Der Antares-Krieg
ihn sogleich verständigen lassen. Ich werde Ihnen auch ein Transportmittel zur Verfügung stellen, wenn er bereit ist, Sie zu empfangen.«
»Ist die Botschaft weit entfernt?«
»Halbwegs um den Planeten, Miss Lindquist. Sie wurde vor der Großen Einwanderung eingerichtet und ist niemals verlegt worden. Sie wissen, wie konservativ die Zentralregierung der Erde bisweilen sein kann.«
»Ich wünschte, ich wüßte es«, erwiderte Bethany.
»Unglücklicherweise hatten wir in einhundertfünfundzwanzig Jahren keinen Kontakt mit der Erde.«
»Wir werden sehen müssen, was getan werden kann, um da Abhilfe zu schaffen«, erklärte der König.
»Ich danke Eurer Majestät.«
John-Phillip winkte ab. »Denken Sie sich nichts dabei.« Sein Blick erfasste alle vier Altaner. »Nun, Sie müssen von Ihrer Reise müde sein. Ich schlage vor, dass wir weitere Diskussionen aufschieben, bis Sie ausgeruht haben.«
»Wie Euer Majestät wünschen«, erwiderte Barrett.
Der König signalisierte einem Zeremonienmeister, der abseits neben dem Thron stand, und der Mann trat vor und stieß einen langen, mit Goldknopf verzierten Stab auf den Boden. »Die Audienz ist beendet! Alle erweisen dem König ihre Huldigung!«
Jeder im Thronsaal Anwesende verneigte sich, und aus den Lautsprechern drang wieder Musik. An der Spitze eines kleinen Gefolges, das vom Zeremonienmeister angeführt wurde, verließ das Königspaar den Thronsaal. Sobald es gegangen war, nahmen die Gruppen der Höflinge ihre Gespräche wieder auf. Von irgendwo erschien Hofmarschall Opteris und sagte zu den Besuchern: »Wenn Sie mit mir kommen wollen, werde ich Sie nun zur Privataudienz geleiten.«
Opteris führte sie zurück durch die Flügeltüren und in den Aufzug; diesmal ging es in eines der oberen Geschosse des Hauptgebäudes. Nach einigen Minuten Wartezeit wurden sie von livrierten Türstehern in einen Raum gebeten, der Teil der königlichen Wohnung zu sein schien. Vier Sofas waren um einen niedrigen Tisch angeordnet. Auf einer Seite des Raums öffnete sich eine Glastür auf einen Balkon mit Blick auf den Schloßpark. Als die vier Altaner und ihre beiden einheimischen Begleiter eingelassen wurden, stellten sie fest, dass ein kleiner, grauhaariger Mann bereits auf sie wartete.
»Meine Damen und Herren«, sagte der Oberkommandierende Walkirk, »ich möchte Sie mit Terence Haliver bekannt machen, dem Ersten Minister des Reiches.«
Haliver schüttelte ihnen die Hand, dann wies er zu den Sitzgelegenheiten. »Seine Majestät zieht sich um und wird bald nachkommen. Er wünscht, dass Sie es sich bequem machen.«
Stan Barrett und Alicia Delevan ließen sich auf ein Sofa nieder, während Richard Drake und Bethany Lindquist auf einem anderen Platz nahmen. Walkirk und Bardak besetzten ein drittes, und Ministerpräsident Haliver setzte sich den beiden altanischen Botschaftern gegenüber.
»Getränke?«, fragte er.
»Ich nehme das Übliche!«, rief der König aus dem Nebenraum.
Haliver nahm die Bestellungen der Reihe nach an und tippte sie in einen Taschencomputer. Eine Minute später brachte ein Diener die Getränke auf einem Tablett herein. Er hatte sie gerade serviert, als der König eintrat.
»Willkommen«, dröhnte John-Phillip. Er hatte seine Staatsuniform gegen einen weiten, langen Überwurf getauscht, der Stil zugunsten von Bequemlichkeit opferte. Mit abwinkenden Handbewegungen kam er zielbewusst in den Raum geschritten. »Nein, stehen Sie nicht auf. Es gibt auch so schon zu viel Förmlichkeit.«
Er nahm neben seinem Minister Platz, nippte von einem Glas, das mit bernsteinfarbener Flüssigkeit gefüllt war, und bemerkte verspätet, dass er allein trank. »Es ist nicht nötig, auf Zeremoniell zu bestehen. Trinken Sie bitte nach Belieben!«
Als die Gäste seiner Aufforderung nachgekommen waren, setzte er sein Glas ab, lehnte sich zurück und sagte: »Ich hoffe, unsere kleine Schau hat Sie nicht zu sehr eingeschüchtert. Wir tun es für die Öffentlichkeit, wissen Sie. Das Volk braucht etwas, das seine Gedanken vom Krieg ablenkt. Es hat, weiß Gott, die meiste Zeit genug zu tragen.«
»Es war eine elegante Zeremonie, Majestät«, bemerkte Stan Barrett.
»Eine notwendige, das dürfen Sie mir glauben, Botschafter. Sagen Sie, sind Sie wirklich bereit, Ihre Wissenschaftler hierher zu transferieren?«
»Ja, Sir.«
»Ich würde es zu schätzen wissen, wenn Sie noch ein paar Tage warten könnten, während wir die nötigen Vorbereitungen treffen.«
»Wenn das Ihr Wunsch
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