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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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warum das Imperium dich jagt. Aber im Gegenzug muss ich wissen, warum ihr nach Teirm gekommen seid... warum ihr 
wirklich
 hier seid.«
    »Und warum sollten wir dir vertrauen, Langhachse?«, wollte Loring wissen. »Du könntest für Galbatorix arbeiten.«
    »Ich war über zwanzig Jahre lang Broms Freund, bevor er Geschichtenerzähler in Carvahall wurde«, sagte Jeod, »und ich habe ihm und Eragon nach Kräften geholfen, als sie unter meinem Dach wohnten. Aber da keiner der beiden hier ist, um für mich zu bürgen, lege ich mein Leben in eure Hände. Macht damit, was ihr wollt. Ich könnte um Hilfe schreien, aber das tue ich nicht. Auch werde ich nicht kämpfen. Ich bitte euch bloß, mir eure Geschichte zu erzählen und euch meine anzuhören. Danach könnt ihr entscheiden, wie es weitergehen soll. Ihr seid in keiner unmittelbaren Gefahr, was hindert uns also daran, miteinander zu reden?«
    Birgit fing mit einer Kopfbewegung Rorans Blick ein. »Vielleicht versucht er bloß, seine Haut zu retten.«
    »Vielleicht«, sagte Roran, »aber wir müssen herausfinden, was er weiß.« Er nahm den Sessel, zog ihn durchs Zimmer, stellte ihn unter die Türklinke und setzte sich wieder darauf, sodass niemand hereinstürmen und sie überraschen konnte. Er zeigte mit dem Hammer auf Jeod. »Na schön. Du willst reden. Dann lass uns reden. Fang an!«
    »Es wäre besser, wenn du anfängst.«
    »Wenn ich das tue und uns hinterher deine Antworten nicht gefallen, müssen wir dich umbringen«, warnte Roran.
    Jeod verschränkte die Arme. »Dann soll es so sein.«
    Trotz seines schroffen Tonfalls war Roran von der Gelassenheit des Händlers beeindruckt. Jeod schien sich keine Sorgen um sich zu machen, auch wenn er ein bisschen grimmig dreinschaute. »Dann soll es so sein«, wiederholte Roran.
    Roran hatte die Ereignisse seit dem Auftauchen der Ra’zac in Carvahall oft genug in Gedanken durchlebt, aber sie noch nie einer anderen Person in allen Einzelheiten erzählt. Als er es nun tat, wurde ihm bewusst, wie viel ihm und den anderen Dorfbewohnern in kurzer Zeit widerfahren war und wie mühelos das Imperium ihr Leben im Palancar-Tal zerstört hatte. Es schmerzte Roran, die Geschichte vorzutragen, aber wenigstens bereitete es ihm ein gewisses Vergnügen, Jeods unverhohlenes Erstaunen zu sehen, als er erfuhr, wie die Dorfbewohner die Soldaten und Ra’zac aus ihrem Lager vertrieben hatten - dann die Belagerung Carvahalls, Sloans Verrat, Katrinas Entführung, wie Roran die Dorfbewohner zur Flucht bewogen hatte und die Entbehrungen während ihrer Schiffsreise nach Teirm.
    »Bei den verlorenen Königen!«, rief Jeod aus. »Das ist ja eine außergewöhnliche Geschichte. Außergewöhnlich! Sich vorzustellen, dass du Galbatorix’ Pläne durchkreuzt hast und sich ganz Carvahall vor den Toren einer der größten Städte des Imperiums verbirgt!« Er schüttelte bewundernd den Kopf.
    »Ja, das ist die gegenwärtige Lage«, brummte Loring, »und sie ist bestenfalls lebensgefährlich, deshalb erklärst du uns jetzt ganz genau, warum wir es riskieren sollten, dich am Leben zu lassen, Langhachse.«
    »Schön, dann hört -«
    Jeod verstummte, als hinter Rorans Sessel jemand an der Tür rüttelte, versuchte, sie aufzuschieben, und gegen das Eichenholz hämmerte. Dann zeterte eine Frauenstimme: »Jeod! Lass mich rein, Jeod! Du kannst dich nicht in deinem Käfig verstecken!«
    »Darf ich antworten?«, murmelte Jeod.
    Roran gab Nolfavrell ein Zeichen, woraufhin der Junge ihm den Dolch zuwarf. Er fing die Waffe, ging um den Schreibtisch herum und hielt Jeod die Klinge an die Kehle. »Die Frau soll verschwinden.«
    Mit gehobener Stimme sagte Jeod: »Ich habe jetzt keine Zeit, Helen. Ich bin in einer geschäftlichen Besprechung.«
    »Lügner! Du machst keine Geschäfte mehr. Du bist bankrott! Komm raus und sieh mich an, du Feigling! Bist du nicht einmal mehr Manns genug, um deiner Frau in die Augen zu schauen?« Sie machte eine Pause, als erwartete sie eine Antwort, dann wurde ihr Gekeife noch lauter. »Du Feigling! Du bist ein Taugenichts, ein hirnloser Trottel, der nicht einmal einen Schweinestall führen könnte, ganz zu schweigen von einer Reederei! Mein Vater hätte niemals so viel Geld verloren wie du!«
    Roran wand sich innerlich, während die Beleidigungen immer schlimmer wurden. 
Ich kann Jeod nicht mehr lange festhalten, wenn sie ihn weiter so beschimpft.
    »Sei still, Frau!«, brüllte Jeod schließlich, und augenblicklich kehrte Stille ein. »Unser

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