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Der Aufstand

Der Aufstand

Titel: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean McCabe
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gemeint.»
    Sie spuckte ihm ins Gesicht.
    «Danke, das macht es mir leichter.» Er holte aus.
    Alex schloss die Augen und bereitete sich auf den Hieb vor. Sie dachte an William. Und an Joel Solomon. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht hatte sie das, was jetzt mit ihr geschehen würde, tatsächlich verdient.
    Doch der Hieb blieb aus. Stattdessen drang eine schroffe Frauenstimme durch die Lobby.
    «Nein!»
    Und Alex öffnete die Augen wieder.
    Es war Lillith. Halogenspots in der Decke spiegelten sich im roten Leder ihres hautengen Jumpsuits, als sie durchs Foyer stolzierte und die Vampire von der Kampfeinheit vor ihr zur Seite traten.
    «Agent Bishop», lachte sie. «Hab ich Ihnen nicht gesagt, dass wir uns wiedersehen würden?» Hinter ihr ragte die massige Gestalt des kräftigen schwarzen Vampirs auf, den Alex zuletzt im Kampf am London Eye gesehen hatte. Er hatte seinen Kampfanzug gegen ein schwarzes Hemd und einen orangeroten, seidig glänzenden Anzug eingetauscht. Seine Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen. Er grinste breit.
    Der Henker trat enttäuscht zurück und ließ sein Schwert sinken. Lillith zog unter stählernem Gerassel ihre eigene Klinge aus der Scheide, trat an Alex heran und ließ den Stahl genüsslich mehrmals durch die Luft zischen.
    Alex schaute nach unten und weigerte sich, mit ihr Blickkontakt aufzunehmen. Dann spürte sie den kalten Stahl der Schwertspitze in ihrem Gesicht.
    «Schauen Sie mich an, Agent Bishop.»
    Die Spitze der Klinge glitt über Alex’ Wange hinab und strich ihr über die Lippen, bevor Lillith sie fest unter ihr Kinn drückte und sie damit zwang, den Kopf zu heben.
    «Ich sagte,
schau mich an
, Schlampe.»
    Alex warf ihr einen finsteren Blick zu. Lillith lächelte. «Ich frage mich, wie dein Kopf sich wohl auf einem Silbertablett machen würde. So hätten wir ihn vielleicht deinen Chefs im Verband liefern können. Das heißt, wenn du noch welche hättest. Schade – Zachary und ich hätten dir liebend gern deinen hübschen kleinen Hals aufgeschlitzt.»
    Zachary bestätigte dies mit einem leisen Lachen.
    «Dann sollten Sie Ihre Chance nutzen», erwiderte Alex. «Wer weiß, ob Sie noch einmal eine bekommen.»
    «Mein Bruder freut sich schon darauf, dich kennenzulernen», entgegnete Lillith. «Er hat eigene Pläne für dich.» Sie riss ihr Schwert von Alex’ Kinn weg und schob es wieder in die Scheide. Dann wandte sie sich an die Vampire der Kampftruppe und sagte: «Also gut, packt sie zusammen mit den anderen ein.»
    Der Anführer der Kampfeinheit zeigte auf Harry Rumble. «Und was ist mit dem da?»
    Lillith betrachtete Rumble mit verächtlichem Blick. «Wer ist das denn?»
    «Nur der VIA -Chef von London.»
    «Tatsächlich? Wie interessant. Und den wolltet ihr köpfen?» Sie schlenderte lässig mit schwingenden Hüften zu Rumble hinüber. Er zuckte zurück, als sie ihm mit den Fingern über die Wange strich. «Ist doch ein netter kleiner Bonus. Gabriel wird entzückt sein. Also gut, nehmt den auch mit.»
    Alex und Rumble wurden in den Stand gezogen und zu den Mitgliedern des Herrscherrats geschleppt. Die schwarz gekleideten Vampire stießen sie auf den Ausgang zu und führten sie zum Helikopter. Das Jaulen seiner Turbinen steigerte sich zu einem Dröhnen, als der Pilot sich zum Abheben fertig machte.
    «Was auch immer man euch dafür zahlt, ich gebe euch das Dreifache», flehte Olympia Angelopolis Lillith an, während sie in die hintere Ladeluke des Hubschraubers verfrachtet wurde.
    «Ich weiß, dass Sie und Ihresgleichen in den letzten paar Jahren eine Menge Geld beiseitegeschafft haben», erwiderte Lillith. «Aber an Geld sind wir nicht interessiert.»
    «Wenn du möchtest, könnte ich ihr die Zunge rausreißen», bot Zachary an.
    Lillith schüttelte den Kopf. «Sie wird sie noch brauchen – für die kleine Show, die wir mit ihr veranstalten.»
    Alex und Rumble tauschten fragende Blicke. Keiner von beiden sagte ein Wort, während die schwarz gekleideten Vampire die übrigen Gefangenen an Bord hievten. Lillith winkte ihnen noch spöttisch zu, als sich die Luke schloss.
    «Bon voyage, ihr Schleimscheißer. Bald werdet ihr euch wünschen, ihr wärt nie in Vampire verwandelt worden.»
    Die Luke fiel zu, im Frachtraum wurde es finster, und wenige Augenblicke später erhob sich der riesige Hubschrauber in den Nachthimmel.

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    Kapitel 73
    S tunden vergingen, bevor sich im dunklen, vibrierenden Frachtraum Stimmen erhoben.
    «Wo bringen die uns

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