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Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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sich in den Fels wie ein Hackbeil in weiches Fleisch und riss einen V-förmigen Graben auf, der zwischen seinen Fußsohlen hindurchlief.
    Das hat man davon, ein Genie zu sein , dachte Artemis verbittert. Ein kräftiger Schlag, und ich bin Fischfutter .
    Der Krake zerrte seine Waffe aus dem Felsen und holte erneut aus, den Mantel bis obenhin mit Wasser gefüllt, um mit aller Kraft zuschlagen zu können.
    Artemis stand buchstäblich mit dem Rücken an der Wand. Er konnte nirgendwohin ausweichen und war nicht zu verfehlen.
    »Butler!«, rief Artemis aus reiner Gewohnheit. Er rechnete nicht ernsthaft damit, dass sein Leibwächter plötzlich wie durch Zauberei an seiner Seite auftauchen würde − und selbst wenn, wäre es nur, um dort zu sterben.
    Der Krake kniff das eine Auge zu und zielte sorgfältig.
    Diese Viecher sind viel intelligenter, als die Wissenschaftler angenommen haben , schoss es Artemis durch den Kopf. Zu schade, dass ich darüber keinen Aufsatz mehr schreiben kann .
    Die Spitze der Sonde kam mit voller Wucht herunter, komprimierte das Wasser und verdrängte es dann. Metall füllte Artemis’ Sichtfeld aus, und ihm kam der Gedanke, dass dies nun schon das zweite Mal war, dass diese spezielle Raumsonde ihn beinahe unter sich begraben hätte.
    Nur dass es diesmal nicht beinahe ist.
    Aber dann wurde es doch noch ein beinahe . In Artemis’ Helmanzeige begann ein orangefarbener Kreis zu leuchten, und er betete, es möge bedeuten, dass eine elektromagnetische Verbindung zwischen ihm und dem Shuttle aufgebaut war.
    War sie. Artemis spürte ein zunächst sanftes Ziehen, dann ein deutlich kräftigeres, das ihn mit einem Ruck von dem Felsvorsprung direkt zu dem ein wenig oberhalb schwebenden Shuttle transportierte. Im Schein seiner Anzugstrahlen konnte er eine Magnetplatte an der Unterseite erkennen. Derweil hatte der Krake seinen improvisierten Hammer fallen lassen und machte sich an die Verfolgung.
    Bestimmt werde ich gleich abgebremst, bevor ich gegen die Platte knalle , dachte Artemis hoffnungsvoll.
    Dem war nicht so, aber der Aufprall tat deutlich weniger weh als der Schlag eines bewaffneten Riesenkraken.
    Normalerweise wurde ein Taucher sofort ins Innere geholt, aber in diesem Fall hielt Holly es für klüger, Artemis zu lassen, wo er war, und erst mal ein wenig Abstand von dem Kraken zu gewinnen. Später stimmte Artemis zu, dass es die richtige Entscheidung war, aber zu diesem Zeitpunkt schrie er laut.
    Artemis drehte den Kopf ein wenig und sah den massigen Körper des Kraken, der hinter ihm herschoss, die langen Arme peitschend wie Springseile − Springseile mit rasiermesserscharfen Saugnäpfen und der Kraft, ein gepanzertes Shuttle zu zerquetschen, ganz zu schweigen von dem Geschick im Umgang mit Werkzeugen.
    »Holly«, brüllte er. »Wenn du mich hören kannst, dann gib endlich Gas!«
    Anscheinend konnte sie ihn hören.
    Holly tauchte mit dem Shuttle tief in den Absturzkrater, und erst als sie absolut sicher war, dass der Krake ihnen nicht mehr folgte, aktivierte sie den Drehmechanismus der Magnetplatte. Artemis wurde in die Schleuse katapultiert, den Computerwürfel fest an die Brust gedrückt.
    »He, seht mal«, sagte Mulch, als das Wasser aus der Schleuse abgeflossen war. »Die Nuss ist wieder da.« Er hüpfte in kleinen Kreisen durch den Laderaum und rief: »Ich bin die Nuss. Ich bin die Nuss.« Dann blieb er kichernd stehen. »Und ich bin der Knacker!«
    Butler eilte zu Artemis. »Jetzt lassen Sie ihn doch in Ruhe, Diggums. Er hat gerade den Angriff eines Riesenkraken hinter sich.«
    Doch Mulch ließ sich davon nicht beeindrucken. »Ich hab mal einen von denen gegessen. Und zwar einen großen, nicht so einen Winzling wie den da.«
    Butler befreite Artemis von dem Helm. »Ist irgendwas gebrochen? Können Sie Ihre Finger und Zehen bewegen? Wie heißt die Hauptstadt von Pakistan?«
    Artemis hustete und lockerte seinen Nacken. »Nein, nichts gebrochen. Finger und Zehen funktionieren einwandfrei, und die Hauptstadt von Pakistan ist Islamabad, was insofern bemerkenswert ist, als die Stadt extra zu dem Zweck erbaut wurde, Hauptstadt zu sein.«
    »Gut«, sagte Butler. »Alles in Ordnung. Ich werde Sie nicht bitten, bis fünf zu zählen.«
    »Das tue ich doch ohnehin andauernd. Foaly, meinen Glückwunsch für den Entwurf eines so robusten Handys mit einem so hervorragenden Ortungssystem.«
    Holly schaltete die Bremsflossen ein, um Fahrt aus dem Shuttle zu nehmen. »Hast du etwas gefunden?«
    Artemis hielt

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