Der Antares-Krieg
werden unverzüglich eingeleitet. Alles Personal hat sich an den folgenden Zeitplan zu halten:
1.1 Der Abtransport der Gefangenen zur Umlaufbahn beginnt am 12. September 2639 um 9:00 Uhr.
1.2 Letzte Inspektionen des Bergbaukomplexes auf Corlis werden bis zum 13. September 2639, 9:00 Uhr abgeschlossen.
1.3 Das letzte Landungsboot wird am 13. September 2639 nicht später als 18:00 Uhr von Corlis starten.
2. Die Flotte wird ihre Umlaufbahn um Corlis am 13. September 2639 um 24:00 Uhr verlassen und am 18. September 2639 um 12:00 Uhr am Eulysta-Antares-Faltpunkt eintreffen.
3. Der Zerstörer Mace der sandarischen Marine wird seine Abreise vom Eulysta-Carratyl-Faltpunkt so koordinieren, dass er gleichzeitig mit dem Rest der Flotte am Eulysta-Antares-Faltpunkt eintrifft.
Richard Drake,
Fleet Captain
Drake saß an seinem Platz auf der Brücke und sah das Landungsboot Molière im Hangar der Discovery verschwinden. Sobald die Maschine hinter der Krümmung des Rumpfes verschwunden war, meldete sich der Dienst habende Bordingenieur über die Gegensprechanlage.
»Landungsboot an Bord genommen, Captain.«
»Sehr gut, Mr. Salmonson«, erwiderte Drake. »Sichern Sie es in der Landebucht.«
»Wird durchgeführt.«
»Das war es, Sir«, meldete einer der Brückentechniker. »Alle Boote sind wieder an Bord und in ihren Halterungen.«
»Haben Sie eine Bestätigung von der Passagierliste der Molière ?«
»Ja, Sir. Volle Übereinstimmung.«
»Und die Gefangenen?«
»Alle unter Kontrolle, Captain.«
»Ausgezeichnet, Mr. Davis. Mr. Marchant!«
»Ich bin eingeschaltet, Sir«, sagte Drakes Erster Offizier von seinem Platz in der Feuerleitzentrale.
»Wie liegen wir im Zeitplan?«
»Der Bergbaukomplex sollte in ungefähr zwei Minuten über den Horizont kommen, Captain. Alle telemetrischen Signale kommen klar und deutlich.«
»Erwarten Sie meinen Befehl für die Fernzündung, Commander.«
»Ja, Sir.«
»Mr. Haydn, bringen Sie den Planeten bitte auf den großen Bildschirm.«
»Wird gemacht, Sir.«
Die blaue und weiße Krümmung des Planeten, wie sie sich in einem der Teleskope ausnahm, die am zentralen Zylinder der Discovery angebracht waren, erschien im Bildschirm. Die Ansicht wanderte nach rechts und rückte rasch näher, als die Vergrößerung des Teleskops verstärkt wurde.
Drake sah die Landschaft über den Bildschirm ziehen, als die Orbitalgeschwindigkeit das Schiff dem Zielgebiet entgegentrug. Eine Minute später kam der Bergbau- und Verhüttungskomplex der Ryall in Sicht. Das Tal, wo die Zentauren ihren Komplex errichtet hatten, war ein im Grün der umliegenden Wälder deutlich sichtbarer gelbbrauner Streifen. Ein großer dunkelblauer Fleck kennzeichnete die Lage des Stausees, der die Anlage mit Wasser versorgt hatte. Die Bergwerks- und Verhüttungsgebäude warfen deutlich sichtbare Schatten.
»Stärkere Vergrößerung, wenn es geht, Mr. Haydn.«
»Gehen auf maximale Vergrößerung, Captain.«
Die Anlage rückte nochmals näher, und die seitlichen Talhänge verschwanden am Rand des Bildschirms.
»Nicht ganz so viel«, befahl Drake. Das Bild wich wieder zurück, bis das Tal in seiner Ausdehnung zu sehen war.
»Sind Sie bereit, Mr. Marchant?«
»Bereit, Captain.«
»Zünden!«
Zuerst schien nichts zu geschehen. Dann erblühten um den weißen Würfel am Fuß des Staudamms und darüber orangegelbe Rauchwolken. Das Gebäude, wo die Rohrleitungen zusammenliefen und die Wasserzufuhr über Ventile gesteuert wurde, brach auseinander und verschwand, als ein dunkler Fleck sich im Tal unterhalb des Staudammes auszubreiten begann. Der Staudamm selbst begann in der Mitte einzubrechen, und der dunkle Fleck bildete einen weißen Schaumrand, der sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch das Tal bewegte. Der aufgeschüttete Damm brach völlig in sich zusammen und wurde von den Wassermassen fortgerissen. Eine Flutwelle raste talabwärts und überholte den ersten, schäumenden Wasserschwall. Das Wasser riss die Rohrleitungen zu beiden Seiten des Tales ein und überflutete sie, und drei Minuten später brach die Flutwelle über die Gebäude des Bergwerkskomplexes herein. Die hölzernen Baracken zerplatzten wie unter Explosionen, und ihre Trümmer wurden fortgerissen. Die Flutwelle warf Fördertürme um, zerbrach und verwüstete die Bergwerks- und Verhüttungsgebäude, zermalmte alles unter den mitgeführten Massen von Gestein und Sand. Bald war die gesamte Anlage vollständig verschwunden. Die aus zweihundert Kilometern
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