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Der Attentaeter von Brooklyn

Der Attentaeter von Brooklyn

Titel: Der Attentaeter von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beynon Rees
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Rania Schritt zu halten, und erreichte die Treppe zum Restaurant im Zwischengeschoss, als Rania bereits oben ankam.
    Als er bis zum Empfangspult gestiegen war, atmete er schwer. Das Restaurant öffnete sich auf die kunstvolle Hallendecke und die bewegten orangefarbenen Lichtbündel, die durch die hohen Fenster fielen. Omar Jussuf dachte an das Foto auf Ranias Computer und ihre traurige Geschichte mit dem Geburtstagslied, als er sah, wie das Mädchen ihren Tisch erreichte. Ein Mann erhob sich, vollführte lachend einige Dabka- Tanzschritte, umarmte sie und strich ihr mit der Hand durchs Haar.
    Es war eine lange Umarmung, während die Kellnerin mit frostigem Lächeln darauf wartete, die Speisekarten ablegen zu können, und die Umarmung dauerte immer noch an, als Omar Jussuf einen dritten Stuhl an den Tisch zog und sich darauf fallen ließ.
    »Fröhlichen Valentinstag.« Omar Jussuf zeigte mit dem Finger auf die Kellnerin und sagte: »Nisar, willst du gar nicht wissen, was die Tagesgerichte sind?«
    Sie lösten sich voneinander. Nisar ging zu Omar Jussuf und küsste ihm fünfmal die Wange. Er war so gut gelaunt wie ein Emir, der sieht, wie sein Falke in der Wüste die Beute vom Himmel holt. » Ustas , ich nehme die Krebsküchlein. Die nehmen wir doch alle. Ich kenne die Speisekarte sehr gut. Immer, wenn Rania und ich in Manhattan sind, essen wir hier. Wir blicken dann gern auf die Eingänge zu den Bahnsteigen hinunter und stellen uns vor, dass wir eine Reise machen.«
    »Wohin?«
    »Ganz egal. Poughkeepsie, New Canaan, Wassaic.« Nisar las die Ortsnamen von der Tafel mit den Abfahrtzeiten in der Halle ab. »Für meine ausländischen Ohren klingen sie alle ein bisschen exotisch, obwohl es eigentlich nur langweilige Pendlervororte sind. Ein Ort, den man da auf der Tafel nicht findet, ist Bay Ridge, Brooklyn. Da fahre ich nie wieder hin.« Er schenkte Omar Jussuf ein Glas Eiswasser ein. »Trinken Sie, Ustas . Sie sehen so aus, als seien Sie ins Schwitzen gekommen, als Sie mit meiner liebsten Rania Schritt halten wollten.«
    »Willkommen, Ustas «, sagte das Mädchen. Sie schien Nisars Vergnügen darüber, dass Omar Jussuf sich zu ihrem romantischen Essen dazugesellt hatte, nicht zu teilen.
    »Sie hat ein ordentliches Tempo vorgelegt.« Omar Jussuf nippte an seinem Glas. »Sie hatte es offenbar eilig, dich zu treffen, und von unserem letzten Rendezvous in Coney Island tut mir immer noch der Knöchel weh.«
    Nisar entblößte die Lücke zwischen seinen Schneidezähnen.
    »Wer hat im Playland auf uns geschossen?«, fragte Omar Jussuf.
    Nisar führte Ranias Hand an seine ausgeprägten Wangenknochen und kicherte. »Nachts ist Coney Island ein gefährlicher Ort, Ustas . Aber ich habe Sie ja zu Ihrer Selbstverteidigung mit einem Omanidolch ausgerüstet. Wenn Ihnen jemand Ärger gemacht hätte, hätten Sie ihn aufschlitzen können.« Wie ein Schwertkämpfer, der einen Hieb austeilt, machte er zwei schnelle Bewegungen mit dem Handgelenk. »Sie hatten keinen Grund, sich zu fürchten.«
    »Du auch nicht. Du bist ja unsterblich. Du bist schließlich der Mahdi.«
    »Fanden Sie das gut? Der Mann mit dem Schleier? Der Dolch, der ›in deiner weichen Brust‹ hätte stecken können? Ich wusste, dass Sie das schätzen würden. Aber keine Bange – ich bin nicht wahnsinnig genug, um mich wirklich für den Mahdi zu halten, auch wenn ich so aussehe.«
    Rania streckte die Hand aus, lächelte verspielt und berührte mit der Fingerspitze die Schneidezähne des Jungen. »Du siehst genauso aus, wie es in den Prophezeiungen geschrieben steht.«
    Er biss ihr auf den Finger und knurrte, aber als er losließ, schluckte er heftig, als hätte ihre Hand bitter geschmeckt. Zwischen den beiden ist etwas, von dem sie so tun, als sei es nicht da, um ihr Feiertagsessen nicht zu stören, dachte Omar Jussuf. Ist es ein Mord?
    Omar Jussuf legte die Handflächen flach auf den Glastisch und besah die Leberflecken, die runzligen Knöchel und die langen, schwarzen Härchen auf seinen Fingern. Er hatte diese vier Jungen geliebt, seine Assassinen. Seine Unschuld war schon seit langer Zeit getrübt, aber nun fühlte er, wie ihre letzten Reste durch die Worte, die er aussprechen musste, vernichtet wurden. »Du hast Raschid ermordet.«
    »Ich musste es tun.« Nisar schwieg, während die Kellnerin eine halbe Champagnerflasche entkorkte und zwei Flötengläser füllte. Omar Jussuf legte die Hand über sein eigenes Glas und schüttelte den Kopf.
    »Auf dich, mein Leben,

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