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Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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»Das hier … ist ein Schlag.«
    Die Spur vor ihnen wurde immer schwächer, und Holly programmierte jedes Mal, wenn die Kügelchen die Richtung wechselten, einen Projektionskurs, für den Fall, dass sie ganz verschwanden.
    Artemis saß auf dem Kopilotensitz, die eine Hand über dem Auge, die andere vor dem Gesicht.
    »Den Daumen rechnet man im Allgemeinen zu den Fingern«, erklärte er Holly. »In dem Fall wären wir in Sicherheit, denn dann sind es fünf Finger. Einige vertreten jedoch die Ansicht, der Daumen sei vollkommen anders als die Finger und im Übrigen eines der Dinge, die uns von den Tieren unterscheiden, womit wir lediglich vier Finger an jeder Hand hätten. Und das ist schlecht.«
    Es wird immer schlimmer , dachte Holly besorgt.
    Butler war ratlos. Wenn jemand Artemis bedrohte, war die korrekte Schutzreaktion normalerweise ziemlich klar: den Gegner ausschalten und die Waffe konfiszieren . Doch jetzt war der Gegner Artemis’ eigener Verstand, und der erklärte gerade jeden zu einem Feind, Butler eingeschlossen.
    Wie kann ich irgendeinem Befehl vertrauen, den Artemis mir gibt? , fragte sich der Leibwächter. Es könnte einfach eine List sein, um mich loszuwerden. So wie neulich mit Mexiko .
    Er ging neben seinem Schützling in die Hocke. »Sie vertrauen mir doch wieder, nicht wahr, Artemis?«
    Artemis versuchte, ihm in die Augen zu sehen, doch es gelang ihm nicht. »Ich versuche es, alter Freund. Ich möchte es, aber ich weiß, dass ich bald nicht mehr die Kraft dazu haben werde. Butler, ich brauche Hilfe, dringend.«
    Sie wussten beide, was er nicht aussprach: Ich brauche Hilfe, sonst werde ich völlig verrückt .
    Sie folgten der Gelspur Richtung Südosten durch den Atlantik und dann durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer. Wenig später erlosch die Spur plötzlich. Als das letzte grüne Kügelchen sich auflöste, befanden sie sich zwei Seemeilen vor dem Golf von Venedig, fünfzehn Meter unter der Wasseroberfläche, und auf den Cockpitanzeigen waren nur noch Segel- und Motorboote zu sehen.
    »Turnball muss in Venedig sein«, sagte Holly und stieg auf Periskophöhe, wobei sie die Gelegenheit nutzte, um die Sauerstofftanks aufzufüllen und den Druckausgleich vorzunehmen. »Es liegt genau vor uns.«
    »Venedig ist eine große Stadt«, sagte Butler. »Und ziemlich unübersichtlich. Wie sollen wir die Bande finden?«
    Auf einmal piepste der Bot-Computer in Foalys Hand, als nähme er Verbindung mit seinen Brüdern auf. »Ich glaube nicht, dass das ein Problem wird. Sie sind nicht weit weg. Sie sind sogar sehr nah. Extrem nah.«
    Diese melodramatische Aussage irritierte Artemis. » Extrem nah ? Was soll denn das heißen, Foaly? Sie sind doch Wissenschaftler. Wie nah genau?«
    Foaly deutete zur Deckenluke des Shuttles. »So nah.«
    Die nächsten paar Minuten waren ein einziges Chaos, und es geschah so viel auf einmal, dass es locker für einen ganzen Tag gereicht hätte. Für Artemis und Foaly war das Ganze nur ein wirres Durcheinander aus Farben und Bewegung. Butler, Juliet und Holly sahen ein wenig mehr, da sie ausgebildete Soldaten waren. Butler schaffte es sogar noch, von der Bank aufzuspringen, was er jedoch besser gelassen hätte.
    Die Deckenklappe des Shuttles machte ein Geräusch wie eine riesige Plastikflasche, die von einem riesigen Fuß platt getreten wird, dann löste sie sich einfach in Luft auf. Beziehungsweise, sie schien sich in Luft aufzulösen.
    Genau genommen, wurde sie mit großer Kraft losgerissen und einfach in die Höhe geschleudert. Die Klappe landete schließlich im Glockenturm der Markuskirche, was in der Stadt für einige Verwirrung sorgte, vor allem bei dem Restaurator, dessen Halteseil von der wirbelnden Scheibe durchtrennt wurde und der dreißig Meter tiefer auf dem Rücken seines Bruders landete. Die beiden Brüder waren ohnehin schon zerstritten, und dieser Zwischenfall machte die Sache nicht besser.
    Das Shuttle begann sofort, sich mit Wasser zu füllen, doch der größte Teil des freien Raums wurde von sechs kugelförmigen Amorphobotern eingenommen, die in den Laderaum glitten und sich zwitschernd auf ihre Opfer stürzten. In weniger als einer Sekunde war alles vorbei. Die Bots saugten sie in ihr klebriges Gel und verschwanden mit ihnen im Azurblau des Mittelmeers.
    Während sie zu dem dunklen Umriss eines unterirdischen Shuttles gebracht wurden, dachte jeder der Gefangenen auf seine Weise über das nach, was gerade passiert war.
    Artemis war erstaunt darüber, wie sehr

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