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Der Aufstand

Der Aufstand

Titel: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean McCabe
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hervor. Gemeinsam sprinteten sie auf den Seiteneingang zu. Der Helikopter drehte sich wie ein Raubtier in ihre Richtung. Die Wände zerbarsten zu Gipsstaub und Holzsplittern, als sie durch die Tür in den Korridor sprangen. «Laufen Sie schon!», schrie sie ihm ins Ohr, während sie ihn weiter am Handgelenk hielt. Sie manövrierte ihn auf die Stelle zu, wo sie Garrett erledigt hatte.
    Rumble stieß einen Schrei aus, als er den Leichnam sah. «Xavier?»
    «Er hat uns an Stone verkauft, Harry. Was dachten Sie denn, wer das war? Aber jetzt weiter. Es muss doch eine Möglichkeit geben, hier rauszukommen.» Sie überprüfte ihre Pistole. Nur noch ein Schuss. Herausforderungen hatten sie immer schon gereizt.
    Sie rannten auf gut Glück durch das Hotel bis zu einer Tür, hinter der eine leere Küche lag. Alex zog Harry zwischen den Reihen von Arbeitsplatten aus Edelstahl hindurch zu einem Ausgang am hinteren Ende. Danach folgte ein weiterer schmaler Korridor und schließlich ein weiterer Notausgang, dessen Tür sich von ihren Angeln löste, als sie sie auftrat. Das luxuriöse Foyer des Grand Châteauneuf lag wenige Meter vor ihnen. Sie sah bereits den dunklen Himmel durch die Eingangstüren und den auf die Bäume gerichteten Lichtkegel des Hubschraubers.
    Alex trat die letzte Tür auf.
    «Wir schaffen es!», keuchte Rumble.
    «Wohl kaum», sagte eine Stimme.
    Alex drehte sich um und wollte schießen, als sie plötzlich ein Schlag wie aus dem Nichts traf und ihr die Beretta aus der Hand fiel. Als sie aufblickte, schwärmte eine Gruppe von Vampiren in schwarzen Kampfanzügen im Foyer aus und umzingelte sie. Alle waren mit glänzenden Klingen bewaffnet. Sie packten Harry Rumble und zwangen ihn auf die Knie.
    «War wohl nichts», meinte der kräftig gebaute männliche Vampir, der Alex die Waffe aus der Hand geschlagen hatte. Lässig hob er die Pistole auf, warf die letzte Kugel aus und schleuderte die Waffe angewidert weg. «Wir brauchen diese Dinger nicht mehr. Jetzt wird wieder alles wie in der guten alten Zeit.»
    Das Donnern der Rotorblätter über dem Gebäude entfernte sich. Der Kampfhubschrauber hatte ganze Arbeit geleistet. Durch die Glastüren des Foyers sah Alex einen langgestreckten Chinook-Transporthubschrauber auf dem Rasen, der offenbar die Bodentruppen gebracht hatte.
    Langsam rappelte sie sich auf. Jeder Widerstand wäre zwecklos gewesen. Mindestens zwölf, wenn nicht fünfzehn Vampire hatten sie und Rumble eingekreist. Hinter ihnen standen die sieben mit Handschellen aneinandergeketteten Vorstandsmitglieder. Von allen Seiten wurden ihnen Klingen an die Kehlen gehalten. Olympia Angelopolis wimmerte vor Angst. Nicht alle Gefangenen gehörten zur obersten Führungsriege des Verbands. Vier weitere Vampire wurden ins Foyer gezerrt und zu Boden geworfen. Grobe Hände durchsuchten sie. Alex musste zusehen, wie man ihr ihre letzten Solazal-Tabletten abnahm und in einen wiederverschließbaren Plastikbeutel warf.
    «Erledigen wir sie gleich hier?», fragte einer aus der Kampftruppe seinen Anführer und zeigte dabei auf Alex, Rumble und die anderen vier Gefangenen.
    «Warum nicht», meinte der Anführer beiläufig.
    Die Mitglieder des Herrscherrats wurden in eine Ecke gestoßen, die übrigen Gefangenen nacheinander auf die Knie gezwungen. Schwarz gekleidete Vampire hielten ihre Arme fest, während der Größte der Truppe sein Schwert nahm, ausholte, es seitlich durch die Luft zischen ließ und den Hals des Opfers durchschlug. Alle vier anderen Gefangenen wurden trotz verzweifelter Gegenwehr vor den Augen von Alex und Rumble einer nach dem anderen enthauptet, bevor man ihre kopflosen Leichen übereinanderwarf und ihre Köpfe wie Fußbälle in eine Ecke kickte.
    «Dreckskerle», murmelte Rumble.
    «Ihr Verbandsärsche habt das schon lange verdient», erwiderte der Anführer.
    Der Henker kam grinsend auf sie zu, während sein tropfendes Schwert auf dem Teppichboden des Foyers eine blutige Spur hinterließ, und zeigte mit einem schwarz behandschuhten Finger auf Alex.
    «Ene.»
    Dann auf Rumble. «Mene.»
    Wieder auf Alex. «Muh.»
    Und erneut auf Rumble. «Und.»
    «Scheiße, so kommen wir gar nicht mehr hier weg», unterbrach ihn der Anführer. «Hör auf mit dem Quatsch und erledige die Schlampe zuerst.»
    «Okay, okay.» Kräftige Hände packten Alex an den Armen und hielten sie so eisern fest, dass sie sich nicht wehren konnte. Der Henker hob langsam seine Klinge. «Tut mir leid, Süße, ist nicht persönlich

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