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Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Titel: Der Atem der Apokalypse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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Zweifel daran, dass auf Ihre Anweisung gehandelt wurde. Die Befehle kamen von den E-Mail-Adressen, die Sie für jedes betroffene Unternehmen eingerichtet haben.«
    »Darum haben wir uns auch nicht sofort an Sie gewandt«, mischte sich der amerikanische Computerguru ein. »Es musste sich erst alles entwickeln, bis wir feststellen konnten, dass das Ganze aus dem Ruder läuft.«
    »Das muss sofort aufhören«, sagte der Engländer. »Die Bank wurde gegründet, um Stabilität zu schaffen – aus diesem Grund haben wir Sie trotz der überschaubaren Gemeinsamkeiten überhaupt mit ins Boot genommen. Sie müssen auf der Stelle etwas unternehmen.«
    »Ich regle das.« Mr Brights glatte Stimme zeigte seine innere Wut nicht, aber seine Augen brannten und er spürte, dass er kurz vorm
Werden
stand. Es wäre schlimm genug gewesen, wenn Mr Dublin so mit ihm geredet hätte, aber diese kleinen Männer? Und wenn sie noch so recht hatten – das war inakzeptabel. Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, als würde ihm die Macht tatsächlich entrissen. Mr Dublin würde bald davon erfahren und dann würde alles über ihn hereinbrechen. Er musste der Angelegenheit nachgehen und ihr rasch ein Ende bereiten.
    Mr Bright beendete das Gespräch und atmete tief und regelmäßig, bis der Ausbruch des
Leuchtens
vorbei war.
    Sein erster Gedanke war, dass dies das Werk von Mr Dublin oder gar des fehlgeleiteten Mr Craven war, die in die Fußstapfen von Mr Bellew treten und ihn vom Thron stoßen wollten, indem sie ihn als inkompetent darstellten. Doch auch sie hätten dafür jemanden gebraucht, der in das System Der Bank einbrach und sich Zugang zu seinen versteckten E-Mail-Adressen und Passwörtern verschaffte. Die kannte niemand. Innerhalb der Zirkel hatten sie einander stets vertraut, zumindest bis vor Kurzem, und niemand hatte je um Zugang zu seinen Daten gebeten. Bis zu dem Zeitpunkt, als der Erste einschlief und das Sterben über sie kam, waren immer alle einverstanden gewesen, wie er und der Erste Zirkel die Dinge regelten. Schließlich hatten alle, was sie brauchten. Sehr, sehr lange waren alle zufrieden gewesen.
    Das war vorbei, dachte er. Jetzt ging es immer und überall um das Sterben und die Angst, dass ihre Welt unterging und sie mitriss. Sollten sie doch Panik schieben. Sie hatten immer einen starken Anführer gebraucht und sobald der Erste sich wieder vor sie hinstellen konnte, würden sie begreifen, dass mitnichten alles vorbei war. Diese Welt war aus härterem Stoff als sie dachten. Mr Bright drückte die Taste des Haustelefons. »Bestellen Sie alle Netzwerk-Administratoren ein. Ich will wissen, wie wir gehackt wurden und wer dazu beigetragen hat. Die Bilder aller Leute, die ein und ausgegangen sind – Angestellte und Besucher – müssen überprüft werden. Fragen Sie weltweit bei allen Datenbanken an, wer zu so etwas fähig wäre. Ich will wissen, wer das war und wer ihn beauftragt hat.«
    Die Spur würde vielleicht nicht direkt zu einem Mitglied des Inneren Zirkels führen, aber weit genug, dass er herausfinden konnte, wer ihm das angetan hatte. Er wartete die Antwort nicht ab und drückte auf einen kleinen Knopf auf seinen Schreibtisch. Die versenkte Computertastatur glitt nach oben. Mr Bright musste erst einmal Anweisungen geben, die Aktien um jeden Preis zurückzukaufen. Danach würde er sofort alle E-Mail-Adressen ändern und Geld von seinem X-Konto verschieben, um die Stabilität zu garantieren.
    Er verfluchte leise Mr Dublin oder Mr Craven für ihr Werk; wer sollte es sonst gewesen sein? Seinetwegen sollten sie versuchen, ihn zu stürzen, aber das kurze Leben derjenigen, die in Unkenntnis ihrer Abstammung lebten, noch unsicherer zu machen, zeugte nicht von Weitblick. Er erwartete mehr von jenen, die Größe gekannt hatten. Er loggte sich in das Sub-Netzwerk ein, bewegte sich fachmännisch zwischen den Dateien, bis er zu einer Übersicht der X–Konten gelangte. Als er auf X1 klickte, wo die Finanzen seines eigenen Bereichs verwaltet wurden, erstarrte er. Eine Sekunde lang konnte er gar nicht reagieren. Alle Zahlenkolonnen waren in Bewegung und die Ziffern veränderten sich sogar für sein schnelles Auge zu rasch.
    Sein Herz raste und kalter Schweiß überzog seine normalerweise trockenen Handflächen. Zu so etwas war noch nicht einmal Mr Craven fähig, oder? Da draußen alles zu verwüsten, ging ja noch an, aber das hier betraf das
Netzwerk
.
    Mr Bright biss die Zähne zusammen und ließ es zu, dass er ein wenig brannte,

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