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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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es seinem andächtigen Publikum vorsang:
    Nun fliegst du hinfort, hinfort
 
Über Wald und Wüste, Berg und Tal
 
Zu fernen Ländern hinterm Horizont.
 
Nun fliegst du hinfort, hinfort,
 
Kehrst nimmermehr zurück.
     
    So fern, so fern
 
Und doch so nah,
 
So fern, so fern
 
Und doch so nah.
    Er erinnerte sich an zahllose Lieder, von denen viele traurig und andere komisch waren - die meisten waren beides. Er lauschte Aryas Gedicht und fand es wunderschön, ebenso das von Islanzadi, das sehr lang war, aber genauso ergreifend. Als die beiden ihre Werke vortrugen, kamen alle Elfen zusammen und spitzten aufmerksam die Ohren...
     
    Er erinnerte sich an die vielen Wunder, die die Elfen eigens für das Fest erschaffen hatten. Die meisten hätte er vorher für unmöglich gehalten, selbst unter Zuhilfenahme von Magie. Puzzles und Spielzeug, Kunstobjekte und Waffen und Dinge, deren Zweck sich ihm nicht offenbarte. Ein Elf hatte eine Glaskugel verzaubert, sodass in ihr alle paar Sekunden eine neue Blume erblühte. Ein anderer Elf war jahrzehntelang durch Du Weldenvarden gewandert und hatte sich alle Geräusche der Natur eingeprägt, die er nun von hundert weißen Lilien nachsingen ließ.
    Rhunön präsentierte einen unzerbrechlichen Schild, zwei aus Stahlfäden gesponnene Handschuhe, mit denen man selbst mit geschmolzenem Blei gefahrlos hantieren konnte, und die kunstvolle Skulptur eines fliegenden Zaunkönigs, der so detailgetreu gearbeitet war, dass es schien, als wäre der Vogel lebendig.
    Oriks Geschenk war eine handtellergroße Pyramide, die aus achtundfünfzig ineinander verschachtelten Einzelteilen bestand.
    Die Elfen waren so fasziniert von dem Spielzeug, dass sie es immer wieder auseinander nahmen und von neuem zusammensetzten. »Meister Langbart«, nannten sie ihn und sagten: »Geschickte Finger lassen auf einen klugen Geist schließen.«
     
    Er erinnerte sich daran, dass Oromis ihn irgendwann zur Seite nahm und von der Musik fortführte und er den Elf fragte: »Was ist denn los?«
    »Du musst einen klaren Geist bekommen.« Oromis führte ihn zu einem umgestürzten Baumstamm. »Setz dich hier ein paar Minuten hin. Du wirst dich gleich besser fühlen.«
    »Aber ich fühle mich gut! Ich brauche keine Pause«, protestierte Eragon.
    »Das kannst du im Moment nicht beurteilen. Bleib hier, bis du alle Verwandlungszauber aufzählen kannst, die großen und die kleinen, dann darfst du wieder zurückkommen. Versprich es mir...«
     
    Er erinnerte sich daran, dass aus den Tiefen des Waldes sonderbare dunkle Geschöpfe hervorkamen, hauptsächlich Tiere, die von den jahrtausendealten Zaubern in Du Weldenvarden verändert worden waren und die sich nun von der magischen Feier angezogen fühlten wie ein Verdurstender von einem Brunnen. Die meisten zeigten sich lediglich als glühende Augenpaare am Rand der Lichtung. Eines der Tiere, das herauskam, war die Wölfin, die Eragon zuvor in Gestalt der weiß gewandeten Elfe gesehen hatte. Sie saß neben einem Holunderbusch, die dolchartigen Fänge zu einem amüsierten Grinsen gefletscht, und schaute aus gelben Augen zu ihnen herüber.
    Doch nicht jedes dieser Geschöpfe war ein Tier. Einige waren Elfen, die ihre ursprüngliche Gestalt aus praktischen Überlegungen heraus oder wegen eines Schönheitsideals verändert hatten. Ein Elf mit einem gestreiften Fell schlug einen Purzelbaum über Eragon und tollte ausgelassen durch die Gegend. Sein Kopf war schmal und lang und hatte Katzenohren, die Arme hingen ihm bis zu den Knien herab und die langgliedrigen Hände hatten innen raue Pfotenballen.
    Etwas später traten zwei identisch aussehende Elfen vor Saphira. Als sie mit fließender Anmut die Hände zum traditionellen Gruß an die Lippen führten, sah Eragon, dass durchsichtige Schwimmhäute ihre Finger miteinander verbanden. »Wir kommen von weit her«, flüsterten sie. Während sie sprachen, pulsierten an den Seiten ihrer schlanken Hälse drei längliche Kiemen, die an den Innenseiten fleischfarben schimmerten. Ihre Gesichter glänzten wie eingeölt, ihr pitschnass wirkendes Haar hing auf schmale Schultern herab.
    Er begegnete einem Elf in einem Panzer aus wie bei einem Drachen überlappenden Schuppen; auf seiner Schädeldecke saß ein knöchernes Horn und spitze Stacheln verliefen über seinen Rücken.
    Und er begegnete anderen Wesen, die man überhaupt nicht mehr als Elfen erkannte: Es gab einige, deren Konturen sich wellenförmig verzerrten und verschwammen, als befänden sie

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