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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Chefin informiert haben konnte. Zwar wurde das nie bewiesen, aber die Geschichte trug ihm den üblen Ruf ein, seine Kollegen verpfiffen zu haben. Noch schlimmer war, dass es so aussah, als hätte er sie nur verraten, um befördert zu werden. Ironischerweise hatte er sich immer schon für einen Job in der Abteilung für interne Angelegenheiten interessiert. Das war allgemein bekannt und verstärkte die diskriminierenden Gerüchte nur noch mehr.
    Aber ihm war egal, was die anderen von ihm dachten; er hatte die passenden Qualifikationen, den erforderlichen Dienstgrad und die richtigen Beziehungen nach Jahren harter Arbeit. Alles andere zählte nicht; weder die angewiderte Miene der Chefin, die sich selbst dann nicht änderte, als sie sagte, er habe richtig gehandelt, noch die Zurückweisung durch seine Kollegen, diese ahnungslosen, engstirnigen Arschlöcher. Und erst recht nicht diese Schlampe von Einsatzleiterin, die sich offenbar
einen Spaß daraus machte, seine Anfragen immer ganz unten auf die Liste zu setzen.
    Verärgert über die Verzögerung, griff er erneut nach dem Funkgerät. »Hier Streifenwagen 2054, überprüfen Sie jetzt das Kennzeichen oder nicht?«
    Die Frau ließ sich erneut Zeit, und ihre Stimme klang völlig gleichgültig. »Ich höre, 2054.«
    »Ich bin auf der Hoban Road in Senate Heights, ganz in der Nähe der Reservoir Road. Der Wagen ist ein blauer Ford Taurus mit einem Kennzeichen aus Virginia. Victor-Paul-David 7376.«
    Die Antwort kam nach einer halben Minute. »Hallo 2054? Das Fahrzeug gehört einem James Dobson. Es ist unter einer Adresse in Richmond registriert. Nr. 29.«
    Lowe nickte zufrieden. »Nr. 29« bedeutete, dass der Wagen nicht als gestohlen gemeldet war. Das war beruhigend. Eine Frau, allein in ihrem Auto … Vielleicht hatte sie sich einfach nur verfahren. Da war leicht Abhilfe zu schaffen. »Ich werde die Sache überprüfen.«
    Er stieg aus dem Streifenwagen und rückte den Gürtel unter seinem voluminösen Bauch zurecht. Dann überprüfte er, ob das Funkgerät auf den richtigen Kanal eingestellt war. Als er sich dem Taurus näherte, hörte er einen Kollegen durchgeben, dass die Geschichte mit der Schießerei falscher Alarm gewesen war. Er dachte kurz darüber nach, Verstärkung anzufordern - in solchen Fällen sahen die Dienstvorschriften den Einsatz von zwei Polizisten vor -, entschied sich aber dagegen. Es würde Ewigkeiten dauern, bis jemand kam. Er konnte das Gesicht der Frau im Seitenspiegel sehen. Sie wirkte ein bisschen nervös, doch das war nichts Ungewöhnliches. Vielleicht hatte sie noch nie mit einem Polizisten zu tun gehabt. Er lächelte. Einige Leute
glaubten, die Verhaftung stehe unmittelbar bevor, wenn sich ihnen ein Gesetzeshüter näherte. Vielleicht rechnete diese Frau damit, grundlos hinter Gittern zu landen.
    An dem Wagen angekommen, klopfte er an das Seitenfenster. Der Motor war abgestellt, doch da die Scheibe nach unten glitt, musste der Schlüssel im Zündschloss stecken.
    Die Frau hinter dem Steuer lächelte ihn an. »Hallo, Officer. Womit kann ich dienen?«
    Sofort fiel Lowe der Akzent auf. Sie war eine gut aussehende Frau, vermutlich Mitte zwanzig, mit schulterlangem schwarzem Haar, grünen Augen und einer süßen kleinen Nase. Er fuhr sich unbewusst mit der Hand über sein lichter werdendes blondes Haar und setzte ein breites Grinsen auf, das schlechte Zähne erkennen ließ.
    »Guten Abend, Ma’am. Oder Morgen, wie ich wohl besser sagen sollte.«
    Sie blickte auf die Uhr und lachte, aber es klang gezwungen. »Ja, da haben Sie wohl recht.«
    »Darf ich fragen, warum Sie hier stehen?«
    »Der Motor hat den Geist aufgegeben.« Ihre Stimme klang genervt. »Und wie es der Zufall will, ist meine Mitgliedschaft im Automobilclub abgelaufen.« Sie zuckte die Achseln und lachte erneut. »An manchen Tagen ist einfach der Wurm drin.«
    »Woher kommen Sie?«
    »Aus Richmond«, antwortete sie ohne jedes Zögern. »Ich will meine Mutter besuchen. Zumindest wollte ich es.«
    »Haben Sie einen Abschleppdienst angerufen?«
    »Ja, Mike’s Towing. Den Namen habe ich von der Auskunft. Sie müssten gleich hier sein.«
    Lowe nickte höflich. »Und wo wohnt Ihre Mutter, wenn ich fragen darf?«

    »… Baltimore. Etwas außerhalb von Baltimore, meine ich.«
    Ihr Zögern war ihm nicht entgangen. Gut möglich, dass sie die Wahrheit sagte, aber in seinen Ohren klang ihre Antwort seltsam. Motorschaden oder nicht, es war kaum möglich, so weit von der günstigsten Route

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