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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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für die Raumstreitkräfte ein Schock gewesen. Die Konservativen hatten die regierenden Sozialdemokraten der Fahrlässigkeit und der versuchten Täuschung beschuldigt, die Sozialdemokraten hatten ihre Unschuld beteuert, und beide Seiten hatten die Schuld den Raumstreitkräften zugeschoben. Der Admiral, offensichtlich unglücklich, hatte das Verlangen des Ausschussvorsitzenden nach einer Erklärung mit den Worten beantwortet: »Ich dachte, Sie wüssten Bescheid, Mr. Prost! Der alte Granville Whitlow wollte sichergehen, dass Alta niemals eine Bedrohung für die Erde sein würde; also nahm er die Springerprogramme und Autorisationscodes aus den Computern, bevor er die Kreuzer den Streitkräften übergab.«
    »Wo sind diese Codes jetzt?«, hatte Prost gefragt.
    »Im alten Botschaftscomputer im Keller der Admiralität gespeichert. Soviel ich weiß, hat nur Clarence Whitlow Zugang zu den Codes. Sollte jemand anders versuchen, ohne die richtigen Zugangscodes an die Programme heranzukommen, könnte es zur Löschung der Datenspeicher führen.«
    Kurz darauf war die Anhörung inmitten hitziger gegenseitiger Beschuldigungen zu Ende gegangen. Danach taten alle so, als sei nichts geschehen. Drake hatte den Auftrag bekommen, den vorläufigen Einsatzplan der interstellaren Expedition zu prüfen. Als er darauf hingewiesen hatte, dass der Plan die Teilnahme der Discovery oder eines ihrer Schwesterschiffe umfasste, hatte Commodore Wilson gemeint, er solle sich darüber nicht den Kopf zerbrechen.
    »Das Problem wird an höherer Stelle diskutiert, Captain«, hatte er zuversichtlich erklärt. »Kümmern Sie sich um Ihren Teil, und überlassen Sie den Rest uns.«
    »Ja, Sir.«
    Die Limousine der Admiralität erreichte den Gipfel des Nob Hill; zur Rechten kam ein großes schmiedeeisernes Tor in Sicht, und der Fahrer bog in eine lange, baumbestandene Zufahrt ein. Die übrigen Wagen folgten. Die Allee führte zu einer makellos gepflegten Rasenfläche, die ein großes weißes Herrenhaus umgab. Das Gebäude lag geisterhaft blass im Licht der Nova da; verstärkt wurde dieser Effekt durch im Gebüsch versteckte getönte Scheinwerfer, die das Haus anstrahlten.
    Die Limousine hielt am Fuß einer breiten Freitreppe. Kaum stand der Wagen, wurden die Türen von livrierten Dienern geöffnet. Drake und der Admiral stiegen aus, rückten ihre Uniformmützen zurecht und erstiegen die Stufen zum Säulenvorbau des Eingangs. Dort erwartete sie eine füllige Frau mittleren Alters in einem Abendkleid, das für eine um zwanzig Jahre Jüngere geschnitten war und nun aus den Nähten zu platzen drohte.
    »Luis, es ist entschieden zu lange her, dass Sie eine Einladung zu einer meiner Soireen angenommen haben. Ich hatte Sie schon aufgegeben.«
    »Guten Abend, Mrs. Mortridge«, sagte Dardan und beugte sich über die Hand ihrer Gastgeberin.
    »Mrs. Mortridge, also wirklich! Ich heiße Evelyn.«
    »Verzeihung, Evelyn.« Dardan wandte sich zu Drake. »Darf ich Ihnen den Ehrengast vorstellen, Captain-Lieutenant Richard Drake, vom Schlachtkreuzer Discovery ?«
    Mrs. Mortridge hielt Drake die Hand zum Kuss hin. »Ich danke Ihnen sehr, dass Sie gekommen sind, Captain. Meine Gäste können es kaum erwarten, von Ihren Heldentaten draußen in der Tiefe des Raums zu hören.«
    »Ich weiß nicht, wie viel ich erzählen kann, Mrs. Mortridge. Das Parlament muss entscheiden, welche Teile meines Berichts für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Soviel ich weiß, macht man sich Sorgen, wie der Aktienmarkt reagieren wird.«
    »Ach was! Wenn das Parlament etwas weiß, weiß es jedermann. Das kluge Geld auf den Finanzmärkten hat die Ergebnisse Ihrer Reise eine Woche vor Ihrer Rückkehr als unerheblich eingestuft. Kümmern Sie sich nicht um diese albernen Sicherheitsbestimmungen. Niemand sonst tut es.«
    »Ich fürchte, dass ich dazu verpflichtet bin, Mrs. Mortridge.«
    Sie betrachtete ihn mit einem seltsamen Blick. Bis zu diesem Augenblick hatte Drake angenommen, dass sie ein Paradiesvogel der besseren Gesellschaft sei und sonst nichts. Der Blick, mit dem die Witwe ihn musterte, war abschätzend und durchdringend und veranlasste ihn, seinen ersten Eindruck zu revidieren. »Halten Sie es, wie Sie es für richtig befinden.«
    Als sie geendet hatte, waren die Adjutanten des Admirals und Drakes Offiziere die Stufen heraufgekommen. Dardan stellte jeden von ihnen der Gastgeberin vor, die sofort wieder in ihre Rolle zurückfand.
    Anschließend ging die Gruppe hinein. Das Innere des

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