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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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abzukommen. Zum zweiten Mal blickte er auf ihre Hände; sie lagen immer noch in ihrem Schoß, fest aufeinandergedrückt. Gut. Sein Blick fiel auf den Beifahrersitz, auf dem ein Kapuzenpulli lag. Ob etwas darunter verborgen war, konnte er nicht erkennen, aber er glaubte, eine hektische Bewegung gesehen zu haben, als er eben seine Scheinwerfer aufgeblendet hatte. Seine Neugier, was sich unter dem Pullover befinden mochte, wurde durch die losen Papiere angestachelt, die auf dem Boden vor dem Sitz lagen. Plötzlich hatte er das Gefühl, dass etwas nicht stimmte.
    »Ihre Mutter wird sicher glücklich sein, Sie zu sehen«, sagte er. »Würden Sie mir bitte Ihren Führerschein und die Fahrzeugpapiere zeigen?«
    Sie antwortete nicht sofort, aber ihre Lippen bewegten sich stumm. »Ist das wirklich nötig? Ich meine, ich stehe hier doch nur und …«
    »Tut mir leid, es ist nötig. Jemand hat sich telefonisch über Ihr Fahrzeug beschwert, also muss ich gewissenhaft sein.«
    »Ich habe den Führerschein nicht dabei. Tatsächlich habe ich nichts dabei, wodurch ich mich ausweisen könnte.«
    »Was ist mit den Fahrzeugpapieren?«
    »Ich …« Sie tat so, als könnten sie im Handschuhfach sein. »Ebenfalls Fehlanzeige. Hören Sie, Officer, ich …«
    »Wem gehört dieser Wagen?«
    »Meinem Freund.«
    »Ich muss Sie bitten, aus dem Auto auszusteigen. Den Schlüssel können Sie mitnehmen.«

    »Officer, ich denke wirklich nicht …«
    »Steigen Sie bitte aus. Sofort.«
    Diesmal hatte er seine Stimme deutlich strenger klingen lassen, und sie gehorchte umgehend. Er trat zurück, um sie aussteigen zu lassen.
    »Gehen Sie zur Vorderseite und stützen Sie die Hände auf die Motorhaube. Haben Sie etwas dabei, wovon ich wissen sollte? Eine Waffe, Nadeln oder sonst etwas in der Art?«
    »Natürlich nicht.« Ihre Stimme klang entrüstet, aber sie stützte sich auf die Motorhaube und spreizte die Beine. Lowe nahm sich einen ausgedehnten Augenblick Zeit, um den Anblick zu bewundern. »Sind Sie dazu überhaupt berechtigt?«, fragte sie. »Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.«
    Er ignorierte die Frage und filzte sie langsam, wobei er sie nur mit den Handrücken abtastete, wie es die Vorschriften verlangten - wenn auch mit einigem Bedauern. Er musste wissen, ob sie etwas unter ihren dunklen, weit geschnittenen Kleidungsstücken verbarg. Überhaupt, diese Klamotten … nicht an sich verdächtig, aber von Kopf bis Fuß in Schwarz …
    Sie schien nicht bewaffnet zu sein, und er trat befriedigt zurück. »Ich würde gerne das Auto durchsuchen, Ma’am. Haben Sie etwas dagegen?«
    »Ob ich …? Ja, ich habe etwas dagegen.« Offenbar versprach sie sich etwas davon, ihre Entrüstung demonstrativ zur Schau zu tragen. »Das ist völlig unangebracht.«
    Er nickte bedächtig und fragte sich, wie weit er gehen sollte. Tatsächlich klang die Geschichte der Frau völlig plausibel; sie hatte einen Motorschaden, wartete auf den Abschleppdienst und konnte prompt den Namen eines solchen nennen. Mit dem Kennzeichen war alles in Ordnung. Trotzdem konnte er nichts gegen sein ungutes Gefühl tun, das ihm sagte, dass hier
etwas faul war. Das Funkgerät knisterte. Er lauschte, ob etwas Interessantes durchgegeben wurde, aber es war belanglos.
    Er packte den rechten Arm der Frau unter dem Ellbogen und schob sie auf den Streifenwagen zu. Ihr Körper versteifte sich, aber sie leistete keine Gegenwehr. »Wir werden uns ein paar Minuten in mein Auto setzen und die Sache in Ruhe klären.«
    Ihre Stimme wurde lauter. »Was denn? Das ist doch lächerlich. Ich habe nichts Unrechtes getan!«
    »Dann macht es Ihnen bestimmt nichts aus, ein paar Fragen zu beantworten.«
    Als er gerade die hintere Seitentür öffnen wollte, blickte sie ihm in die Augen, und als sie sprach, klang ihre Stimme wieder vernünftiger. »Muss ich wirklich auf der Rückbank sitzen?«, fragte sie mit einem flehenden Blick. »Ich bin schließlich nicht verhaftet, oder?«
    Er schaute sie an. Es stimmte, sie hatte eigentlich nichts verbrochen, und er konnte nicht scharf darauf sein, dass sie sich später wegen seines Verhaltens bei der Polizeibehörde beschwerte. Außerdem war es ihm sowieso lieber, wenn sie neben ihm saß. Dann bot sich während der nächsten halben Stunde wenigstens ein erfreulicher Anblick.
    »In Ordnung.« Er öffnete die vordere Tür, und sie setzte sich zögernd auf den Beifahrersitz. »Warten Sie hier«, befahl er. »Ich bin in einer Minute zurück.«
     
    Als Lowe die Tür

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