine Co’-Cola wäre nett.«
    6
    Während ich auf meine Cola wartete, dachte ich daran, wie Sadie gesagt hatte: Wir hinterlassen eine verdammt auffällige Fährte. Das stimmte. Aber vielleicht konnte ich das zu meinen Gunsten ausnutzen. Das heißt, wenn ein bestimmter Abschleppwagenfahrer einer bestimmten Esso-Tankstelle in Fort Worth das getan hatte, wozu der Zettel unter dem Scheibenwischer des Chevrolets ihn aufgefordert hatte.
    Fritz zündete sich eine Zigarette an

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