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Der Atem Manitous

Der Atem Manitous

Titel: Der Atem Manitous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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ihren Augen sprühten die Funken, die elementare Kraft eines Lebens, das gerade erst dabei war, sich in ihnen einzurichten und sich einem, jeden von ihnen bewußt zu machen.
    Mit all seinen Möglichkeiten.
    All seiner Gier .
    Auch Makootemane selbst war noch damit beschäftigt, sich des wahren Ausmaßes der Geschehnisse gestern und heute klar zu werden.
    Das Blut in seinen Adern hatte sich verwandelt. Er hatte es in die Schale des Kelchs fließen sehen. Es war schwarz wie Steatit - jener Stein, aus dem Kalumets geformt wurden.
    Auch das Blut der Kinder, die sein Blut tranken, die starben und denen das andere Leben eingehaucht wurde, hatte seine Röte eingebüßt.
    Aber war die Farbe der einzige Preis?
    Makootemane lauschte in sich, aber er fand keine Antwort. Falls sich Wesentliches an Gefühl in ihm verändert hatte, war gleichzeitig auch die Fähigkeit in ihm erloschen, dies zu erkennen.
    Die Veränderung schwächte alle Erinnerungen an das Leben vor diesem ab. Sie ähnelten nur noch einem vagen Traum. Und es gab keine Sehnsüchte nach dem aufgegebenen Wissen - weil das neu gewonnene so viel mehr faszinierte ...
    Makootemane Blicke kehrten zum Himmel zurück.
    Nicht des sterbenden Mondes wegen, sondern wegen etwas, das dort oben unermüdlich seit dem Mittag seine Kreise zog.
    Und es verwirrte Makootemane, daß diese Erinnerung und diese Verbindung nicht erloschen, sondern noch genauso stark waren wie in seinem vorherigen Leben. Daß er sich den Totemtieren noch immer so verbunden fühlte .
    »Da«, holte die Stimme des Kelchhüters seine Gedanken vom Himmel herab. Er zeigte zum Rand des Dorfes. »Da kehrt sie zurück - und bringt dir, wie versprochen, den fehlenden Dreizehnten zum Geschenk .«
    *
    Die Wilde Frau näherte sich Makootemane und dem Namenlosen blutüberströmt. Ihre Augen glommen wie die ascheüberzogene Glut eines Feuers, über die ein heftiger Wind hinwegblies. Sie bewegte sich leicht gebeugt, und in ihrer rechten Armbeuge klemmte die Beute, die sie geschlagen hatte: der erschlaffte, vollkommen reglose Körper Wyandos.
    Makootemane kannte jedes einzelne Mitglied des Stammes - selbst die, die nun zu Asche verbrannt waren -, und er zweifelte zunächst nicht daran, daß der Junge, der versucht hatte, sich seinem Einfluß zu entziehen, tot war. Daß es Wyandos Blut war, das auf dem seltsam zerzausten Körper der Wilden Frau schillerte.
    Sie sah aus, als hätte sie die Räude. Unregelmäßig über ihre Haut verteilt wuchsen Reste von Fellbüscheln. Große Flächen aber waren glatt und haarlos. Und erst als sie ganz nahe war, entdeckte Makoo-temane Anzeichen dafür, daß sie selbst nicht unbeschadet aus der Verfolgung des Flüchtlings hervorgegangen sein konnte.
    Weder die Wilde Frau noch den Hüter des Kelchs schien dies aber in nachhaltige Sorge zu versetzen, und als Makootemane Sekunden später noch einmal den Blick über den flachen Bauch der Vertrauten des Hohen Geistes gleiten ließ, glaubte er den Grund zu erkennen.
    Sie war ... wie er selbst.
    Wie er, als er am Vortag von der Pfeilklinge getroffen worden war, die erst seine Tarngestalt und, nach dem Abstreifen der >Maske<, seinen wahren Körper verwundet hatte. Auch diese Verletzung war binnen kürzester Zeit verheilt gewesen, und inzwischen spürte Ma-kootemane sie gar nicht mehr. Nicht mehr im geringsten.
    Ähnliches beobachtete er bei der Wilden Frau. Das narbige Gewebe in Nabelhöhe veränderte sich so rasch, daß man zusehen konnte. Offenkundig verfügte auch sie ihr Körper über enorme Heilkräfte.
    Makootemane hatte den Hüter gefragt, wer sie sei.
    Und dieser hatte geantwortet: »Meine schöne Wölfin«. Mehr nicht.
    Meine schöne Wölfin.
    Augenblicklich wirkte sie alles andere als anziehend.
    Makootemane hörte auf, darüber nachzudenken, denn die Wilde Frau warf ihm Wyando zornig vor die Füße und reckte die Arme anklagend zum Himmel empor, wo die Scheibe des Mondes nun fast vollständig hinter einem Schatten verschwunden war, den nicht einmal Makootemanes nachtsehende Augen zu durchdringen vermochten.
    Wyando begann sich zu regen. Er lebte also noch.
    »Dieser kleine Bastard«, keuchte die Vertraute des Hüters und zeigte auf ihren Bauch. »Er wollte mich aufspießen mit einem Büffelhorn! Daß er den Versuch überlebte, hat er nur der Verfinsterung des Mondes zu verdanken .« Sie ballte die Fäuste, als wollte sie nicht nur das verborgene Himmelsauge zum Kampf herausfordern, sondern das Schicksal überhaupt.
    Der Hohe Geist beruhigte

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