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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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gesetzgeberische Tagesordnung zu besprechen, ist es ein Forum.«
    »Solange keine Fäuste fliegen«, bemerkte eine weibliche Abgeordnete vom kleineren Kontinent. »In diesem Fall ist es eine Schlägerei.«
    »Oder ein Aufruhr«, warf ein weiteres Mitglied der Gruppe ein.
    Highe ging nicht auf den heiteren Spott ein. »Ihr Gemahl und all die jungen Leute unserer Flotte haben sich in diesen letzten Monaten ausgezeichnet bewährt.«
    Von mehreren Seiten kam zustimmendes Gemurmel.
    »Ich danke Ihnen für die Unterstützung, die Sie meinem Mann und den Besatzungen unter seinem Kommando gewähren. Ich werde das in meinem nächsten Brief erwähnen.«
    »Das würden wir zu schätzen wissen, Mrs. Drake«, sagte Highe glatt. »Vielleicht können Sie auch unsere Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass dieser Krieg zu einem raschen und erfolgreichen Abschluss gebracht werden kann.«
    »In diesem Punkt braucht er keine Instruktion, Sir«, erwiderte Bethany etwas frostig.
    »Keine Kränkung war beabsichtigt, das versichere ich Ihnen«, fuhr der Abgeordnete fort. »Es hat lediglich mit dem Umstand zu tun, dass wir gerade ... sagen wir, diskutierten ... wie die Feindseligkeiten am besten zu beenden wären. Wir haben uns gefragt, ob es für diese unsere Invasion ein Endziel gibt.«
    »Das ›Endziel‹, wie Sie es nennen, war von Anfang an klar. Wir erobern Spica, lähmen die Wirtschaft der Ryall und warten auf den Zerfall ihrer Zivilisation.«
    »Missverstehen Sie mich nicht, Mrs. Drake. Der Plan Ihres Ehemannes ist bisher sehr schön aufgegangen. Wir haben unseren Fuß im Nacken dieser schuppigen Bastarde, und solange wir ihn dort halten können, werden wir unser langfristiges Ziel erreichen. Die Frage ist, ob wir es uns leisten können, abzuwarten, bis die Natur ihren Gang genommen hat. Vielleicht sollten wir den Prozess durch eine aktivere Rolle fördern.«
    »Aktivere Rolle?«, fragte Bethany. »Wir zerstören ihre Schiffe so rasch, wie sie aus den Faltpunkten kommen. Wie viel aktiver kann man werden?«
    »Angriff ist die beste Verteidigung. Dieser alte Grundsatz ist es, den wir nach meiner Auffassung beherzigen müssen.«
    Galston Highes Stimme war lauter und sein Tonfall schärfer geworden, als er sich für das Thema erwärmte. So war es ein gewisser Schock, als eine ruhige Stimme das momentane Schweigen brach. »Wie sind die derzeitigen Projektionen für einen wirtschaftlichen Zusammenbruch?«
    Bethany wandte sich der grauhaarigen Frau zu, die neben ihr stand. Sie war als Garnet Price vorgestellt worden, Abgeordnete von Nova Haven.
    »Optimistische Schätzungen besagen, dass es zwei Jahre dauern werde, bis eine Knappheit an wichtigen Rohstoffen und Materialien für ihre Kriegsmaschine spürbar wird. Pessimistische Schätzungen rechnen damit, dass sie noch ein Dutzend Jahre aushalten werden, wenn auch mit abnehmender Wirksamkeit.«
    »Ein Dutzend Jahre«, sinnierte Price. »Und wir sind jetzt seit – wie viel, acht Wochen? – im Besitz der Kontrolle über Spica. Wie viele von unseren Leuten sind in dieser Zeit getötet worden?«
    »Die letzte Verlustliste zählt 8.526 Gefallene. Das schließt alle Kampfhandlungen mit ein, nicht nur die Operation Spica.«
    »Mehr als achttausend Tote in zwei Monaten. Verluste dieser Größenordnung können wir schwerlich zehn Jahre lang hinnehmen, nicht wahr?«
    »Das können wir nicht. Es wird auch nicht bei diesen Zahlen bleiben«, erwiderte Bethany. »Unsere Strategen haben die Kampfkraft der Ryall analysiert und in Beziehung zu ihren Verlusten während unserer Invasion gesetzt. Die eigenen Verluste sollten mit der zunehmenden Schwächung der Ryall zurückgehen.«
    »Ein paar ihrer letzten Gegenangriffe hätten beinahe Erfolg gehabt«, sagte Highe. »Nach den letzten Meldungen von Spica war der Kampf um den Faltpunkt Cor letzte Woche eine knappe Angelegenheit.«
    »Ach, davon habe ich noch gar nicht gehört«, sagte Bethany.
    »Gibt es schon Verlustlisten?«
    »Nein. Sie sollten mit dem nächsten planmäßigen Kurierschiff kommen. Ich fürchte, morgen um diese Zeit wird es mehr Mütter, Ehefrauen und Töchter geben, die um ihre gefallenen Angehörigen weinen.«
    Bethany überlief es kalt. Die logische Hälfte ihres Gehirns sagte ihr, dass Richards Flaggschiff wahrscheinlich Millionen von Kilometern von den Kämpfen entfernt gewesen war. Die emotionale Hälfte, wo noch das kleine Mädchen wohnte, das Angst vor der Dunkelheit hatte, glaubte das Schlimmste, nämlich, dass das nächste Kurierboot,

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