Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
New Providence abzuladen. Was folgte, wurde als ›Der Große Weltbrand‹ bekannt.
    Sergej Gower überblickte die Ruinenfelder und erinnerte sich der furchtbaren Geschichten, die sein Urgroßvater ihm von diesem letzten verzweifelten Kampf um eine zum Untergang verurteilte Welt erzählt hatte. Die Katastrophe hatte nicht das Ende der Kämpfe bedeutet. In dem Jahrhundert, seit die Menschheit New Providence aufgegeben hatte, waren Millionen gewaltsam umgekommen. Gower dachte an seinen Vater, der während des ersten Unternehmens mit dem Ziel, den Zentauroiden das Aezersystem zu entreißen, an Bord seines Schiffes gefallen war, an seinen jüngeren Bruder, der vor einem Jahrzehnt mit der zweiten Aezer-Armada umgekommen war, und an seinen Sohn, der erst vor zwei Jahren in der Schlacht bei Sandar gefallen war. Er dachte an alle, die er an die Ryall verloren hatte, und legte beim Anblick der Ruinen einer einst blühenden Welt ein stilles Gelübde ab. Diesmal würde es anders ausgehen!
    Das aus sechzehn Schiffen bestehende sandarische Kontingent der Helldiver-Flotte hatte vor mehr als einem Monat die Parkumlaufbahn verlassen. Angeführt wurde es vom Schlachtschiff Royal Avenger, einem Veteran von hundert langen Patrouillen und zwei großen Schlachten. Mit einer Besatzung von sechshundert Mann zählte die Royal Avenger zu den stärksten Kampfschiffen; in ihren Hangars führte sie verschiedene bewaffnete Hilfsfahrzeuge mit.
    Neben dem Flaggschiff bestand die sandarische Flotte aus den schweren Schlachtkreuzern Terra und Victory und den Zerstörern Arrow, Mace und Scimitar. Der bewaffnete Truppentransporter Saskatoon vervollständigte die Streitmacht. An Bord befand sich das voll ausgerüstete zweite Bataillon des 33. Regiments des königlich sandarischen Marinekorps. Hinzu kamen neun Versorgungsschiffe der Flotte – drei Frachter, fünf Cryogentanker und ein Mutterschiff für Relaismaschinen. Dies waren kleine Schiffe mit besonders geräumigen Treibstofftanks, die in jedem Faltpunkt entlang der Expeditionsroute zurückblieben. Sie hatten die Aufgabe, Radiobotschaften zwischen der Helldiver-Flotte und Sandar weiterzuleiten. Zu diesem Zweck wechselten sie in einem festgelegten Rhythmus zwischen den beiden Eingängen jedes aktiven Faltpunktes hin und her. Die gesammelten Botschaften gaben sie dann dem jeweils nächsten Relaisschiff weiter. Alle Schiffe und Hilfsfahrzeuge waren mit dem neuen Strahlenschutzfeld ausgerüstet und für eine lange Reise verproviantiert.
    Die Ausreise von Sandar zum Hellsgate-Napier-Faltpunkt hatte zehn Tage gedauert. Die Flotte traf am Faltpunkt ein und vollzog den Faltraumübergang ohne Zwischenfälle. In den kommenden zwei Wochen überwanden die sandarischen Schiffe die sechs Milliarden Kilometer Vakuum zwischen dem Faltpunkt und New Providence. Nach ihrer Ankunft beim früheren Hauptplaneten des Napiersystems erwarteten sie in einer Parkumlaufbahn die Ankunft des altanischen Kontingents.
    Am sechsten Tag nach Ankunft der Flotte über New Providence saß Admiral Gower in seinem Allerheiligsten hinter der Feuerleitzentrale der Royal Avenger. Sein Büro und Gefechtsstand war eine verglaste Kabine mit Panoramablick in die Feuerleitzentrale mit ihren zwei Dutzend Steuerungskonsolen und ihrem Bedienungspersonal. Am Schott gegenüber waren mehrere übergroße Bildschirme angebracht, auf denen sämtliche Aspekte der Flottenoperationen dargestellt werden konnten. Sergej Gower saß an seinem Schreibtisch und betrachtete nachdenklich die Aktivitäten in der Abteilung vor sich.
    Einer der großen Bildschirme zeigte eine Ansicht von New Providence, wie der Planet sich vor einer der Außenkameras des Schlachtschiffes ausnahm. Weiße Wolkenwirbel reflektierten das Licht Napiers und verliehen der Welt das blauweiß marmorierte Aussehen einer terrestrischen Welt. Ein benachbarter Bildschirm zeigte die entsprechende elektronische Karte des Planeten. Eine Serie grüner Funken zog über die Oberfläche des Planeten. Sie kennzeichneten den Bereich, wo die Marinesoldaten der Saskatoon ein Landungsmanöver gegen einen simulierten Ryallstützpunkt durchführten. Sekundenlang betrachtete er die Darstellung, bevor er die Nachrichtenzentrale der Avenger anrief.
    »Verbinden Sie mich mit Colonel Valdis an Bord der Saskatoon.«
    »Das wird ein paar Augenblicke dauern, Admiral. Colonel Valdis gibt gegenwärtig Operationsbefehle an eine seiner Luftlandeeinheiten aus.«
    »Verbinden Sie mich, sobald er frei ist.«
    »Jawohl,

Weitere Kostenlose Bücher