Der Antares-Krieg
weiterer Kreuzer und ein unbewaffnetes Passagierschiff keine große Hilfe sein.«
»Ja, Sir. Alexandria Ende.«
»Discovery Ende.« Drake räumte seinen Bildschirm leer und drückte die Nummer des Maschinenraums. »Chefingenieur Arnam, bitte.«
»Hier, Sir.«
»Sie können die Rotation anhalten, Gavin.«
»Wird gemacht, Captain. In zehn Minuten werden wir Schwerelosigkeit haben.«
»Gut. Mr. Cristobal, legen Sie einen Kurs zum Hellsgate-Napier-Faltpunkt fest.«
»Schon programmiert, Captain.«
»Mr. Slater, verständigen Sie bitte die sandarische Raumüberwachung, dass wir bereit sind, die Umlaufbahn zu verlassen. Empfehlen Sie eine Startzeit in ...« Drake blickte auf das Chronometer – »sagen wir, fünfzehn Minuten.«
»Zu Befehl, Sir.«
Nachdem er seine Befehle erteilt hatte, wandte Drake sich wieder den Informationen zu, die von den Langstreckensensoren eingingen.
Die Zahl der Schiffe, deren Kurs eindeutig auf Sandar gerichtet war, wuchs weiter an. Drake hoffte, dass die Sandarer ihre Sperrriegel rechtzeitig in Position bringen würden. Wenn nicht, stand ihrer Welt Schlimmes bevor. Fünf Minuten vergingen. Nachrichtenoffizier Slater meldete sich.
»Was gibt es, Lieutenant?«
»Sir, die Verkehrskontrolle verweigert uns die Starterlaubnis.«
»Was?«
»Sie weigert sich, uns aus der Umlaufbahn starten zu lassen, Captain.«
»Haben Sie den Leuten gesagt, dass unsere Anfrage nur eine Höflichkeit war, und dass wir jederzeit starten werden, wenn wir bereit sind und es für richtig halten?«
»Ja, Sir. Der Leiter sagt, er verstehe vollkommen, aber die Erlaubnis werde trotzdem verweigert. Warten Sie einen Moment, Captain. Eine neue Botschaft geht ein – sie ist für Sie. Commodore Bardak.«
»Stellen Sie ihn durch.«
Drakes Bildschirm wurde leer geräumt, dann erschienen Bardaks inzwischen vertraute Züge. »Ihre Leute haben mir gesagt, dass ich die Umlaufbahn nicht verlassen kann, Commodore.«
»Sie taten es auf meinen Befehl, Fleet Captain«, antwortete Bardak. »Ich ersuche Sie, Ihre Abreise um weitere vier Stunden zu verschieben. Nach Ablauf dieser Zeit werden Sie starten können.«
»Warum vier Stunden?«
»Weil ich so lange benötigen werde, um Ihr Schiff zu erreichen. Ich muss Sie in einer Angelegenheit sprechen, die über eine offene Radioverbindung nicht praktiziert werden kann.«
Drake nickte nach kurzem Zögern. »Gut, Sie haben also vier Stunden. Nach Ablauf dieser Frist werden wir die Heimreise antreten, ob wir Ihre Erlaubnis haben oder nicht.«
»Sie werden nicht nur meine Erlaubnis haben, Captain Drake. Sie werden meinen Segen haben.«
Drake wartete, als Bardak aus der Luftschleuse der Hangarbucht kam. Der Sandarer schüttelte ihm die Hand. Sein Gesichtsausdruck war ernst. »Ich danke Ihnen, dass Sie Ihre Abreise aufgeschoben haben, Captain.«
»Gern geschehen, denke ich. Haben Sie Nachricht vom Faltpunkt?«
Bardak klopfte mit den Fingerspitzen auf die Brusttaschen seines Uniformrocks. »Kurz bevor ich die Hauptstadt verließ, erhielten wir einen Bericht von der Dritten Flotte. Können wir irgendwo sprechen? Ich werde ein Lesegerät brauchen.«
»Wir werden in der Offiziersmesse zusammenkommen. Stan Barrett, Alicia Delevan und Bethany Lindquist haben darum gebeten, dass ihnen die Teilnahme erlaubt wird. Mehrere meiner Offiziere werden auch dort sein. Gibt es Einwände?«
»Nein, keine, Captain. Die Zeit für politische Manöver ist vorbei. Je mehr Leute meine Geschichte hören, desto besser.«
»Politische Manöver?«
»Ich werde es später erklären. Darf ich Sie bitten, dass wir uns jetzt beeilen? Meine Zeit an Bord Ihres Schiffes ist knapp bemessen. Es gibt viel zu tun und wenig Zeit, die dafür zur Verfügung steht.«
»Selbstverständlich, kommen Sie mit.«
Drake zog sich Hand über Hand die Führungsleinen entlang durch die Schwerelosigkeit des Schiffes, Bardak folgte ihm in der gleichen Weise. Außer den erwähnten Personen waren Bela Marston und Argos Cristobal in die Offiziersmesse gekommen. Bardak zog sich zu einem Stuhl und schnallte sich an. Dann griff er in die Brusttasche, zog eine Speichertafel hervor und reichte sie Drake.
Drake steckte sie in ein Lesegerät, das für den Anlass am Tisch der Offiziersmesse befestigt worden war. Der Bildschirm an der Stirnwand des Raums leuchtete auf und zeigte eine schematische Darstellung des Hellsgate-Systems. Sie ähnelte jener, die John-Phillip seinem Besucher in der Befehlszentrale unter dem Schloss gezeigt hatte.
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