Der Antares-Krieg
habe keine Ahnung, was man inzwischen hineingesteckt hat.«
Sie setzten ihren Weg zur Backbordseite fort und erreichten Hangar Sechs weiter achtern. Bethany führte Cooper durch eine Personenschleuse in eine große Halle, in der eine Anzahl kleiner Raumfahrzeuge festgemacht war. Sie identifizierte mehrere bewaffnete Aufklärer zwischen einer Ansammlung von Beibooten und Reparaturplattformen.
Ein Besatzungsmitglied kam zwischen den Fahrzeugen zum Vorschein und auf sie zu.
»Ah, Miss Lindquist! Wir haben Sie erwartet!«
Sie hielt sich in der Schleusenöffnung fest und musterte ihn. Er kam ihr irgendwie bekannt vor.
»Chefingenieur Nelson, Madam. Ich diente voriges Mal an Bord der Discovery .«
»Jetzt erinnere ich mich!«, antwortete Bethany. »Freut mich, Sie wieder zu sehen.«
»Auch wir freuen uns, Sie zu sehen, Madam.«
»Wer ist ›wir‹, Mr. Nelson?«
»Praktisch alle Besatzungsmitglieder, Madam. Der Captain hat uns in den letzten drei Wochen kaum zur Ruhe kommen lassen. Wir dachten, dass der Alte nun, wo Sie hier sind, ein bisschen nachlassen würde.«
Bethany errötete über die Implikationen der Bemerkung.
»Wo ist das Boot?«, fragte sie.
»Wir haben bei der nächsten Personalschleuse achtern festgemacht. Wir erwarten noch einen Passagier. Sobald er eintrifft, können wir starten.«
»Ich glaube, dieser Herr ist Ihr anderer Passagier.«
»Mr. Cooper, Sir?«
Der Angeredete nickte. Er sah nicht mehr ganz so elend aus, schien aber noch unschlüssig, ob er der Schwerelosigkeit opfern sollte oder nicht.
Der Chefingenieur grinste ungeniert, als er den Ausdruck von Unbehagen im Gesicht seines Schützlings las. »Dann folgen Sie mir bitte, damit wir zum Flaggschiff starten können.«
»Achtung, alle Schiffe. Es ist jetzt Startzeit minus zehn Minuten, und Zählung beginnt!«
Richard Drake saß an seinem Platz auf der Brücke der Discovery und lauschte der Durchsage auf der Frequenz des Flottenkommandos. Die Brückenmannschaft um ihn her war mit den ungezählten Details beschäftigt, die in den letzten Minuten vor einem Start geregelt werden müssen. Er beobachtete ihre beruhigende Sicherheit und dachte an ähnliche Bilder an Bord der sieben anderen Schiffe der Helldiver-Flotte. Zwei Minuten nach der Durchsage begannen die Deckoffiziere dem Ersten Offizier ihre Statusmeldungen durchzugeben. Drake hörte auf der Kommandofrequenz mit, stolz auf das Kaliber der Männer, auf die er sich stützen konnte.
Als alle Meldungen eingegangen waren, rief Commander Rorqual Marchant, sein Erster Offizier, ihn über ihre abhörsichere private Leitung an.
»Alle Deckoffiziere und Abteilungen melden Startbereitschaft, Captain.«
»Sehr gut. Sagen Sie dem Chefingenieur, dass er anfangen kann, den Reaktor auf Manövrierfähigkeit hochzufahren.«
»In Ordnung, Sir.«
Drake holte sich die Ablesungen des Fusionsreaktors auf seinen Bildschirm. Die Kurve zeigte eine Leistung, die ein gutes Stück über der Ebene lag, die zum Halten der Position erforderlich war. Er wartete, bis die Energieabgabe des Reaktors sich im mittleren Bereich stabilisierte, bevor er den Chef der Nachrichtenzentrale rief.
»Schalten Sie mich auf die Kommandofrequenz der Flotte, Mr. Haydn.«
»Jawohl, Sir.«
»Meine Herren, ich erwarte Ihre Statusmeldungen«, informierte Drake die anderen Kapitäne der Flotte.
» Dagger startbereit, Captain«, meldete sich Bela Marston.
» City of Alexandria startbereit, Sir«, meldete Rolf Bustamente, der Captain des umgebauten Passagierschiffes.
»Phoenix ist bereit, Sir.«
» Tharsis desgleichen, Captain.«
» Vellos ?«, fragte Drake.
»Wir sind bereit, Sir«, sagte der kommandierende Offizier des größten Cryogentankers der Flotte.
» Alcor V ist bereit, Captain.«
»Summa Warrior zerrt an der Leine, Sir«, meldete der Captain des letzten Schiffes.
»In Ordnung. Jeder von Ihnen kennt den Flugplan. Discovery übernimmt die Führung und startet um Punkt 12:00 Uhr. Die anderen Schiffe folgen nach Plan im Abstand von jeweils einer Minute. Sobald Sie die Ekliptik verlassen haben, nehmen Sie Ihre festgelegten Positionen im Flottenverband ein. Wir haben für Flottenmanöver nicht so viel Zeit gehabt, wie ich es gern gesehen hätte, also werden wir auf der Ausreise die Gelegenheit zu Übungen nutzen. Gibt es irgendwelche Fragen?« Es gab keine. »Ihnen allen viel Glück.«
Sobald seine Bildschirme frei waren, signalisierte Drake dem Navigator der Discovery. »Mr. Cristobal, Sie haben das
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