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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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durch den Saal, bis er Bethany fand. Sie beantwortete sein Augenzwinkern mit einem strahlenden Lächeln.
    »Guten Tag, meine Damen und Herren«, sagte Admiral Gower, nachdem er ein paar Sekunden gewartet hatte, bis das Stühlerücken und Füßescharren zur Ruhe gekommen war.
    »Die letzten sechs Wochen sind für uns alle eine arbeitsreiche Zeit gewesen. Ich dachte, es sei angebracht, dass wir Rückschau darauf halten, was wir gelernt haben, seit unsere Schiffe in den Ringnebel eingedrungen sind. Da dies in erster Linie eine wissenschaftliche Konferenz ist, übergebe ich die Leitung an Dr. Fel Grayson, Professor für Astrophysik.«
    Grayson, ein langer, knochiger Sandarer, stand auf und trat hinter das Vortragspult. »Meine Damen und Herren, was Sie heute hören werden, sind vorläufige Ergebnisse. In dem Maße, wie wir mehr in Erfahrung bringen, werden wir unsere Ansichten zweifellos modifizieren. Darum möchte ich Ihnen empfehlen, die wöchentlichen Berichte zu lesen, die wir über die Datenbasis der Flotte jedem zugänglich machen. Besonders wichtig ist es für jene unter Ihnen, die in der Verantwortung stehen und Kommandos inne haben, sich über die letzten wissenschaftlichen Erkenntnisse auf dem Laufenden zu halten, da Sie auf der Grundlage dieser Erkenntnisse Entscheidungen treffen werden. Nach diesen einführenden Bemerkungen bitte ich jetzt Dr. Sara Crofton ans Rednerpult. Dr. Crofton arbeitet an der astronomischen Fakultät der Universität Homeport und wird die Arbeitsergebnisse der Gruppe Stellarastronomie zusammenfassen.«
    Sara Crofton erstieg die Plattform mit einem Bündel Notizen in einer Hand und einer Fernbedienung in der anderen. Sie nahm Dr. Graysons Platz am Rednerpult ein und legte sich ihre Notizen zurecht, bevor sie mit ihrem Vortrag begann.
    »Meine Damen und Herren, werte Kollegen. Aufgabe der Gruppe Stellarastronomie war das Studium des Antares-Ringnebels. Darin hatten wir einen entschiedenen Vorteil gegenüber unseren Kollegen von der mehrdimensionalen Astrophysik. Der Gegenstand unseres Interesses ist, wenn wir aus dem Fenster blicken, deutlich vor aller Augen. Es war nicht erforderlich, dass wir in den Nebel selbst vordringen, um seine Struktur zu untersuchen.«
    Die Lichter wurden gedämpft, und der Projektionsraum leuchtete auf und zeigte eine alte zweidimensionale Farbaufnahme. Auf dieser war ein Doppelsternsystem zu sehen, das von einer beide Sterne umschließenden Wolke schwach leuchtender Gase umgeben war. Der hellere der beiden Sterne glühte rotorange, während sein kleinerer Begleiter von grünlich weißer Farbe war.
    »Dies ist eine Aufnahme vom Antaressystem, die im späten zwanzigsten Jahrhundert von der Sternwarte Mount Palomar auf der Erde gemacht wurde. Damals war Antares ein roter Überriese mit dem Sechzehnfachen der Sonnenmasse und einem vierhundertmal größeren Durchmesser. Der Stern war etwas variabel und wie alle Sterne der M-Klasse reich an Schwermetallen, besonders an Titan. Der andere Stern in der Aufnahme ist Antares' viel kleinerer A3-Begleiter.«
    Sie betätigte die Fernbedienung, und das Bild änderte sich. Den Mittelpunkt der Projektion beherrschte jetzt ein einziger Punkt bläulich weißen Lichts, so hell, dass jeder andere Stern im Bild überstrahlt wurde. »Dies ist Antares, wie er in den ersten Minuten des Novaausbruchs aussah. Die Aufnahme wurde von einem der letzten Schiffe gemacht, die das Napiersystem verließen, und wurde uns dankenswerterweise vom Königlich Sandarischen Archiv zur Verfügung gestellt.«
    Wieder wechselte das Bild. Der explodierende Stern war wie eine große, blasenartige Glutwolke, deren Helligkeit womöglich noch zugenommen hatte. Ein weiterer Wechsel zeigte das Bild der Supernova, die in der Explosion ihre äußere Hülle hinausgeschleudert hatte. Diese bildete jetzt einen leuchtenden Ringnebel in der Ekliptik. In ihrem Mittelpunkt brannte ein einzelnes sternartiges Objekt mit dem Licht eines elektrischen Funkens. »Dies ist, wie Sie sehen, Antares in seinem heutigen Zustand.
    Einhundertsiebenundzwanzig Jahre nach der ersten Explosion hat der Ringnebel einen Durchmesser von sechs Lichtjahren erreicht, ist entsprechend abgekühlt und verdünnt. Trotzdem sind die Verhältnisse im Innern für Raumschiffe noch immer sehr gefährlich.«
    Ein weiterer Bildwechsel zeigte eine Nahaufnahme des Zentralgestirns. »Was Sie jetzt sehen, ist der Überrest in der Mitte des Ringnebels. Als Antares zur Supernova wurde, sprengte die Explosion die

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