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Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Titel: Der Atem der Apokalypse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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ich würde auf unseren lieben Mr Bright tippen.«
    »Was für eine medizinische Einrichtung?« Cass verzog das Gesicht, als er die Adresse las. An dem Namen
Calthorpe House
ließ sich nicht viel ablesen. Was hatten diese vielen ärztlichen Tests ergeben? War sein Neffe ernsthaft erkrankt?
    »Tja, das musst du wohl selbst rausfinden.« Freeman stand auf. »Du darfst Wharton und Osborne mitnehmen. Das sind gute Jungs und sie mögen dich.« Er lachte erschöpft. »Keine Ahnung warum. Anscheinend hast du doch noch was von dem alten Charlie-Sutton-Charme. Aber vorher fahren wir nach Hause und schlafen eine Runde.« Er griff nach dem kleinen schmalen Laptop. »Kann ich den behalten?«
    »Er gehört Ihnen.« Maric lächelte. »Ist im Preis inbegriffen.«
    »Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen zu arbeiten, mein Sohn.«
    »Ganz meinerseits.« Der Hacker brachte sie zur Tür. Die Nacht war irgendwie in den Morgen übergegangen, und das Gebäude erwachte mit rauschenden Wasserleitungen, während die Bewohner unter der Dusche wach wurden und Türen knallten, wenn sie dem Sirenengesang des Kaffees folgten. Eine Zeitlang hatte es sich angefühlt, als wären sie ganz allein in dem Häuserblock, und als Cass darüber nachdachte, dass diese vielen Menschen durchgeschlafen hatten, während sie in der Nacht aktiv gewesen waren, begriff er mal wieder, wie wenig die Menschen von ihrer Umgebung wirklich wussten. Was hatte Dr. Cornell gesagt?
Nichts ist wahr. Die Welt steht kopf.
Wie sehr würde der alte Mann damit recht behalten?
    »Viel Glück, Gentlemen.« Maric öffnete die Tür. »Und auf Wiedersehen!«

25
    Die beiden Tage seit DeVores panischem Anruf waren ziemlich rasch verflogen. Erst hatte Mr Bright befürchtet, DeVore würde das nervlich nicht durchhalten und Mr Dublin oder einen der anderen informieren, doch da hatte er sich glücklicherweise geirrt. Vielleicht hatten die Gerüchte, dass seine Macht im Wanken war, das Haus der Intervention noch nicht erreicht.
    Das war recht wahrscheinlich, da Mr Bellews tollpatschiger Putschversuch jämmerlich gescheitert war und im Haus der Intervention nun wieder Alltag herrschte. Dort wachte man über die Bewohner und informierte Mr Bright, falls in dem Datenstrom etwas Ungewöhnliches auftauchte. Niemand nahm Kenntnis davon, es sei denn in den Jahresberichten für den Inneren Zirkel, und Mr Bright bezweifelte, dass Mr Dublin sich bereits an DeVore erinnert geschweige denn zu ihm begeben hatte, um ihn von den Schwankungen an der Machtbasis zu unterrichten.
    Das tröstete ihn. Mr Dublin war gar nicht schlecht – Mr Bright hatte durchaus Respekt vor ihm –, aber es war noch ein langer Weg, bis er in diesem Spiel, das sie alle spielten, richtig gut sein würde. Möglicherweise war Mr Dublin zu anständig für die Intrigen, die durch den Ausfall des Ersten notwendig geworden waren; zumindest fehlte es ihm an Leidenschaft. Von den beiden war Mr Rasnic immer derjenige gewesen, der heller
geleuchtet
hatte.
    Mr Bright kämpfte gegen die Enttäuschung an, als er die Berichte las, die nach und nach bei ihm eintrafen. Er hatte gehofft, dass die Gesandte mittlerweile gefunden worden wäre, doch noch immer fehlte jede Spur von ihr. Und da es unwahrscheinlich war, dass eine Gesandte nach so langer Zeit allein hierher geschickt wurde, stellte sich die Frage, wo sie und ihr Gefährte sich versteckten? Er hatte damit gerechnet, von ihnen zu hören. Schließlich wusste keiner besser als er, wie lange die Reisenden von damals gebraucht hatten, um zu lernen, wie sie ihre wahre Natur verbergen konnten. Es war schwer, ständig das Bedürfnis zu
werden
und zu
sein
zu bekämpfen. Die Gesandte würde sich solche Zurückhaltung eher nicht auferlegen, oder doch?
    Als er mit den Fingern auf der Schreibtischplatte trommelte, klickten seine kurzgeschnittenen Fingernägel wie Kakerlaken auf Küchenfliesen. Er war immer stolz auf seine innere Ruhe gewesen und merkte jetzt zum ersten Mal, dass er sich kaum mehr aufrecht halten konnte. Mr Bright konzentrierte sich; schließlich war er immer noch der Architekt. Gut, er hatte sie nicht hierher geführt, aber dies war
seine
Welt. Sie war aus all ihren Geschmäckern und Persönlichkeiten entstanden, vor allem aus jenen des Ersten, doch er, Mr Bright, verstand besser als andere, wie sie funktionierte. Wenn es keine Spur der Gesandten gab, konnte das zwei Gründe haben: Entweder war sie schon wieder weg, doch diese Lösung verwarf er, denn wenn sie die Gänge nicht finden

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