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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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dass die Spiegel aus reflektierendem Film bestanden, der straff über ein Rahmenwerk aus Röhren gespannt war.
    Die Schnellstraße durchschnitt einen niedrigen Höhenzug und führte jenseits davon in ein weites, schüsselartig geformtes Tal. Die Hauptstadt füllte es aus, stieg die Talhänge hinauf und floß über ins Hügelland. Die Stadt war größtenteils eine Ansammlung relativ niedriger Gebäude aus Stein, Ziegelmauerwerk oder Beton; Holz war sehr wenig zu sehen. Die Gebäude waren in freundlichen Farben getüncht und mit verschiedenfarbigen Ziegeln gedeckt.
    In der Mitte der Stadt erhob sich eine geodätische Kuppel aus Glas und Aluminium, die das umgebende Häusermeer überragte. Die Konstruktion der Kuppel bestand aus einem Rahmenwerk aus sechseckigen Verstrebungen.
    »Unser Ziel«, bemerkte Bardak, als er den Gegenstand von Drakes Aufmerksamkeit sah. »Die Wetterkuppel des Schlosses.«
    Drake konnte die Größe der Kuppel schätzen, als er bemerkte, dass die insektenartigen kleinen Objekte, die um das Bauwerk flogen, normal große Hubschrauber sein mussten. Er zog erstaunt die Brauen hoch. »Es muss kostspielig sein, eine Kuppel dieser Größe zu beheizen.«
    Der Oberkommandierende Walkirk räusperte sich und sagte:
»Bitte gewinnen Sie nicht den falschen Eindruck, Fleet Captain. Die Wetterkuppel ist keine Laune eines verschwenderischen Monarchen. Das Schlossgelände gilt als ein Baumgarten für irdische Vegetation; ein Botanischer Garten, wenn Sie so wollen.« Da Drakes Gesichtsausdruck verriet, dass er nicht verstand, erläuterte Walkirk eingehender, was er meinte.
    »Sehen Sie, eine Anzahl irdischer Vitamine hat in der natürlichen Biosphäre Sandars keine Gegenstücke. Um auf dieser Welt gesund zu bleiben, müssen wir unsere Ernährung mit irdischen Pflanzen ergänzen, die aber in unserem kalten Klima nicht gedeihen. Wir ziehen sie daher in den Gewächshäusern, die Sie auf der Fahrt hierher sahen. Die Baumgärten, von denen das Schlossgelände den größten aufweist, sind unsere Versicherung gegen einen Ausbruch von Mehltau oder anderen Pflanzenkrankheiten in den kommerziellen Gewächshäusern.«
    Die Wetterkuppel wurde größer und größer, als der Wagen sich dem Stadtzentrum näherte. Als er von der Schnellstraße abbog, war die Kuppel wie eine ragende Wand, die den halben Himmel verdeckte. Kurz darauf fuhr die Limousine ins Innere der Kuppel ein. Als sie von der kalten, trockenen sandarischen Luft in die feuchtwarme Atmosphäre des Schlossgeländes kam, beschlug Drakes Scheibe und nahm ihm die Sicht auf die Außenwelt. Kaum eine Minute später kam der Wagen sanft zum Stillstand.
    »Wir sind da«, sagte Bardak. Bedienstete rissen die Türen auf, und Drake sah zwei sandarische Marinesoldaten strammstehen, die Rechte salutierend erhoben. »Nach Ihnen, Captain Drake, Botschafterin Delevan!«
    Das königliche Schloss war ein nüchterner Bau aus Stahl und Glas; ein zylindrischer Zentralbau erhob sich fast bis zum Scheitelpunkt der Wetterkuppel, während von seiner Basis vier horizontale Flügel ausgingen, die in die Hauptrichtungen des Kompasses wiesen. Teile der Glasfassade waren nach außen geöffnet, wie es sich für ein Gebäude in einem Gebäude geziemte. Und wohin er auch sah, überall erblickte Drake üppig wuchernde Pflanzenwelt. In der Nähe waren Beete mit kleinen purpurnen Blütenpflanzen angelegt, dahinter wechselten Sträucher und Baumgruppen mit kleinen eingestreuten Wiesen hoher Gräser. Im Becken eines Springbrunnens blühten breitblättrige Seerosen. Zur Peripherie der Kuppel hin verdichteten sich die Kulissen der Busch- und Baumgruppen und schlossen sich zu einem Waldsaum aus Bäumen verschiedener Arten und Altersstufen zusammen. Wie grüne Wasserfälle hingen Waldreben und andere Lianen von den starken Ästen. Efeu, wilder Wein und Geißblatt ergossen sich aus hängenden Pflanzbecken an der Fassade, und die Eingänge und Dächer der Gebäudeflügel waren gesäumt von blühenden Pflanzen in allen Farbtönen. Während Drake wartete, stiegen auch die Insassen der drei anderen Wagen aus. Er sah Bethany mit eingezogenem Kopf aus dem zweiten Wagen steigen, sich aufrichten und dann mit großen Augen umherblicken. Sie schien geradezu verzaubert, während sie langsam auf ihn zuschlenderte.
    »Haben Sie einmal tief durchgeatmet?«, fragte sie.
    Er nickte. »Die Luft ist hier zweifellos frischer als das, was wir an Bord gewohnt sind.«
    »Das meine ich nicht. Haben Sie die Luft gerochen?«
    »Ja,

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