Der Auftrag: Thriller (German Edition)
glaube ich kaum.«
»Dann sind Sie ein Narr, sogar mehr als das, denn Sie erweisen dem Land, das zu schützen Sie geschworen haben, einen schlechten Dienst.«
»Was reden Sie da?«, brüllte Weaver. »Ich habe für mein Land gekämpft, geblutet und getötet!«
»Ich auch«, erwiderte Stone.
»Was wollen Sie eigentlich?«
»Ich will, dass Sie aufhören, mir Steine in den Weg zu legen. Wenn Sie helfen wollen, in Ordnung. Wenn nicht, kommen Sie mir nicht in die Quere.«
»Ich bin Chef des wichtigsten Geheimdienstes der USA.«
»Dann fangen Sie an, sich auch so verhalten, Marine.«
Weaver zuckte zusammen. Aber bevor er etwas erwidern konnte, fuhr Stone fort: »Und wenn wir uns das nächste Mal begegnen, könnte es bei einem Bier sein, bei dem wir uns über die alten Zeiten unterhalten, weil der Verräter, der hier etwas wirklich Katastrophales abziehen will, entweder tot ist oder auf seinen Prozess wartet. Ich kann nicht glauben, dass Sie damit ein Problem haben.«
Weaver nickte langsam, während er sichtlich ruhiger wurde. »Also gut, Stone. Machen wir es auf Ihre Weise. Jedenfalls für den Augenblick. Ich glaube, ich verstehe so langsam, wie Sie all die Jahre überleben konnten.«
»Das denke ich mir.«
»Stone?«
»Ja?«
»Was geht hier vor? Was glauben Sie?«
Stone stand in der Dunkelheit und überlegte sich seine Antwort sehr gut. »Sie haben sich geirrt. Die Schüsse und die Bombe sind das Werk ein und desselben Täters.«
»Woher wollen Sie das wissen?«
»Einen solchen Zufall halte ich für unmöglich.«
»Okay, aber wozu das Ganze?«
»Etwas Großes, Weaver. In Ihrer Dienstzeit. Sie hatten recht, sich Sorgen zu machen.«
»Und wie groß ist die Sache?«, fragte Weaver nervös.
»Groß genug, damit wir die Schüsse und die Bombe vergessen.«
»Wir müssen es aufhalten, Stone.«
»Ja.«
Eine Minute später waren Weaver und seine Bodyguards verschwunden. Stone verließ sein Versteck. Ein Geräusch ließ ihn rechtzeitig herumfahren, um Mary Chapman hinter der Ecke eines anderen Gebäudes hervortreten zu sehen. Sie schob ihre Waffe ins Halfter und gesellte sich zu ihm.
»Was tun Sie denn hier?«, fragte Stone.
»Ich habe das mit den beiden Agenten auf der Straße gesehen und bin Ihnen hierher gefolgt.«
»Warum?«
»Sie sind mein Partner. Ich musste mich vergewissern, dass Ihnen nichts passiert.«
Sie tauschten einen langen Blick. »Das weiß ich zu schätzen«, sagte Stone schließlich.
»Und ich habe das Wesentliche mitbekommen. Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mich vor Weaver in Schutz genommen haben.«
»Dazu sind Partner da.«
»Kommen Sie, ich fahre Sie nach Hause.«
Dieses Mal nahm Stone das Angebot an.
Als Chapman vor seiner Hütte hielt, sagte er: »Sie nehmen mein Bett, ich schlafe auf dem Stuhl.«
»Was?«
»Sie nehmen mein Bett, ich den Stuhl.«
»Ich habe Sie schon verstanden. Aber ich kann fahren.«
»Nein, können Sie nicht. Auf dem Weg hierher hätten sie beinahe zwei Fußgänger überfahren und drei geparkte Autos gerammt.«
»Mir geht es gut«, sagte sie, diesmal weniger überzeugt.
»Ich kann es jetzt wirklich nicht gebrauchen, dass man mir meine Partnerin wegnimmt, weil sie wegen Alkohol am Steuer verhaftet wird.«
»Dann lassen Sie wenigstens mich den Stuhl nehmen.«
Sie betraten das Häuschen. Stone wies auf seine Pritsche. »Gehen Sie.« Er versetzte ihr einen sanften Stoß in den Rücken.
Mit einem leicht irritierten Gesichtsausdruck streifte Chapman die Stöckelschuhe von den Füßen, ging barfuß zur Pritsche und zog den Vorhang an der Nische hinter sich zu.
KAPITEL 60
Am nächsten Morgen erwachte Mary Chapman mühsam, drehte sich auf die Seite, fiel von der schmalen Pritsche und prallte hart auf den Boden.
»Verdammter Mist!«, fluchte sie und rieb sich den Kopf. Als sie aufschaute, entdeckte sie Stone. Zwei Kaffeetassen in den Händen, stand er vor ihr.
»Guten Morgen«, sagte er freundlich.
Chapman setzte sich wieder auf die Pritsche und nahm die angebotene Tasse entgegen. Sie trank einen Schluck, zuckte zusammen und rieb sich den Schädel.
»Mein Kopf fühlt sich an, als würde er jeden Moment explodieren.«
»Vier Mojitos, zwei Wodka Tonic und ein Glas Portwein. Und das ist nur das, was ich mitbekommen habe. Ehrlich gesagt bin ich überrascht, dass Ihr Kopf überhaupt noch funktioniert.«
»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich mit Alkohol umgehen kann.«
»Warum duschen Sie nicht, dann können wir frühstücken.«
»Wunderbar. Ich
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