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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Boot mit dem flachen Deck stieß wie vor zwei Tagen auf das sumpfige Ufer, aber diesmal gab es eine Verbesserung. Kaum hatte der Kiel den Widerstand festen Bodens gefunden, da schob sich eine lange Rampe teleskopisch unter dem Deck hervor, und Tarsanau lief auf allen sechs Beinen darauf an Land, als hätte er es sein Leben lang getan.
    »Ich sehe, ihr habt unser Transportmittel verbessert«, sagte Drake, als er die Rampe erstieg. Obwohl sie nass vom Regen war, erwies sie sich als rutschfest.
    »So kann ich meine Würde besser wahren«, erwiderte Tarsanau durch Varlan.
    Als die drei Menschen ihre Sachen verstaut und ihre Plätze eingenommen hatten, ließen sich Varlan und Tarsanau neben ihnen nieder. Der Rudergänger zog die Rampe ein, dann stakte er das Boot durch den Sumpfgürtel hinaus und schaltete den Antrieb ein.
    Als das Boot abdrehte und Kurs auf die regenverhangene Lagune nahm, winkten ihnen die beiden Piloten des Raumtransporters von der Insel nach, bevor sie in die Quartiere zurückkehrten. Sie hatten Anweisung, alle Dinge, die nicht unmittelbar benötigt wurden, einzupacken, zu verstauen und den Raumtransporter für einen schnellen Start bereit zu machen. Dies, so hatte Richard Drake ihnen eingeschärft, würde eine Vorstellung sein, nach der die Theatertruppe womöglich einen hastigen Rückzug würde antreten müssen, um dem zornigen Theaterpublikum zu entkommen.
    Das Boot fuhr sie über die Lagune und in einen anderen Kanal als das letzte Mal. Sie glitten zwischen Gebäuden dahin, die wie Bienenkörbe von der Größe mittlerer Lagerhäuser aussahen und weiß, braun und gelb gestrichen waren. Der Kanal verließ die dicht bebaute innere Stadt und führte unter einer Fußgängerbrücke hindurch in einen großen offenen Park. In diesem Park gab es große Flächen der schilfähnlichen Gewächse, mit denen die Ryall die Böden ihrer Ruhekammern bestreuten, aber auch große Baumgewächse, die ihre Äste und Zweige wie irdische Trauerweiden herabhängen ließen. Der Kanal bog durch den Park nach links, und nachdem er eine weitere Fußgängerbrücke passiert hatte, führte er in gerader Linie auf das größte Gebäude zu, das sie in der Stadt bisher gesehen hatten. Seitwärts davon, wo der Park endete, erhoben sich mehrere der Bienenkorbhäuser, die mit hell- und dunkelblauen Mustern bemalt waren. Der zentrale Bau hatte enorme Ausmaße und ließ die umliegenden, durchaus stattlichen Bienenkorbhäuser klein erscheinen.
    »Meinst du, dass das unser Ziel ist?«, unterbrach Bethany das lange Schweigen.
    Richard nickte. »Entweder ist es der Regierungssitz oder eine Art Tempel.«
    Schließlich näherten sie sich einem Abschnitt des Kanalufers, in das von beiden Seiten steinerne Rampen führten, um untergetauchten Schwimmern bequemes Verlassen des Wassers zu ermöglichen.
    Auch gab es einen Bereich, wo Boote festmachen konnten. Dort legte das große Boot an. Ryall und Menschen gingen von Bord und standen eine kleine Weile herum, bis Tarsanau das Zeichen gab, ihm zu folgen.
    Sie gingen auf einem kiesbedeckten Weg, der neben einem der Gleitwege verlief. Er sah neu aus und führte sie zu einer Öffnung in einem nahen Gebäude. Dieses betraten sie durch ein Tor und sahen sich in einem kurzen Vestibül, das nur vom grauen Tageslicht hinter ihnen erhellt war. Als sie weitergingen, wurde es zusehends dunkler, bis sie ihre Umgebung kaum noch ausmachen konnten. Dann bog Tarsanau um eine Ecke, und sie gelangten in einen hell beleuchteten offenen Raum, der, nach seiner enormen Größe zu urteilen, das Innere des Zentralgebäudes sein musste. Die nächste Entsprechumg im menschlichen Bereich war eines der riesigen Sportstadien, die alle nach dem römischen Kolosseum geformt waren. Um eine ebene Fläche in der Mitte waren ringsum ansteigende Ränge von Ruheplätzen, wo Tausende von Ryall, alle auf den Bäuchen liegend und die vorderen Gliedmaßen über den Rand hängen lassend, die Vorgänge in der Mitte der Halle beobachten konnten. Bethany zählte 23 Ränge, und jeder war durch ein System von Rampen zugänglich, die den Zustrom und den Abfluss der Zuschauer erleichterten. Reihen von Leuchtstoffröhren unter der Überdachung beleuchteten die Tribünen und die zentrale Fläche. Gleichzeitig beleuchteten sie die Malerei, mit der die einzige, kreisförmige Wand geschmückt war.
    Richard, Bethany und Phillip betrachteten die Malerei, die aus überlebensgroßen Darstellungen von Triumphen der Ryall bestanden. Einige davon waren

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