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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Cooper wurden vorwärts gegen ihre Gurte gepresst, als der Transporter das Annäherungsmanöver einleitete.
    Wie die meisten Handelsschiffe, so war auch City of Alexandria als zylindrischer Körper konstruiert, der um seine Achse rotieren und dadurch künstliche Schwerkraft erzeugen konnte, wenn die Triebwerke ausgeschaltet waren. Drei Tage zuvor war die Rotation zum Stillstand gebracht worden, um die Übernahme von Personal und Versorgungsgütern zu erleichtern, so dass das ganze Schiff sich im Zustand der Schwerelosigkeit befand.
    Wenige Operationen erschienen dem unerfahrenen Betrachter verwirrender als das Verladen von Frachtgut in Schwerelosigkeit. Als Bethany das Passagierschiff betrat, bot sich ihr als Erstes der Anblick von Hunderten von Packkisten und Verschlagen, die zwischen dem Deck und der nächsthöheren Ebene schwebten. Da es unmöglich war, in Schwerelosigkeit Kisten zu stapeln, waren die meisten der verschieden großen Lattenverschläge, Kisten und Fässer durch große Netze gesichert, bis die Stauer sie in den Laderäumen unterbringen konnten. Einige der farbcodierten Packstücke waren jedoch den Netzen entgangen und trieben frei in der Verladehalle. Andere Behälter wurden von den Stauern zu verschiedenen offenen Ladeluken bugsiert.
    In dieses verwirrende, gleichwohl planvolle Durcheinander tröpfelten die Passagiere von Homeport. Die meisten von ihnen hatten wenig oder keine Erfahrung mit der Schwerelosigkeit. In ihrer Verwirrung klammerten sie sich an das Führungsseil und starrten mit weit geöffneten Augen umher. Behütet wurden sie von mehreren Besatzungsmitgliedern der City of Alexandria. Dies waren die »Aufpasser«, die das Pech gehabt hatten, zur Betreuung der Passagiere abgeordnet zu werden. Sie waren durch rote Armbinden an ihren Uniformen gekennzeichnet.
    Als er Bethany aus der offenen Luftschleuse kommen sah, stieß sich einer dieser Aufpasser ab und glitt zu der Stelle, wo sie am Führungsseil hing. »Kann ich Ihnen helfen, Madam?«
    Bethany nickte. »Sie können mir sagen, wo ich das Boot zur Discovery erreichen kann.«
    »Das ist in Hangar Sechs, auf der Backbordseite. Wenn Sie zum Gamma-Deck kommen, brauchen Sie nur dem Hauptkorridor zu folgen.«
    »Gamma-Deck, Hangar Sechs, Backbord«, wiederholte sie.
    »Ich begleite Sie gern«, sagte der Mann.
    »Nein, danke. Sehr freundlich von Ihnen, aber ich bin früher schon an Bord gewesen und finde mich zurecht.«
    »Wie Sie wünschen, Madam.«
    Bethany zog sich weiter und kam an Calvan Coopers Seite. Sein Gesicht zeigte einen verkniffenen, blassen Ausdruck, als hätte er unter Übelkeit zu leiden.
    »Ist Ihnen nicht gut, Mr. Cooper?«, fragte Bethany.
    Er lächelte matt. »Ich hoffe, ich werde es überleben. Wohin jetzt?«
    »Wir müssen hinüber zur anderen Seite, um das Boot zur Discovery zu bekommen.«
    »Sie meinen, dies ist nicht die Discovery ?«, fragte er verwirrt.
    »Nein, natürlich nicht. Dies ist die City of Alexandria, ein umgebautes Passagierschiff.«
    »Hmm. Ich dachte mir schon, dass es für ein Kriegsschiff mächtig groß aussah«, meinte er.
    »Kommen Sie. Bleiben Sie bei mir.«
    Sie führte ihn durch die Verladehalle zu einer Luke mit einer Sicherheitsschleuse. Bethany ergriff eines der beiden Führungsseile, die durch den Korridor gezogen waren, stieß sich leicht ab und suchte die Abzweigung zum Gamma-Deck. Sie fanden es zwei Ebenen tiefer und wimmelnd von Geschäftigkeit. Es schien, als wäre jeder Winkel und jede Nische voll gestopft mit Vorräten und Versorgungsgütern dieser oder jener Art. Besonders auffällig waren die blau gekennzeichneten Lebensmittelkisten. Aus ihrer früheren Erfahrung wusste sie, dass es für die Passagiere und Besatzungsmitglieder der City of Alexandria keine Duschen geben würde, bis sie die in den Duschräumen gelagerten Vorräte aufgegessen haben würden. Sie kamen an einem Saal vorbei, der in den Tagen der Passagierschiffahrt als Ballsaal gedient hatte. Dieser weitläufige Raum war bis zur Decke angefüllt mit Behältern, deren Markierungen und Aufschriften den jeweiligen Inhalt kennzeichneten.
    In einer weiteren Abteilung saßen Besatzungsmitglieder angeschnallt vor elektronischen Konsolen.
    »Nachrichtenzentrale?«, fragte Cooper, als sie hineinschauten.
    »Kann sein. Oder es ist die Feuerleitzentrale.«
    »Sie wissen es nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es muss eine Ergänzung sein, die während der Überholung hinzugekommen ist. City of Alexandria war früher unbewaffnet. Ich

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