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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Sterne im Raum der Menschheitshegemonie war, kam es für die frühen Erforscher nicht überraschend, als sie entdeckten, dass dieses Doppelsternsystem sechs Faltpunkte besaß, die größte Zahl, die bisher in einem einzelnen System angetroffen wurde.«
    Die Doppelspirale verschwand, und die Fernbedienung brachte die stilisierte Ansicht des Antaressystems vor dem Jahr 2512 ins Bild. Den Mittelpunkt der Projektion bildete der rote Überriese Antares und sein grünlicher Zwergbegleiter. Außer den beiden waren Antares' zwölf Planeten und die goldgelben Symbole zu sehen, die alle sechs Faltpunkte des Systems darstellten.
    »Die Größe und Masse eines Sterns sind also in erster Linie bestimmende Faktoren für die Zahl und Verteilung von Faltpunkten innerhalb eines Systems. Wie Dr. Crofton bereits erwähnte, entsprach Antares' ursprüngliche Masse sechzehn Sonnenmassen. Der Durchmesser aber betrug das Vierhundertfache der Sonne und sorgte für eine sehr geringe Dichte des Sterns. Tatsächlich besaß Antares vor dem Novaausbruch innerhalb der Grenzen seiner Photosphäre zwei bestimmte Regionen. Das Innere war beherrscht von einem stark verdichteten Kernbereich, während die äußere Region eine relativ diffuse Sternatmosphäre war. Diese unterschiedliche Dichte führte zu zwei verschiedenen Arten von Faltpunkten, die im Antaressystem vor dem Ausbruch gebildet wurden.
    Sie sehen, dass vier Faltpunkte vom Zentralgestirn des Systems relativ weit entfernt sind. Diese vier, die zu Napier, Grundle, Faraway und Saracen führen, liegen acht bis zwölf Milliarden Kilometer entfernt von Antares. Diese Faltpunkte von ›langer Brennweite‹ sind das Ergebnis einer Bündelung durch die Sternatmosphäre. Zwei weitere Faltpunkte, die zu den Systemen Goddard und Braxton führen, sind solche von ›kurzer Brennweite‹ und das Ergebnis der Bündelung durch den Kern des Sterns. Diese beiden waren 900 Millionen bzw. 1,8 Milliarden Kilometer entfernt.«
    Professor St. Cyr handhabte die Fernbedienung, um das schematische Diagramm durch ein anderes zu ersetzten, das dem ähnelte, welches Sara Crofton verwendet hatte. »Es ist offensichtlich, dass Antares' physikalische Eigenschaften drastischen Veränderungen unterworfen wurden, als der Supernovaausbruch erfolgte. Was einmal die Sternatmosphäre war, ist jetzt eine Gaswolke von sechs Lichtjahren Durchmesser. Obwohl die Masse noch vorhanden ist, hat die Dichte so abgenommen, dass sie viel zu gering ist, um Faltlinien zu fokussieren. Das bedeutet, dass diese vier äußeren Faltpunkte schlechterdings nicht dort sein können, wo sie vor dem Novaausbruch waren. In ähnlicher Weise hat der Einsturz des Antareskerns zu einem Neutronenstern die Fokussierungskraft des Kerns verändert und damit auch die Lage der Faltpunkte kurzer Brennweite. Die Faltpunktverbindungen sind noch da, aber ihre Positionen haben sich in einer Art und Weise verändert, die wir noch nicht voraussagen können.
    Mit Sicherheit wissen wir, dass einer der Faltpunkte langer Brennweite überlebt hat. Das ist der Antares-Napier-Faltpunkt, durch den unsere Schiffe in den Nebel eindringen können. Antares-Napier ist jetzt dreihundert Millionen Kilometer von seiner Pränovaposition entfernt. Vermutlich haben die anderen Faltpunkte vergleichbare Verlagerungen. Aufgrund dieser Annahmen machten wir uns daran, Vermessungen innerhalb des Nebels durchzuführen Es ist ein großes Sternsystem, dessen Bedingungen es schwierig machen, die Daten zu gewinnen, die wir zur Isolierung von Faltpunktpositionen benötigen. Tatsächlich könnten wir unser Leben damit verbringen, den Ringnebel in allen Richtungen zu durchkreuzen, ohne jemals einen weiteren Faltpunkt zu finden. Die Götter scheinen uns jedoch gnädig zu sein. Während der Vermessungsreise durch das System machte Dagger eine Zusammenballung von Isogravitationslinien aus, die einen zweiten Faltpunkt innerhalb des Nebels markiert.«
    Professor St. Cyr zeigte auf das zweite der beiden Faltpunktsymbole in der Darstellung. »Der neue Faltpunkt ist ungefähr hier, etwa achthundert Millionen Kilometer von Antares und bloße zweihundert Millionen Kilometer vom Antares-Napier-Faltpunkt entfernt. Wir haben noch nicht genug Daten, um ihn genau zu bestimmen, aber wir wissen, dass er existiert, und in welchem Bereich. Vorläufig gibt es noch keine hinreichende Korrelation zwischen der Position dieses neuen Faltpunktes und dem eines anderen Pränova-Faltpunktes, aus der wir folgern könnten, wohin das

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