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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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altanischen und sandarischen Schiffen. Zweck des Befehls war die Fortfuhrung der Bemühungen, die durch ein Jahrhundert in der Isolation und Trennung errichteten Barrieren abzubauen. Es war ein Plan, den Drake von Herzen begrüßte – bis zu dem Augenblick, als er die Identität des sandarischen Offiziers erfuhr, den der Admiral seiner Discovery zugewiesen hatte.
    »Ihr Austauschoffizier wird Fähnrich Phillip Walkirk sein, Captain«, hatte Gower ein paar Tage vor dem Start zum Faltpunkt auf Drakes Bildschirm erklärt, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Der Kronprinz, Sir? Sie müssen scherzen!«
    »Ich scherze nie, wenn ich Befehle gebe, Captain. Haben Sie eine persönliche Abneigung gegen diesen Offizier? Wünschen Sie nicht, dass er unter Ihnen dient?«
    »Sie wissen recht gut, was mein Einwand ist, Sir«, hatte Drake erwidert. »Ich kann die Verantwortung nicht übernehmen. Teufel noch mal, er ist der sandarische Thronerbe! Angenommen, er würde verletzt oder getötet, während er an Bord eines altanischen Schiffes dient?«
    »Er ist an Bord der Discovery so sicher wie hier bei mir, Captain.«
    »Aber wenn ihm etwas zustoßen sollte, könnte es die internationalen Beziehungen zwischen uns für Jahrzehnte belasten!«
    »Ich glaube nicht, dass Sie uns sehr gut kennen«, hatte der Admiral darauf erwidert. »Wir sind ein Volk von Kriegern. Unser König ist ein Kriegerkönig. Jedes sandarische Elternteil weiß, dass seine oder ihre Kinder eines Tages zum Militärdienst aufgerufen werden. John-Phillip Walkirk ist in dieser Hinsicht nicht anders als jeder Sandarer. Würde er versuchen, seinen eigenen Sprößling vor Gefahr zu schützen, während er von uns anderen verlangt, dass wir unsere Kinder riskieren, würde er nicht sehr lange unser Monarch bleiben. Nein, der Kronprinz muss wie jeder andere sein Risiko auf sich nehmen.«
    »Nun gut, aber die Störung des alltäglichen Dienstablaufs!
    Die meisten meiner Leute fühlen sich unbehaglich im Umgang mit Angehörigen einer königlichen Familie. Sie wissen sich nicht richtig zu benehmen und sind Verbeugungen und Kratzfüße nicht gewohnt.«
    »Sie haben Fähnrich Walkirk genauso zu behandeln, wie Sie jeden anderen Offizier vergleichbaren Ranges behandeln würden. Und da sie nicht seine Untertanen sind, ist es nicht erforderlich, dass sie ihn als ›Euer Königliche Hoheit‹ anreden.«
    »Es gefällt mir trotzdem nicht«, sagte Drake in einem letzten Versuch, den Befehl abzuwenden. »Wessen brillante Idee war es eigentlich?«
    »Seine Hoheit selbst machte ursprünglich den Vorschlag«, sagte Gower. »Nach eingehender Überlegung stimmte ich ihm zu. Es wird eine wertvolle Erfahrung für einen zukünftigen König von Sandar sein, unter anderen als seinen eigenen Leuten zu leben und zu arbeiten. Irgendwelche weiteren Einwände, Captain Drake?«
    »Nein, Sir.« Fünfzehn Jahre beim Militär hatten Drake die Vergeblichkeit des Argumentierens gelehrt, wenn ein Vorgesetzter sich auf etwas kaprizierte. »Wir werden ihn mit offenen Armen willkommen heißen.«
    »Ausgezeichnet, Captain. Seine Hoheit wird erfreut sein!«
    Fähnrich Walkirk war noch in derselben Wache an Bord gekommen. Sollte er von Drakes Gespräch mit Admiral Gower gewusst haben, so ließ er sich zumindest nichts davon anmerken. Mit demselben Boot, das Phillip Walkirk gebracht hatte, waren Stan Barrett und Calvan Cooper zum Flaggschiff zurückgekehrt, wo sie die Expedition mit ihren sandarischen Partnern besser koordinieren konnten.
    Zwei Tage später hatte die Flotte New Providence verlassen und den Napier-Antares-Faltpunkt angesteuert.
    Drei Wochen dauerte der Flug bei mittlerer Beschleunigung, bis die Helldiver-Flotte den Faltpunkt hoch im Nordhimmel erreichte. Eine Woche lang kartierten die Wissenschaftler an Bord der City of Alexandria mit peinlicher Genauigkeit Struktur und Position des Portals. Sobald diese Arbeit getan war, kam die Zeit zur Erprobung der neuen strahlungsabweisenden Felder unter realistischen Bedingungen. Zu diesem Zweck musste ein Schiff in die Strahlungszone des Ringnebels eindringen.
    Seit sie von New Providence gestartet waren, hatten mehrere Captains in freundschaftlichem Wettbewerb miteinander gestanden, wer als Erster in den Nebel vorstoßen würde. Admiral Gower hatte dem Wettkampf ein Ende gemacht, indem er Seiner Majestät Zerstörer Scimitar ausgewählt hatte. Nahezu jeder in der Flotte, der Freiwache hatte, fand Gelegenheit, vor einem Bildschirm zu sein, als der Zerstörer aus der

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