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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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der schönste Anblick im Universum war. Als Nächstes werden Sie mir noch erzählen, dass Sie an Vampire und Werwölfe glauben.«
    »Das tue ich!«, sagte er lachend. Er öffnete den Mund, um etwas zu ergänzen, dann schloss er ihn wieder.
    »Was ist?«, fragte Bethany.
    »Nichts.«
    »Sie wollten eben etwas sagen.«
    Er seufzte. »Ich wollte sagen, dass ich nichts dagegen hätte, Sie jetzt in den Hals zu beißen.«
    Bethany blieb stehen; plötzlich waren sie ganz nahe beisammen.
    »Würden Sie das wirklich tun?«, fragte sie flüsternd. Seine Antwort war, dass er sie an sich zog und küsste. Sie erwiderte den Kuss hungrig, und viele Herzschläge lang standen sie eng umschlungen. Endlich seufzte Drake und wich zurück.
    Sein Gesicht war gerötet, sein Atem ging unregelmäßig.
    »Entschuldigen Sie, es tut mir Leid!«
    Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an. »Mir tut es nicht Leid. Ich habe mir das schon lange gewünscht.«
    »Was ist mit Ihrem Verlobten?«
    »Carl ist nicht mein Verlobter; er machte mir einen Heiratsantrag, aber ich habe ihm noch keine Antwort gegeben. Außerdem wird ihm ein kleiner Kuss nicht wehtun.« Sie schmolz erneut hin in seiner Umarmung. Nach langer Zeit trennten sie sich, und Bethany nahm seine Hände in ihre.
    »Jetzt bin ich bereit, zum Empfang zu gehen.«
    Sie gingen denselben Pfad zwischen den Blumenbeeten zurück. Keiner sprach, aber beide genossen die Gegenwart des anderen. Erst nachdem sie die Laube unter der Baumgruppe passiert hatten, machte Drake Halt und sah sie an.
    »Ich muss dir etwas sagen. Es geht mich nichts an, und ich sollte meinen Mund halten, aber ich muss es trotzdem sagen.«
    »Was ist es, Richard?«
    »Du solltest Carl Aster nicht heiraten! Du bist viel zu gut für ihn.«
    »Wieso, du kennst ihn kaum!«
    »Und ob ich ihn kenne«, knurrte er. »Ich war zwei Jahre Verbindungsoffizier beim Parlamentsausschuss für Verteidigungsfragen. Damals sind wir öfter aneinander geraten.«
    Sie nickte. »Richtig. Er sagte mir, ihr hättet über Etatfragen gestritten.«
    »Das ist nicht der Grund, weshalb ich ihn nicht mag. Sieh mal, ich hatte als Verbindungsoffizier der Marine eine Anzahl von Gegenspielern. Die meisten von ihnen respektierte ich. Aster respektiere ich nicht. Der Mann ist einer von Carstairs' Speichelleckern! Er sucht nicht eine Frau. Er will sich mit einer Dekoration schmücken, die ihm bei politischen und gesellschaftlichen Anlässen am Arm hängt.«
    »Du redest wie mein Onkel. Er mag Carl auch nicht.«
    »Dein Onkel ist ein kluger Mann. Du solltest auf ihn hören. Warum denkst du auch nur eine Sekunde daran, Aster zu heiraten?«
    »Weil er mir einen Antrag gemacht hat.«
    »Als Grund ist das nicht ausreichend«, versetzte er. »Für dich gibt es auf Alta eine Million bessere Männer.«
    Bethany fühlte, wie ihr die Wangen heiß wurden. »Wollen Sie sich freiwillig melden, Captain Drake?«
    Er zog die Stirn in Falten. »Ich bin auch nicht richtig für dich.«
    »Ach! Und warum nicht?«
    »Weil ich Captain im aktiven Dienst bin. So einer sollte erst heiraten, wenn er bereit ist, die Schiffe aufzugeben.«
    Bethany schwieg einen langen Augenblick. »So redet ein Feigling, Richard. Raumfahrer haben schon immer geheiratet, und vor ihnen die Seefahrer. Außerdem scheinst du etwas zu vergessen.«
    »Was?«
    »Hat dieser Ryall dir nicht heute gesagt, dass seine Artgenossen es darauf abgesehen haben, die Menschheit auszurotten?«
    Drake nickte.
    »Dann darf ich höflich daran erinnern, dass dieser Umstand alles verändert.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Du hast dein Leben bis ins Detail geplant«, sagte sie, und Zorn färbte ihre Worte. »Du rechnest dir aus, dass du noch weitere fünf Jahre im aktiven Dienst bleiben und dann zu einem Posten in der Admiralität befördert wirst. Dann wirst du dich umsehen, dir das hübscheste Mädchen gönnen, das du finden kannst, und gefräßige, laute Kinder großziehen. Entspricht das ungefähr deinem Plan?«
    Drake antwortete nicht.
    »Nun, es gefällt mir nicht, die Überbringerin schlechter Nachrichten zu sein, Richard, aber die Ryall haben deine Pläne gründlich durcheinandergebracht. Wahrscheinlich werden wir den Rest unseres Lebens gegen sie kämpfen müssen, vielleicht auch noch unsere Kinder. Wir werden ausgebildete und erfahrene Leute in den Streitkräften brauchen – viele! Du wirst von Glück sagen können, wenn sie dich mit siebzig aus dem aktiven Dienst entlassen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    Tränen stiegen Bethany

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