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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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äre Roran des Lesens mächtig gewesen, hätten ihn die vielen Bücher in den Wandregalen sicherlich beeindruckt. So hingegen richtete er sein ganzes Augenmerk auf den groß gewachsenen, grauhaarigen Mann hinter dem ovalen Schreibtisch. Jeod - Roran ging davon aus, dass er es war - sah so müde aus, wie Roran sich fühlte. Sein faltengefurchtes, trauriges Gesicht war von Sorgen gezeichnet, und als er sich zu ihnen umwandte, sah man die lange Narbe, die sich quer über seinen Kopf bis zur linken Schläfe zog. Für Roran zeugte sie davon, dass der Mann zumindest früher einmal ein harter Bursche gewesen sein musste.
    »Setzt euch«, sagte Jeod. »Ich gebe nichts auf Förmlichkeiten in meinem Haus.« Er musterte sie aus neugierigen Augen, während sie auf den weichen Ledersesseln Platz nahmen. »Darf ich euch Gebäck und ein Glas Branntwein anbieten? Ich habe nicht viel Zeit, aber wie ich sehe, wart ihr lange unterwegs, und ich kann mich noch gut erinnern, wie ausgedörrt meine Kehle nach langen Reisen immer war.«
    Loring grinste. »Gute Idee. Ein Schluck Branntwein wäre nett. Ihr seid sehr großzügig, Herr.«
    »Aber mein Junge bekommt ein Glas Milch«, sagte Birgit.
    »Natürlich.« Jeod läutete nach dem Diener, bat ihn, das Gewünschte zu bringen, und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück. »Ich bin im Nachteil. Ihr scheint meinen Namen ja zu kennen, aber ich weiß nicht, wer ihr seid.«
    »Ich bin Hammerfaust, Euch zu Diensten«, sagte Roran.
    »Mardra, Euch zu Diensten«, sagte Birgit.
    »Kell, Euch zu Diensten«, sagte Nolfavrell.
    »Und ich bin Wally, Euch zu Diensten«, stellte Loring sich als Letzter vor.
    »Schön«, entgegnete Jeod. »Also, Rolf sagte, ihr wollt mit mir ins Geschäft kommen. Dazu müsst ihr allerdings wissen, dass ich mich nicht in der Position befinde, Waren kaufen oder verkaufen zu können, und ich habe auch kein Gold, das ich investieren könnte, und auch keine stolzen Schiffe, die Wolle, Lebensmittel und Gewürze über das wogende Meer transportieren. Was kann ich also für euch tun?«
    Roran stützte die Ellbogen auf die Knie, schob die Finger ineinander und starrte zwischen ihnen hindurch, während er seine Gedanken ordnete. 
Ein falsches Wort kann uns umbringen,
 ermahnte er sich. »Einfach ausgedrückt, Herr, repräsentieren wir eine Gruppe von Leuten, die aus verschiedenen Gründen eine große Menge an Vorräten für sehr wenig Geld kaufen müssen. Wir wissen, dass Euer Besitz übermorgen versteigert wird, damit Ihr Eure Schulden zurückzahlen könnt, und wir würden gerne jetzt schon auf die Dinge bieten, die wir benötigen. Wir hätten gerne bis zur Versteigerung gewartet, aber wir stehen unter Zeitdruck und können keine zwei Tage ausharren. Wenn wir einen Handel abschließen wollen, muss es heute oder spätestens morgen geschehen.«
    »Welche Art Vorräte benötigt ihr denn?«
    »Lebensmittel und alles andere, was man für eine lange Schiffsreise braucht.«
    In Jeods müdem Gesicht blitzte Interesse auf. »Denkt ihr dabei an ein bestimmtes Schiff? Ich kenne nämlich jedes, das in den letzten zwanzig Jahren diese Gewässer befahren hat.«
    »Wir haben uns noch nicht entschieden.«
    Jeod akzeptierte die Antwort, ohne weitere Fragen zu stellen. »Jetzt verstehe ich, warum ihr gerade zu mir gekommen seid, aber ich fürchte, ihr unterliegt einem Missverständnis.« Er breitete die Arme aus und deutete auf das Zimmer. »Alles, was ihr hier seht, gehört nicht mehr mir, sondern meinen Gläubigern. Mir ist untersagt, meinen Besitz zu veräußern, und falls ich es ohne Erlaubnis doch täte, würde man mich wahrscheinlich ins Gefängnis werfen, weil ich meine Gläubiger um das ihnen zustehende Geld betrogen hätte.«
    Jeod hielt inne, als Rolf mit einem großen Silbertablett ins Zimmer kam und das Gebäck und die Getränke servierte. Roran nahm seinen Kelch entgegen und nippte an dem weichen Branntwein. Er fragte sich, wann die Höflichkeit es ihnen erlaubte, sich zu entschuldigen und ihre Suche woanders fortzusetzen.
    Als Rolf das Zimmer verließ, stürzte Jeod sein Glas in einem Zug hinunter und sagte: »Ich kann zwar nichts für euch tun, aber ich kenne einige Leute in meinem Gewerbe, die euch vielleicht -
vielleicht
 - weiterhelfen könnten. Wenn ihr mir genauer erklärt, was ihr braucht, könnte ich euch sagen, an wen ihr euch wenden müsst.«
    Roran sah keine Gefahr darin, deshalb begann er aufzuzählen, was die Dorfbewohner unbedingt haben mussten, was sie gut gebrauchen

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