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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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und überließen Offensivoperationen weitgehend der Terranischen Marine.
    »Commander Walkirk, königlich sandarische Marine, Kommandant der Queen Julia, wie angemeldet zur Stelle.«
    »Willkommen an Bord, Walkirk. Was können wir für Sie tun? Sie sind unser erster Kunde, wissen Sie.«
    »Ich werde nicht der letzte sein, Sir, nach den Verlusten, die wir erlitten haben.«
    »Das hörte ich. Neuigkeiten von der Front?«
    »Sie wissen wahrscheinlich mehr als ich, Sir. Wir haben einen ganzen Monat gebraucht, um die Queen Julia bis hierher zu bringen, und wir dachten schon, wir würden sie in Carratyl aufgeben müssen.«
    »Nun, Sie haben es geschafft und sind in guten Händen. Was brauchen Sie?«
    Phillip erklärte die Schäden, die sein Schiff davongetragen hatte, in wenigen, sorgfältig formulierten Sätzen. Kapitän Andrejew hörte ihn ruhig an, ohne zu unterbrechen, dann nickte er bedächtig.
    »Ein leichter Kreuzer der Illustrious -Klasse, nicht wahr?«
    »Ja, Sir. Erst letztes Jahr in Sandar nach den Spezifikationen der Terranischen Marine gebaut.«
    »Gut, dann können Sie alle Standardmodule gebrauchen. Das heißt, dass wir schnell und schmutzig arbeiten können. Alles herausreißen, was nicht funktioniert, einen neuen Bugteil anschweißen und den Rumpf dann mit neuen Ausrüstungen voll stopfen, die noch in den Transportverschlägen von der Fabrik sind. Wir werden uns nicht mit der Reparatur Ihrer alten Ausrüstung abgeben, sondern einfach das, was noch brauchbar scheint, zurückschicken, um es bei den Herstellern aufarbeiten zu lassen. Wenn wir mit der Queen Julia fertig sind, wird sie wie neu sein.«
    »Wie lange werden Sie brauchen?«, fragte Phillip.
    »Einen Monat, maximal sechs Wochen. Vorausgesetzt, dass inzwischen nicht etwas mit höherer Priorität dazwischenkommt und Ihr Schiff aus dem Reparaturdock muss, bevor wir Zeit haben, die Arbeit zu beenden.«
    »Kann meine Besatzung helfen?«
    »Sicher. Wir können immer ausgebildete Leute brauchen, und auf diese Weise werden sie gleich mit dem neuen Zeug vertraut sein, wenn wir Ihr Schiff mit einer glänzenden neuen Farbschicht innen und außen zurück in den Raum schicken.«
    »Danke, Captain. Sie wissen nicht, wie frustrierend es gewesen ist, dem Kampfgeschehen den Rücken zu kehren und hierher zu humpeln, während unsere Kameraden eingeheizt bekommen.«
    »Commander Walkirk«, sagte Andrejew, »ich bin seit sechzehn Jahren Offizier im Ingenieurkorps und habe Schiffe und Männer gesehen, die aus dem Reparaturdock wieder in den Kampf hinausgingen, um nie mehr zurückzukehren. Ich weiß genau, wie frustrierend es ist ...«

70
    ... Wie zahlreiche andere Aspekte ihrer Physiologie, ist der reproduktive Zyklus der Ryall an den Gang der Jahreszeiten auf der Heimatwelt Darthan der Spezies gebunden. Die Paarungszeit liegt gegen Ende des Winters, damit die befruchteten Eier im Frühling ausgebrütet werden können, was den ausgeschlüpften Jungen die günstigsten äußeren Entwicklungsbedingungen bietet, bevor sie die Härten des Winters auf sich selbst gestellt überstehen müssen. Mit dem Beginn des kalten Wetters hier in Homeport zeigt Varlan die physiologischen und psychologischen Veränderungen, die den Beginn ihrer fruchtbaren Phase kennzeichnen. Ihre Körpertemperatur liegt gleichmäßig um 0,75 Grad über normal, und im Vorfeld der Paarungszeit hat ihr Appetit ebenso zugenommen wie ihr Gewicht, das fast 10% über dem bisher gemessenen Wert liegt. Sie ist merklich reizbarer geworden, besonders auf Jorge Santiagos unaufhörliche Fragen über die Wurzeln der Mythen in der Kultur der Ryall. Ich kann es ihr nicht verdenken, da seine Art mir in letzter Zeit auch auf die Nerven geht.
    Während ihrer Gefangenschaft ist sie zweimal in die Paarungszeit eingetreten, aber diesmal sind die Veränderungen stärker ausgeprägt als während der früheren Zyklen. Obwohl sie ungern über ihren gegenwärtigen Zustand und die damit verbundenen Stimmungen spricht, hat Varlan mir erklärt, dass diese Veränderungen das Ergebnis einer besonders starken Freisetzung von Hormonen in ihrem Körper sind, hervorgerufen durch ihre nun schon jahrelange Zeit eines erzwungenen Zölibats. In ein paar Wochen wird sie unfruchtbare Eier legen, wie sie es in den zwei vergangenen Jahren getan hat, und wird danach nicht mehr unter den unangenehmen Begleiterscheinungen der Paarungszeit leiden.
    Als ich vorschlug, dass ich ihr einen der von der Marine internierten Gefangenen zur Verfügung stellen

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