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Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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für einen Scherz halten können, um die Stimmung aufzulockern, doch aus dem Mund von Artemis Fowl war es eine schlichte Feststellung.
    »Und, Foaly, es muss Ihr Handy sein, denn wie ich Ihre Konstruktionsnormen kenne, ist es so gebaut, dass es auch hohem Druck standhält. Stimmt’s?«
    »Stimmt«, sagte Foaly und akzeptierte das Kompliment mit einem Nicken seines langen Kopfes. »Und das mit der Größe des Overalls stimmt ebenfalls. Die Dinger schließen noch nicht einmal richtig, wenn ihnen der Körper darin nicht passt.«
    Butler war nicht glücklich mit der Entscheidung, aber letzten Endes war er nur ein Angestellter, auch wenn Artemis diese Karte nicht ausspielte. »Ich muss da rausgehen, Butler«, sagte Artemis entschlossen. »Mein Verstand treibt mich noch in den Wahnsinn. Ich nehme an, das Hauptproblem sind die Schuldgefühle. Also muss ich tun, was immer ich kann, um es wiedergutzumachen.«
    »Und wie soll das gehen?«, fragte Butler skeptisch.
    Artemis streckte die Arme aus, damit Foaly ihm die Ärmel des Overalls drüberziehen konnte. »Indem ich mich von diesem intriganten Elf nicht überlisten lasse.«
    »Turnball und elegant?«, fragte Mulch, der wieder mal nur mit einem Ohr zugehört hatte. »Der hat doch noch nie eine gute Figur gemacht.«
    Genau genommen, bestand der Druckschutzoverall aus zwei Anzügen. Innen war eine nahtlose Membran mit Sauerstoff- und Thermofunktion, außen eine Art Ganzkörperpanzer mit interaktiver Oberfläche, die den Wasserdruck aufnahm und ihn in Strom für die eingebauten Steuersysteme umwandelte. Sehr clever, wie man es von einem Produkt der Firma Koboi Laboratorien erwarten konnte.
    »Koboi«, murmelte Artemis bestürzt, als er das Logo sah. Selbst jemand, der nicht an Vorzeichen glaubte, wäre ein wenig irritiert gewesen, wenn er auf dem Anzug, der ihm das Leben retten sollte, den Namen seines Erzfeinds entdeckte. »Das gibt mir nicht gerade Auftrieb.«
    »Das soll es auch nicht«, sagte Foaly und setzte Artemis den kugelförmigen, transparenten Helm auf. »Was du brauchst, ist Druckausgleich.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr beide gerade einen richtig schlechten Witz gemacht habt«, nuschelte Mulch, der schon wieder auf irgendetwas herumkaute. »Aber leider habt ihr mir mit eurer ganzen Dramatik den Witzradar blockiert.«
    Mulchs Bemerkungen waren inzwischen wie ein Hintergrundgeräusch: wenig beachtet, aber seltsam beruhigend.
    Foaly klickte sein Handy in den Omnisensor an der Vorderseite des Helms. »Da müsste schon ein Schlag mit einer Walflosse kommen, um das loszureißen. Es hält die Tiefe und den Druck, mit dem du es zu tun bekommst, problemlos aus, und wenn du etwas sagst, wandelt es die Vibrationen in Schallwellen um. Aber versuch deutlich zu sprechen.«
    »Bleiben Sie dicht am Riff«, sagte Butler und legte die Hände auf den Helm, um sicherzugehen, dass Artemis ihm zuhörte. »Und falls etwas schiefgeht, entscheide ich , wann wir Sie wieder raufziehen, nicht Sie . Haben Sie verstanden, Artemis?«
    Artemis nickte. Der Overall war über einen speziellen elektromagnetischen Strahl mit einem Dock an der Unterseite des Shuttles verbunden, und im Notfall zog dieser Strahl den Anzug zurück zur Basis.
    »Sie checken kurz das Gelände mit Foalys Handy, und dann kommen Sie sofort zurück. Ich gebe Ihnen zehn Minuten, mehr nicht. Sonst müssen Sie sich eben etwas anderes überlegen. Verstanden?«
    Wieder nickte Artemis, doch diesmal sah es eher so aus, als würde er sich abkapseln, statt auf Butlers Worte zu hören.
    Butler schnippte mit den Fingern. »Konzentrieren Sie sich, Artemis! Für Ihren Atlantis-Komplex ist später noch Zeit. Da draußen wartet der atlantische Graben auf Sie, und darüber zehn Kilometer Wasser. Wenn Sie am Leben bleiben wollen, müssen Sie hellwach sein.« Er wandte sich zu Holly um. »Das wird nichts. Ich blase das Ganze ab.«
    Holly presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Marinegesetz, Butler. Sie befinden sich auf meinem Schiff, also befolgen Sie meine Befehle.«
    »Soweit ich mich entsinne, habe ich Ihnen das Schiff überhaupt erst gebracht.«
    »Ja, und vielen Dank auch dafür, aber es ist und bleibt mein Schiff.«
    Artemis nutzte diesen Wortwechsel dazu, sich in die Schleuse zu begeben, die zu eng war, als dass Butler ihm hätte folgen können.
    »Zehn Minuten, alter Freund«, sagte er, und seine Stimme klang durch den Helmlautsprecher wie die eines Roboters. »Dann können Sie mich wieder

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