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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Kommando.«
    »Jawohl, Sir.«
    Nachdem er die Schiffsleitung vorübergehend abgegeben hatte, zog Drake die Gurte fest, die ihn daran hinderten, von seinem klappbaren Beschleunigungssitz fortzuschweben, und legte sich zurück, den Start am Bildschirm zu verfolgen. Ein Diagramm zeigte die vorberechnete Orbitalbahn der Discovery.
    Da Valerias Faltpunkt sich hoch in der nördlichen Hemisphäre des Systems befand, hatte der Orbitalkurs der Flotte die Form eines Angelhakens. Zur festgesetzten Zeit würde das Schiff sich in einer genau berechneten Bahn auf der ekliptischen Ebene von Alta entfernen. Nach dem Verlassen der Orbitalzone mit ihren zahlreichen Satelliten und Rauminstallationen beschrieb die Flugroute einen weiten Bogen aufwärts zum Faltpunkt hoch über der Ekliptik. Der Navigator beschäftigte sich an seiner Konsole, dann löste er das raue Schnarren des Beschleunigungsalarms aus.
    »Achtung, an alle. Startzeit minus eine Minute! Erste Warnung. Halten Sie sich bereit für eine längere Beschleunigungsphase. Halbe Fallbeschleunigung in einer Minute.«
    Eine erwartungsvolle Stille breitete sich im Schiff aus, als die Stimmen in der Gegensprechanlage verstummten.
    »Letzte Warnung! Halbe Fallbeschleunigung in dreißig Sekunden. Ich wiederhole. Fünf Meter pro Sekunde hoch zwei in dreißig Sekunden.
    Fünfzehn ... zehn ... fünf, vier, drei, zwei, eins. Start!«

30
    Admiral Sergej Fallon Gower, Siebter Viscount von Hallen Hall, Befehlshaber der königlich sandarischen Marine und durch Ernennung Seiner Majestät John-Phillip Walkirk VI. Oberkommandierender der Streitkräfte Seiner Majestät mit dem Auftrag, den Antares-Ringnebel zu durchstoßen, saß in seiner Kajüte an Bord des Flaggschiffes und blickte mit finsterer Miene auf den Bildschirm vor sich. Dieser zeigte eine Ansicht von New Providence, übertragen von den automatischen Kameras eines unbemannten Aufklärers, der in dreihundert Metern Höhe die Ruinen der einstigen Hauptstadt dieses Planeten überflog. Der Anblick war deprimierend: Hier zeigte ein verbogenes, rostiges Stahlskelett, wo einmal ein Hochhaus aus Glas und Stahl gestanden hatte, dort waren Schutthaufen, aus denen Mauerstümpfe ragten, alles, was von einem Regierungsgebäude geblieben war; anderswo reckten die geschwärzten Baumskelette einer verschwundenen Parkanlage anklagend ihre Äste. Es fehlte das Grün lebendigen Chlorophylls oder irgendeine andere Farbe, die von Leben kündete.
    Mehr als ein Jahrhundert nach dem letzten katastrophalen Angriff der Ryall auf New Providence war die Oberfläche des Planeten noch immer eine öde Wüstenei. Soweit das Auge der Kamera reichte, wuchs auf den Landmassen der Welt nicht ein einziger Grashalm, noch gab es Hinweise auf Leben in den Ozeanen des Planeten, obwohl die sandarischen Wissenschaftler bei ihren Untersuchungen keine Möglichkeit gehabt hatten, die Tiefseeregionen zu erforschen, wo verschiedene spezialisierte Lebensformen überdauert haben mochten.
    Für die umfassenden Zerstörungen waren die Angriffe der Ryall auf New Providence verantwortlich. Sie hatten vierzig Millionen Menschen getötet und mehr als tausend Großstädte in allen Teilen der Welt vernichtet. Aber nicht einmal diese Art kriegerischer Ze auroiden konnte Zerstörungen eines Umfangs angerichtet haben, die jedes Leben auslöschten. Als die schwarzen Schiffe der Ryall die Verteidigung von New Providence durchbrochen hatten, hatten sie Feuer und Verderben auf eine bereits zum Untergang verurteilte Welt regnen lassen. Denn der wahre Mörder von New Providence und allem übrigen Leben im Napiersystem war die Antares-Supernova gewesen. Die Bewohner von New Providence hatten erkannt, dass etwas nicht in Ordnung war, als sie im August des Jahres 2512 die Verbindung mit ihrer Kolonie im Valeriasystem verloren hatten. Ihre Sorge verstärkte sich, als mehrere Schiffe, die im Transit das Antaressystem berühren sollten, nicht planmäßig eintrafen, und sie wandelte sich zu beklommener Furcht, als die zur Suche nach den Schiffen ausgesandten Raumfahrzeuge ihrerseits nicht zur festgesetzten Zeit zurückkehrten. Die wahren Ausmaße der Katastrophe waren jedoch erst deutlich geworden, als die Astronomen auf New Providence berechneten, dass nur eine nahe Supernova von beispielloser Energie erklären konnte, was aus ihrer Region des Universums geworden war. Und mit der Erkenntnis, dass es der Überriese Antares war, den die Sternexplosion zerrissen hatte, kam das Wissen, dass New Providence

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