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Der Attentaeter von Brooklyn

Der Attentaeter von Brooklyn

Titel: Der Attentaeter von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beynon Rees
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heiraten, könnte hier auf Erden in Amerika das Glück erfahren, und dann würde sie nach unserem Tod mit mir ins Paradies eingehen.«
    »Warum hast du das nicht einfach getan?« Chamis Sejdans Stimme klang leise und misstrauisch.
    »Wegen des Islamischen Dschihad. Sie haben mich in den Drogenhandel mit Ranias Vater gezwungen. Das machte mich als Schwiegersohn für Marwan inakzeptabel.«
    »Aber es war doch sein Drogenring.«
    »Er hat wegen Drogendelikten im Knast gesessen, während seine Frau an Krebs starb. Er wollte auf keinen Fall, dass Rania den gleichen Verlust erleiden müsste.«
    »Dann hast du also Ranias Vater getötet, weil er gegen eure Heirat war?«, sagte Chamis Sejdan. »Wie dachte Rania darüber?«
    Der junge Mann zögerte. Er grinste matt und wandte die Augen ab.
    Chamis Sejdan klopfte mit dem Verschluss der Whiskyflasche auf seine Prothese. »Wie sieht Plan B aus? Was tut man in so einem Fall, wenn die Vorbereitungen für einen Mord schiefgelaufen sind?«
    »Wir warten auf Anweisungen.«
    »Wie bekommt ihr sie?«
    Nisar drohte Chamis Sejdan mit dem Finger. »Brigadier, Sie sind ja ein ganz Schlauer.«
    »Nicht ausweichen.«
    »Die Führung setzt eine Anzeige in eine Lokalzeitung.«
    »Habt ihr noch nie was von E-Mail gehört?«
    Nisar lächelte verächtlich. »Ich habe gehört, dass man sie ausspäen kann. So ist es einfacher. Man kann es nicht mit uns in Verbindung bringen. Die Polizei kann darin keine Bedeutung sehen.«
    »Welche Zeitung?« fragte Omar Jussuf.
    »Die Metro Muslim . Erscheint wöchentlich.«
    »An welchem Tag erscheint sie?«
    »Sie müsste gestern Abend ausgeliefert worden sein, etwa zur gleichen Zeit, als Sie mir mein Rendezvous versaut haben. Die Führung hatte seit Raschids Tod Zeit genug, eine Botschaft zu platzieren. Ich gehe also davon aus, dass in der neusten Ausgabe der Zeitung neue Anweisungen stehen.«
    Chamis Sejdan wandte sich an Omar Jussuf. »Wo kriegen wir ein Exemplar her?«
    »Jetzt, mitten in der Nacht«, sagte Nisar, »werden Sie keins auftreiben können.«
    »Uns bleibt bis zur Rede des Präsidenten nur noch ein Tag Zeit, um alles zu klären«, sagte Chamis Sejdan. »Wir können nicht einfach warten, bis die Läden öffnen.«
    »Jetzt hast du es also eilig?« Omar Jussuf erinnerte sich an die Zeitungsstapel neben Hamsas Schreibtisch im Bezirksbüro und griff zum Telefon. »Lass mich Sergeant Abajat anrufen. Ich habe seine Handynummer.«
    Nisar drückte den Hörer auf die Gabel zurück. »Noch nicht, Ustas . Ich will erst wissen, ob der ehrwürdige Pascha mich vor der amerikanischen Polizei schützen wird.«
    Chamis Sejdan sah Nisar düster an. Er griff zum Whisky. »Ich sorge dafür, dass du geschützt wirst«, sagte er. »Darauf lass uns trinken.«
    Nisar nahm die Hand vom Hörer, und Omar Jussuf wählte.
    »Seien Sie gegrüßt, o Hamsa«, sagte er, als Abajat das Telefon abnahm. »Allah sei Dank ist alles gut, ja. Ich muss Sie bitten, sofort in mein Hotelzimmer zu kommen. Hier ist jemand, den Sie sehen wollen … Nisar ist es. Bitte bringen Sie auch die neueste Ausgabe der Metro Muslim mit. Die Ausgabe, die gestern Abend erschienen ist. Haben Sie die?« Er legte die Hand auf den Hörer und wandte sich an Chamis Sejdan. »Er hat eine im Büro. Dann kommen Sie damit schnell her, Hamsa. Es ist dringend.« Er legte auf.
    Als er sich noch einen Drink genehmigte, wurden Chamis Sejdans Augen feucht, glänzend und wild vor jener Erregung, die die Gefahr erzeugt. Die feinen geplatzten Äderchen auf seinen Wangen röteten sich.
    »Wir sind auf halbem Weg, die Sache aufzuhalten«, sagte der Polizeichef und schenkte auch Nisar noch einen Drink ein. »Im letzten Moment einen Plan zu ändern ist schwierig, selbst wenn einem die Polizei nicht im Nacken sitzt. Und es ist keine einfache Aufgabe, einen Anschlag in New York durchzuführen.«
    »Tatsächlich?«, murmelte Nisar überm Rand seines Glases. Seine Augen blickten ruhig, durchdringend und forschend. »Für euch PLO-Leute war New York doch bestimmt kein großes Problem.«
    »In Europa hatten wir eine gewisse Bewegungsfreiheit. Wir haben Deals mit den nationalen Geheimdiensten ausgehandelt.« Chamis Sejdan leerte sein Glas und grinste. »In Westdeutschland konnten wir ungestört operieren, solange wir keine deutschen Ziele angegriffen haben. Aber die Amerikaner waren den Israelis immer zu nahe, um uns solche Schlupflöcher zu bieten. Ich kann euch sagen, der einzige Einsatz, den ich in New York durchgezogen habe – er

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