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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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ist mit Angela?«
    »Sie ist heute Morgen aufgebrochen, um etwas zu erledigen.«
    »Nun, wie auch immer, du hast mir das Leben gerettet und dafür bin ich dir sehr dankbar. Wenn du einen Wunsch hast, werde ich ihn dir erfüllen, wenn es in meiner Macht steht.«
    Elvas Blick wanderte durch das elegante Gemach. »Hast du etwas zu essen? Ich habe Hunger.«
     
     

VORBOTEN DES KRIEGES
    Z wei Stunden später kehrte Trianna mit zwei Soldaten zurück, die einen erschlafften Körper heranschleiften. Auf Triannas Geheiß ließen die Männer den Leichnam zu Boden fallen. Dann verkündete die Magierin: »Wir haben den Mörder dort angetroffen, wie Elva es vorausgesagt hat. Es war Drail.«
    Von morbider Neugier getrieben, betrachtete Nasuada das Gesicht des Mannes, der versucht hatte, sie umzubringen. Er war gedrungen, bärtig und sah ganz gewöhnlich aus, nicht anders als zahllose andere Männer in der Stadt. Sie empfand eine sonderbare Verbundenheit mit ihm, als hätten sein misslungener Anschlag und der Umstand, dass sie im Gegenzug seinen Tod befohlen hatte, sie auf die denkbar persönlichste Art miteinander verkettet. »Wie ist er gestorben?«, fragte sie. »Ich sehe keine äußeren Verletzungen.«
    »Er hat mit Magie Selbstmord begangen, als wir ihn überwältigt haben und in seinen Geist eingedrungen sind.«
    »Habt ihr etwas herausgefunden, bevor er starb?«
    »Ja. Drail gehörte zu einem Netzwerk von Agenten des Imperiums hier in Surda. Die Gruppe heißt ›Schwarze Hand‹. Sie spionieren uns aus, sabotieren unsere Kriegsvorbereitungen und sind verantwortlich für ein Dutzend Morde unter den Varden. Offenbar haben sie seit unserer Ankunft auf eine Gelegenheit gewartet, Euch umzubringen.«
    »Warum hat die Schwarze Hand noch keinen Anschlag auf König Orrin verübt?«
    Trianna zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht. Es könnte sein, dass Galbatorix Euch für eine größere Bedrohung hält als Orrin. Falls es so ist und wenn die Schwarze Hand bemerkt, dass Ihr vor ihren Angriffen geschützt seid« - ihr Blick streifte Elva - »wird Orrin allerdings nicht mehr lange leben, es sei denn, man stellt ihn Tag und Nacht unter magischen Schutz. Oder aber Galbatorix hat bisher von einer direkten Aktion gegen ihn abgesehen, weil er nicht wollte, dass die Schwarze Hand entdeckt wird. Surda hat bisher nur dank seiner Gnade existiert. Jetzt, wo es für ihn eine Bedrohung darstellt...«
    »Kannst du auch Orrin beschützen?«, fragte Nasuada, zu Elva gewandt.
    Die purpurnen Augen des Mädchens schienen zu glühen. »Vielleicht... wenn er mich sehr nett darum bittet.«
    Nasuadas Gedanken überschlugen sich, während sie überlegte, wie sie mit dieser neuen Bedrohung umgehen sollte. »Sind Galbatorix’ Agenten alle geübt im Gebrauch von Magie?«
    »Drails Geist war völlig durcheinander, deshalb lässt sich das schwer beurteilen«, antwortete Trianna, »aber ich nehme an, ja, der überwiegende Teil schon.«
    Magie,
 fluchte Nasuada im Stillen. Die größte Gefahr, die von feindlichen Zauberkundigen ausging, bestand nicht in Anschlägen, sondern in Spionage. Magier konnten die Gedanken der Menschen erspüren und dadurch wichtige Informationen erlangen, die für das Imperium im Kampf gegen die Varden von Nutzen sein konnten. Aus diesem Grund hatten sich Nasuada und die gesamte Führungsriege der Varden beibringen lassen, wie man es bemerkte, wenn jemand ihren Geist zu berühren versuchte, und wie man sich davor schützte. Nasuada nahm an, dass Orrin und Hrothgar in ihren Regierungen ähnliche Maßnahmen getroffen hatten.
    Da jedoch nicht alle wichtigen Würdenträger diese Fähigkeit beherrschten, bestand eine der vielen Aufgaben der Du Vrangr Gata darin, ihrerseits den Geist der Menschen zu beobachten und herauszufinden, wem heimlich Informationen abgerungen wurden. Der Preis für diese Wachsamkeit war, dass die Du Vrangr Gata ebenso sehr den Feind ausspionierten wie die eigenen Leute; Nasuada versuchte, diesen Umstand vor ihren Untertanen zu verheimlichen, denn wenn es herauskäme, würden sich Misstrauen und Unzufriedenheit breit machen. Auch ihr selbst missfiel diese Praxis, doch sie sah keine andere Möglichkeit.
    Was sie nun über die Schwarze Hand erfahren hatte, bestärkte Nasuada nur in ihrer Überzeugung, dass man auf die Magier ein wachsames Auge haben musste.
    »Warum«, fragte sie, »habt ihr die Agenten bisher nicht entdeckt? Ich verstehe ja, dass man einen einzelnen Meuchelmörder übersehen kann, aber ein

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