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Der Atem Manitous

Der Atem Manitous

Titel: Der Atem Manitous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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irritiert. »Weitere Hilfspolizisten sind bereits -«
    »Es besteht keine Gefahr mehr - jedenfalls kann ich Ihnen das für den Moment versprechen. Kommen Sie .«
    Reno und Gomes folgten der Fremden, die eine Ruhe ausstrahlte, zu der nur sehr, sehr alte - oder von bestimmten Formen der Para-noia befallene Menschen fähig waren. Letzteres mußte hier der Fall sein.
    Schon im Vorraum des Motels stießen sie auf drei entkleidete und abartig zugerichtete Tote, die mit den Gesichtern nach unten auf dem zerschlissenen Bodenbelag angeordnet waren. Zwei Männer und eine Frau, die Frau in der Mitte. Aber eine Rolle schien das Geschlecht der Toten nicht zu spielen. Im Grunde dienten sie der bloßen Niederschrift einer Botschaft, die im Näherkommen unmittelbar lesbar wurde.
    Mit einem Messer oder einem anderen scharfen Gegenstand waren Linien in ihr Fleisch geschnitten worden. Zeichen, die Joseph Reno -selbst ein leidenschaftlicher Verfechter von Ritualen - regelrecht elektrisierten.
    Und als er das nächstemal in die Augen der Mörderin blickte, erschien sie ihm nicht einmal mehr halb so wahnsinnig wie noch Sekunden zuvor.
    Die Botschaft der Toten war ein aus elf Buchstaben zusammengesetztes, über drei Leichenrücken verteiltes Wort von verstörender, tiefwurzelnder Kraft: MAKO-OTE-MANE.
    Und dieses Wort, dieser dreihundert Jahre alte Name zwang den Sheriff von New Jericho zu sofortigem Handeln.
    *
    VERGANGENHEIT
    »Es ist ein gemeiner Trickster ... Trickster ... Trickster ...«
    Die Worte des Ältesten, bevor der Dämon in Makootemanes Gestalt auch ihn vernichtet hatte, wollten Wyando nicht mehr aus dem Kopf gehen.
    Ein Trickster war ein verdorbener, listenreicher Beherrscher der
    Materie. Der Legende nach mischte er sich bevorzugt in Tiergestalt unter die Menschen, um dort Zwietracht und Gewalt zu säen.
    In einigen Mythen galten Trickster gar als Schöpfer dieser Welt. Daran glaubten die Arapaho nicht. Aber die Gefahr, die durch solche bösen Geister ausging, war überliefert.
    Entsprechend groß war der Schock für Wyando gewesen, als der Älteste seinen eigenen Enkel Makootemane bezichtigte, ein solcher Unheilsbringer zu sein.
    Wyando kannte den um drei Jahre älteren Makootemane, ohne daß ihn Freundschaft mit ihm verbunden hätte. Vor Tagen war der Häuptlingssohn in Begleitung eines Kriegers zum Heiligen Berg aufgebrochen, um dort auf dem Gipfel vom Jüngling zum Mann zu reifen.
    Was statt dessen mit ihm geschehen war, entzog sich Wyandos Begreifen. Von einem Atemzug zu anderen verwandelte sich das aufgebrachte Verhalten der Stammesmitglieder gegen den Häuptlingsmörder in bedingungslose Unterwürfigkeit!
    Damit schien der endgültige Beweis erbracht zu sein, daß nicht Makootemane, sondern etwas ANDERES vom Berg herabgestiegen war.
    Etwas unsagbar Mächtiges, gegen das anzukämpfen von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen wäre ...
    »Die Kinder sollen zu mir kommen!«
    Nach kurzem Zögern befolgte auch Wyando mit klopfendem Herzen den Befehl.
    Er reihte sich in die Phalanx der anderen ein und bemühte sich, seinem Blick dieselbe Starre zu verleihen, die er bei den etwa Gleichaltrigen bemerkte.
    Sie waren ihres Willens beraubt .
    ... und Wyando schien aus unerklärlichen Gründen der einzige zu sein, bei dem Makootemanes Einfluß diese Wirkung nicht erzielte. Dies versetzte ihn - zu Recht - in noch größere Furcht, denn Wyan-do zweifelte nicht daran, daß ihn der Besessene (oder der Trickster -oder . was auch immer sich an Schlechtem in dieser Gestalt manifestiert haben mochte) in derselben Sekunde, in der er seine Ausnahmestellung durchschaute, beseitigen würde.
    Wyando hatte nicht vergessen, wie Makootemane sich vor aller Augen in eine Fledermaus verwandelt hatte. Und sicherlich beschränkte sich seine Verwandlungskunst nicht allein auf dieses Beispiel .
    Die Schreie der über dem Lager kreisenden Adler wurden lauter und durchdringender, als Makootemane erneut das Wort an die dreizehn vor ihn getretenen Kinder richtete. Aber er übertönte den Lärm der Vögel mühelos.
    »Wie ich, so wurdet auch ihr dazu auserwählt«, sagte er, »die Schwäche des menschlichen Fleisches und die Grenzen des menschlichen Geistes abzuschütteln!«
    Wyando erschauderte vom bloßen Zuhören.
    »Schon in dieser Nacht«, fuhr Makootemane fort, »werdet ihr die Gnade des Kurzen Todes erfahren, der die Tür in eine höhere Existenz aufstößt! So lange kehrt zurück zu euren Familien und tut, was ihr immer tut, als stünde euch

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