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Der Attentaeter von Brooklyn

Der Attentaeter von Brooklyn

Titel: Der Attentaeter von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beynon Rees
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Fingerspitze die Kondensflüssigkeit an seiner Champagnerflöte. »Ihn abgeschlachtet? Es hat mir keinen Spaß gemacht. Es hat mich –» Er schloss die Augen.
    Omar Jussuf fuhr fort: »Warum hast du dich in Coney Island mir gegenüber zu erkennen gegeben?«
    Eine Kellnerin kam mit Hüftschwung zwischen den Tischen heran und brachte die Krebsküchlein. Omar Jussuf sah zu, wie Nisar sich sammelte, einen Bissen aß und sich den Mund mit der Serviette abwischte. Er kaute noch, als er antwortete: »Ich habe Ranias Vater ermordet.«
    Das Mädchen senkte den Kopf und schob mit der Gabel ein Krebsküchlein auf dem Teller hin und her.
    Omar Jussuf stieß einen leisen, schockierten Seufzer aus. »Wegen des Drogenhandels?«, sagte er.
    »Die Drogenerlöse sollten das Attentat finanzieren. So ein Einsatz kostet viel Geld, sei es für die Ausrüstung oder um Leute zu bestechen, um Zugang zu gesicherten Bereichen zu bekommen. Nachdem ich Raschid losgeworden war, musste ich noch den Sack zumachen.«
    »Trotzdem verstehe ich immer noch nicht, warum du von den Toten auferstanden bist.«
    »Ich hatte Angst, die Polizei würde Rania verdächtigen, ihren Vater umgebracht zu haben. Er hat sie oft geschlagen. Ich dachte, sie würden sie des Mordes an ihm bezichtigen, weil sie sich nicht weiter von ihm verprügeln lassen wollte.«
    Rania verbarg ihr Gesicht in den Händen.
    »Ich wollte mich nicht der Polizei stellen, aber ich dachte, wenn ich Ihnen den Mord an Marwan gestehen würde, würden Sie es den Bullen sagen, und dann würde man Rania in Ruhe lassen«, sagte Nisar.
    »Glauben Sie ihm nicht, Ustas «, sagte Rania. »Ich weiß nicht, warum er Ihnen das erzählt, aber es stimmt nicht.«
    Du willst nur nicht, dass es stimmt, dachte Omar Jussuf. So langsam glaube ich daran, dass dieser Junge zu jeder Schreckenstat fähig wäre .
    Nisars Lippen verzogen sich zu einem krampfhaften Grinsen. »Es ist aber trotzdem wahr. In Coney Island wollte ich Ihnen das alles sagen.«
    »Das war der Schwachpunkt in deinem Plan – dass die Polizei Rania verdächtigen könnte. Warum hast du nicht daran gedacht, bevor du ihren Vater umgebracht hast?«
    »Ich habe einen Fehler gemacht. Wie gesagt, ich habe nur so getan, als sei ich der Mahdi. In Wirklichkeit bin ich gar nicht göttlich.«
    »Jetzt sitzt dir der Islamische Dschihad wieder im Nacken.«
    »Es ging um mich oder Rania. Ich musste mich für sie opfern.« Nisar pulte an einem Stück Krebsfleisch zwischen seinen Zähnen herum. »Ich wollte nur mit Ihnen reden, Ustas . Ich habe nicht damit gerechnet, dass geschossen würde. Ich weiß wirklich nicht, wer auf uns geschossen hat.«
    »Vielleicht war es ja der echte Mahdi?« Omar Jussuf lächelte verächtlich.
    Nisar zog das Krebsfleisch heraus und stopfte es in seine Serviette.
    »Der Prophet Mohammed kam, um Gnade zu bringen«, sagte Omar Jussuf, »aber der Mahdi bringt die Vergeltung mit sich.«
    »Meinen Sie, dass die Schießerei in Coney Island die Rache für den Mord an Raschid sein sollte?« Nisars Augen blickten verstört und wurden schmal. »Vergessen Sie doch das Mahdizeug. Das war nur ein Scherz von mir.«
    »Auf wen wollte Raschid das Attentat verüben?«
    »Auf unseren Präsidenten.« Nisar betonte den Titel so übertrieben bombastisch wie den Namen eines Lottogewinners. »Raschid wollte ihn in dieser Woche ermorden, wenn er auf Ihrer UN-Konferenz spricht. Der Islamische Dschihad will ihn beseitigen, weil er damals in Palästina unsere Jungs verhaften ließ. Die SWAT-Einheiten der Geheimpolizei, die die Verhaftungen vornahmen, wurden von der CIA ausgebildet. Ihn auf amerikanischem Boden zu ermorden, sollte ein Signal an Washington sein, sich aus den palästinensischen Angelegenheiten herauszuhalten.«
    Omar Jussuf nippte am Glas und verzog das Gesicht, als das eiskalte Wasser auf sein Zahnfleisch traf.
    »Ich wusste, dass ich die komplette Polizeimacht und die Bundespolizei am Hals haben würde, wenn Raschid den Anschlag ausgeführt hätte«, sagte Nisar. »Ich wäre dann entweder lebenslänglich im Knast gelandet oder ewig auf der Flucht gewesen. Mit Rania hätte ich dann nie zusammen sein können.«
    »Das möge Allah verhindern«, sagte Rania.
    Nisars gute Laune löste sich in trübste Verzweiflung auf. Er leerte sein Glas, setzte es rasch wieder ab und stieß dabei mit dem Glasfuß gegen seinen Teller. »Nichts ist mir wichtiger als sie. Nichts.«
    Rania ergriff Nisars Hand und küsste sie. Seine langen Finger zitterten dabei vor

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